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Wegen KriegskritikRussischer Journalist zu sieben Jahre Lagerhaft verurteilt

Lesezeit 1 Minute
Ein Polizeiwagen mit dem russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny kommt vor dem Beginn des Prozesses zum Bezirksgericht Babuschkinskij an.

Wegen seiner Kritik an Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist ein russischer Journalist zu sieben Jahren Lagerhaft verurteilt worden.Bildfunk +++

Viele russische Kriegsgegner landen vor Gericht. Ein Journalist wird nun zu Lagerhaft verurteilt - und macht kurz vor dem Urteilsspruch eine bewegende Geste in Richtung der angegriffenen Ukraine.

Wegen seiner Kritik an Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist ein russischer Journalist zu sieben Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Das Urteil gegen Roman Iwanow sei wegen angeblicher Verunglimpfung der Armee ergangen, berichtete sein Arbeitgeber, das Internetmedium RusNews, am Mittwoch von dem Prozess in der Stadt Koroljow bei Moskau.

In seinem Schlusswort bekräftigte der Angeklagte Berichten zufolge seine Ablehnung des Krieges und bat das Nachbarland in einer bewegenden Geste um Verzeihung. Er ging auf die Knie und sagte: „Ich möchte alle Ukrainer um Vergebung bitten, denen unser Land Leid zugefügt hat.“

Russland: Journalist bat Ukraine in bewegender Geste um Verzeihung

Iwanow saß den Angaben nach schon seit April 2023 in Haft. Den Vorwurf der Falschinformation über die russische Armee begründete die Anklage damit, dass der Journalist in Russland Berichte über die Tötung ukrainischer Zivilisten in dem Kiewer Vorort Butscha 2022 verbreitet habe. Moskau streitet diese Taten seiner Soldaten kategorisch ab, auch wenn Ermittler und Medien das Geschehen bereits detailliert aufgeklärt haben.

In der russischen Gesellschaft gibt es nur wenig offenen Widerstand gegen den Krieg, auch weil die Justiz mit zunehmender Härte dagegen vorgeht. Kritische öffentliche Äußerungen zum Krieg werden nach dem Straftatbestand der Verbreitung von Falschinformationen über die Streitkräfte verfolgt. (dpa)