Helme, Panzer und jetzt MiG-Maschinen: Dem Westen bleiben nicht mehr viele Eskalationsstufen für die Bewaffnung der Ukraine.
Was kommt nach Kampfjets?Kaum noch Eskalation-Stufen bei Hilfe für die Ukraine möglich
Es ist keine Überraschung mehr, dass die Bundesregierung Polen grünes Licht für die Lieferung von MiG-29-Kampfjets aus DDR-Beständen an die Ukraine gegeben hat. Bisher ist es immer so gelaufen: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Bundesregierung - nach gründlicher Prüfung - der Lieferung von Militärgerät zustimmt. Hatte die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) anfangs noch die Überlassung von ein paar Tausend Helmen gefeiert, wurde Deutschland sukzessive zu einem der wichtigsten Waffen-Partner für Kiew.
Alles, was zunächst kaum vorstellbar war, ist jetzt im Kriegsgebiet: Schützenpanzer, Kampfpanzer, Panzerhaubitze, Artillerie, Luftabwehr und nun auch Kampfjets. Kaum erinnert man sich noch an die strikte deutsche Haltung, keine Waffen in Konfliktgebiete zu liefern. Das ist seit Russlands Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 Geschichte. Aber was kommt als Nächstes?
Jetzt heißt es, die MiG 29 sei altes - in der Sowjetunion entwickeltes - Gerät, das Piloten der ehemaligen Sowjetrepublik Ukraine gut beherrschten. Doch auch dieses Kriegsgerät wird sich - wie es in einem Krieg der Normalfall ist - verbrauchen. Maschinen werden abgeschossen werden oder kaputtgehen. Und immer wieder wird das angegriffene Land an den Punkt kommen, zu sagen, wenn es jetzt keinen Nachschub aus dem Westen gibt, haben die Russen gewonnen.
Das ist die bittere Wahrheit. Kampfjets westlicher Bauart könnten gar nicht geliefert werden, weil die ukrainischen Piloten an ihnen nicht ausgebildet seien, wird eingeworfen. Aber sie lernen schnell. Auch das wäre nur eine Frage der Zeit. Es bleiben nun nicht mehr viele Eskalationsstufen bis die Nato in Erklärungsnot kommt, ob sie zur Kriegspartei wird. Bodentruppen sind ausgeschlossen. Es ist nur zu hoffen, dass auch das den Druck auf einen Waffenstillstand erhöht.