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Nach Treffen mit KMK-Präsidentin„WirWerdenLaut“-Vertreter fordert Prien-Rücktritt

Lesezeit 3 Minuten
Karin Prien Archiv 170222

Karin Prien (Archivbild)

Köln – Tobias Westphal hat mit einer langen Wortmeldung auf Twitter den Rücktritt von Karin Prien (CDU) gefordert. Der Schüler, der sich bei der Initiative „WirWerdenLaut“ engagiert, berichtete auf Twitter ausführlich von einem Treffen von Vertretern der Schülerinnen- und Schüler-Initiative mit der Bildungsministerin von Schleswig-Holstein und derzeitigen Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK).

„Wir sind nicht mit hohen Erwartungen in das Gespräch gegangen“, schrieb Westphal am Donnerstag. Trotzdem habe er sich mit Rücktrittsforderungen zurückgehalten, da er das Gespräch mit Prien zunächst habe abwarten wollen. „Aber eine Frau, die den Tod von Kindern beschönigt und sich dabei Querdenker-Argumente bedient (‚mit nicht an‘), sollte nicht über das Wohlergehen hunderttausender junger Menschen in ganz Deutschland entscheiden dürfen. In diesem Sinne und aus vollem Herzen fordere nun auch ich Frau Prien zum #PrienRuecktritt auf“, erklärte der Schüler auf Twitter.

Im Gespräch mit Prien habe man deutlich gemacht, dass eine angedachte Abschaffung von Test- und Maskenpflicht in den Schulen ein „ganz falsches Signal“ aussende. Auch darauf, dass „voreilige Lockerungen“ einen Übergang in eine endemische Corona-Situation erschweren könnten, habe man Prien hingewiesen. „Trotzdem hat Karin Prien unsere Wahrnehmung belächelt und noch am gleichen Tag weitreichende Lockerungen für Schulen in Schleswig-Holstein angekündigt“, führte Westphal aus.

„WirWerdenLaut“ kündigt weitere Protestaktionen an

Bereits in der Vorwoche hatten sich Vertreter von „WirWerdenLaut“ mit der Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) getroffen. Leider sei man im Gespräch mit Prien auf „deutlich verhärtetere Fronten“ getroffen, berichtete Westphal von dem nicht öffentlichen Gesprächstermin mit der CDU-Politikerin.

Zudem kündigte die Initiative Protestaktionen an. „Wir werden der Politik nun zeitnah ein Ultimatum setzen und planen inzwischen schon verschiedene Protestaktionen. Währenddessen sind wir weiter offen für den öffentlichen Dialog und Gespräche mit der Politik, denn nur gemeinsam können wir Schulen wieder sicher machen“, schrieb Westphal.

Die Initiative hatte der Politik in einem offenen Beschwerdebrief einen „Durchseuchungsplan“ vorgeworfen und eine Aussetzung der Präsenzpflicht, kleinere Lerngruppen, PCR-Pooltests und Luftfilter in allen Schulen gefordert.

Kritik und Rücktrittsforderungen in Richtung Priens

KMK-Präsidentin Prien hatte diesen Vorwurf bereits am Mittwoch zurückgewiesen. „Wir setzen immer noch auf strikte Hygiene-Maßnahmen, auf Testpflicht, auf Masken. Der Vorwurf ist schlicht falsch“, sagte die CDU-Politikerin der „Welt“. Prien stand in den letzten Tagen mehrfach in der Kritik – zunächst wegen ihres Auftritt in der Talkshow von Markus Lanz, dann wurde am vergangenen Wochenende in großem Ausmaß der Rücktritt Priens auf Twitter gefordert. Zuvor hatte Prien mit einer Wortmeldung im Kurznachrichtendienst zu Corona-Todesfällen bei Kindern für Irritationen gesorgt.

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Am Sonntagabend deaktivierte Prien schließlich ihren Twitter-Account und teilte mit, sie wolle sich „einige Wochen“ Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, „ob und wie“ sie Twitter weiter nutzen wolle.