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„Putin beginnt angeblich mit einer weiteren Chemotherapie“Kreml-Chef laut US-Datenleak an Krebs erkrankt

Lesezeit 3 Minuten
Wladimir Putin am Rednerpult.

Wladimir Putin am Rednerpult.

Die geleakten US-Geheimdienstpapiere heizen die Diskussion über Putins Gesundheitszustand neu an.

Die US-Geheimdienste sind offenbar tief in die russische Führungsebene durchgedrungen. Das geht aus geleakten Dokumenten der US-Nachrichtendienste vor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegen. Demnach verfügen die US-Dienste über Informationen aus Präsident Wladimir Putins innersten Zirkel, zu dem unter anderem der erst im Januar als Befehlshaber der Truppen in der Ukraine eingesetzte Generalstabschef Waleri Gerassimow zählt.

Wie aus den Dokumenten hervorgeht, sind die Unstimmigkeiten im russischen Führungszirkel offenbar größer als von Beobachtern bisher angenommen. Demnach soll der russische Generalstabschef Gerassimow beabsichtigt haben, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Dazu soll er mit dem Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates Nikolai Patruschew geplant haben, den in Russland als „Spezialoperation“ bezeichneten Krieg zu sabotieren und Truppen in den Süden zu verlegen.

Putin beginnt am 5. März angeblich mit einer neuen Chemotherapie

Gerassimow habe einen geeigneten Zeitpunkt gesucht und soll den 5. März ins Auge gefasst haben. Der Grund für diesen Tag: „Putin beginnt an diesem Tag angeblich mit einer weiteren Chemotherapie und ist dann nicht in der Lage, Einfluss auf die Kriegsführung zu nehmen“, heißt es in dem Papier. Dass Putin Krebs hat, wird in diesem Papier lediglich in einem Nebensatz erwähnt und steht nicht im Fokus des Berichts. Ziel sei gewesen, die „Spezialoperation abzubrechen“.

Ob an den Ausführungen im Geheimdienstpapier etwas Substanzielles dran ist, lässt sich nicht feststellen. Experten, wie Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer, halten die Papiere selbst aber für authentisch und weitgehend für unverfälscht. Unklar bleibt aber, ob ihr Inhalt auch zutreffend ist. Sollten die Angaben stimmen, müsste Gerassimov um seinen Posten fürchten.

Immer wieder gab es Spekulationen über Putins Gesundheitszustand

Auffällig ist die besonders hohe Geheimeinhaltungsstufe des Inhalts. Sie ist mit „NOFORN“ überschrieben, der Inhalt darf also nicht mit ausländischen Geheimdiensten geteilt werden. Im Gegensatz zu anderen Inhalten auf derselben Seite, dürfen diese Informationen also selbst an die engsten Geheimdienstpartner (“Big Five“ – neben den USA sind das Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland) nicht weitergegeben werden. Laut der Klassifizierung kontrolliere zudem der Absender genau, wer Zugriff auf diesen Inhalt erhält.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Spekulationen über den Gesundheitszustand des russischen Präsidenten, aber nie eine Bestätigung. Die Gerüchte, wonach der Kremlchef an Krebs erkrankt sei, halten sich trotzdem hartnäckig. Der ehemalige Chef des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6, Sir Richard Dearlove, sah sogar das „Ende dieses Regimes in Russland“ erreicht. Im Podcast „One Decision“ erklärte er, es werde spätestens 2023 Jahr einen Machtwechsel geben.

Immer wieder heizte in der Vergangenheit auch der ehemalige Russland-Büroleiter des MI6, Christopher Steele, die Gerüchte um den Gesundheitszustand Putins an. Putin sei „ständig von Ärzten umgeben“ und benötige „permanent medizinische Betreuung“, sagte er vor einiger Zeit im britischen Radio. Allerdings gab es vermehrt Zweifel an seinen Quellen und viele seiner Aussagen hatten sich nicht bewahrheitet.