Kim Jong Un fährt schon lange nur noch Zug, offenbar vermeidet Wladimir Putin das Fliegen inzwischen auch und setzt einen Sonderzug. Gründe gibt es mehrere.
Private Bahnhöfe, eigene StreckenPutin fährt offenbar fast nur noch mit gepanzertem Sonderzug
Der russische Präsident Wladimir Putin reist laut Berichten mehrerer russischer Medien seit rund anderthalb Jahren vermehrt mit einem speziell für seine Zwecke angefertigten gepanzerten Sonderzug innerhalb Russlands.
Zuerst berichtete dies das Onlinemedium „Dossier Center“, das vom russischen Oppositionellen Michail Chodorkowski mitfinanziert wird.
Wladimir Putin setzt offenbar aus Sicherheitsgründen auf gepanzerten Zug als Reisemittel
Demnach setzt Putin aus mehreren Gründen auf die Schiene als Fortbewegungsmittel, wie es unter anderem auch Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un praktiziert. Zudem vermeidet der russische Präsident so, geortet werden zu können.
Während die meisten Flugzeugreisen heutzutage geortet werden können, sieht das beim Schienenverkehr anders aus. Zum anderen fürchtet der 70-Jährige offenbar um seine Sicherheit und will das Risiko eines Raketenangriffs auf sein Flugzeug umgehen.
Wladimir Putin reist mit gepanzertem Sonderzug in Spezialbahnhöfe nahe seiner Residenzen
Der gepanzerte Zug biete Wladimir Putin den besten Schutz auf Reisen zu seinen Residenzen, vor allem die Strecke zu seinem Wohnsitz in Waldai nordwestlich von Moskau lege der russische Präsident fast ausschließlich auf der Schiene zurück. Laut der „Nowaja gaseta“, die als eine der wenigen verbliebenen unabhängigen Medien in Russland gilt, halte der gepanzerte Sonderzug ausschließlich in bewachten Bahnhöfen, seit Russland seine Invasion in der Ukraine begonnen hätte.
Die Eisenbahnlinie zu seinem Wohnsitz sei laut Anwohnern 2019 eigens für Putin instand gesetzt worden, auch Satellitenbilder sollen das belegen.
Satelittenbilder sollen für Wladimir Putin angelegte Bahnhöfe zeigen
Eine weitere Hochsicherheits-Station soll sich den Berichten zufolge rund 400 Meter von Putins Residenz in Novo-Ogaryovo bei Moskau befinden. Sie soll 2015 gebaut und dafür mehrere Privateigentümer enteignet worden sein. Ein weiterer umzäunter Kopfbahnhof soll 2017 in der Nähe von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchey in der südlichen Ferienstadt Sotschi errichtet worden sein, berichtete „proekt media“ unter Berufung auf Satellitenbilder.
„Nach Ausbruch des Krieges, im Februar 2022, begann er, den gepanzerten Zug sehr aktiv zu benutzen, insbesondere um zu seinem Wohnsitz in Valdai zu gelangen“, zitierte die Website des „Dossier Center“ eine ungenannte, dem Kreml nahestehende Quelle. Gebaut wurde er wohl schon in den Jahren 2014 und 2015, rund eine Milliarde Rubel (12,5 Millionen Euro) soll der Präsident dafür in die Hand genommen haben.
Viel Komfort für Putin und Anhang: Der Sonderzug des Präsidenten
Der Zug soll jede Menge Luxus für seinen prominenten Fahrgast bereithalten. Im Präsidentenwagen befinde sich ein Schlaf- und ein Arbeitszimmer, dazu gebe es einen Wagen für Putins Gefolge und einen separaten Wagen für Besprechungen. Der Zug soll zudem nicht genauer genannte Höchstgeschwindigkeiten erreichen.
Laut „Moscow Times“ sei der Sonderzug äußerlich bis auf wenige Besonderheiten kaum von gewöhnlichen Personenzügen, die in Russland verkehren, zu unterscheiden. Er trage die gleiche graue Farbe mit dem roten Streifen. Öffentlich zugängliche Fotos des gepanzerten Zuges gibt nicht. (pst)