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Putins KrankenakteSo steht es um die Gesundheit des Kreml-Chefs

Lesezeit 4 Minuten
Putin Pferd

Zeigt sich gerne jung und agil: Wladimir Putin mit nacktem Oberkörper.

Moskau/Köln – In der Öffentlichkeit präsentiert sich Wladimir Putin gerne als sportlich, agil, aktiv und jung geblieben. Aber wie steht es wirklich um die Gesundheit des russischen Präsidenten? Russische Exiljournalisten haben nun aufgedeckt, dass es offenbar genug Gründe gibt, um am Bild des starken Mannes zu zweifeln.

Die detaillierte Recherche von „Projekt media“ und „Meduza“ zeigt auf, mit welchen gesundheitlichen Problemen der 69-Jährige tatsächlich zu kämpfen hat - und zu welchen Methoden er wohl greift. In den vergangenen Jahren ist Putin immer wieder länger aus der Öffentlichkeit verschwunden, um sich offenbar Behandlungen zu unterziehen.

Wladimir Putin verschwindet immer wieder für längere Zeit von der Bildfläche

In den Jahren 2015, 2017, 2018 und 2021 war der schwerreiche Alleinherrscher immer wieder für einen längeren Zeitraum von der Bildfläche verschwunden. Die wahren Gründe versucht der Kreml offenbar zu vertuschen.

Putin Judo

Wladimir Putin ist ein leidenschaftlicher Judoka. (Archivbild von 2019)

Ein Beispiel liegt schon länger zurück. Als Putin bei einer Gedenkveranstaltung im November 2012 humpelnd die Bühne betrat, war davon in der Fernsehübertragung nichts zu sehen. Stattdessen beschränkte man sich bei der anschließenden Berichterstattung auf Fotos. Auf ein Video des Events auf seiner Website wurde bewusst verzichtet.

Wladimir Putin klagt über Rückenschmerzen nach Sturz vom Pferd

Aber auch andere unterschiedliche Krankheiten soll der Diktator teilweise operativ behandeln haben lassen. Dafür stehe gleich ein ganzes Team von Ärzten bereits. Bis zu 13 Ärzte, mindestens fünf sollen es immer sein, aus einer Moskauer Klinik sollen Putins Arzt-Leibgarde angehören, die ihn auch auf Reisen begleiten. Eine Krankenschwester und ein Physiotherapeuten gehören der Entourage wohl ebenfalls an.

Angeführt wird Putins Leibgarde von engen Vertrauten. Neben seiner Tochter Maria Worontsowa aus seiner ersten Ehe, die Medizin an der Moskauer Staatsuniversität studierte, kümmert sich angeblich auch sein Cousin und Chirurg Jewgeni Putin sowie Dimitri Werbow um sein Wohlergehen. Letzterer ist der Leiter der medizinischen Abteilung im Kreml.

Hat Wladimir Putin Angst vor Corona?

Während der Corona-Pandemie machte sich Putin, der seine Frau mit vier Kindern in der Schweiz versteckt haben soll, besonders rar, und wickelte viele Treffen via Videoschalte ab. Ausländische Staatsgäste empfing der russische Herrscher ausschließlich nur an langen Tischen mit großem Abstand.

Putin Tisch dpa

Wladimir Putin (l.) empfing Mitte Februar Bundeskanzler Olaf Scholz an einer langen Tafel. 

Diese Fotos gingen um die Welt – und bestärkten die Vermutungen, dass Putin panische Angst vor dem Virus habe. Journalisten mussten u.a. drei negative PCR-Tests vorlegen, um überhaupt die Chance zu bekommen, sich mit ihm auszutauschen.

Schilddrüse soll dem Kreml-Chef wohl auch Probleme machen

Neben Judo und Eishockey pflegt Putin auch eine Leidenschaft für Pferde. Dies wurde ihm bereits zum Verhängnis, wie er selber eingestand. Im Frühjahr 2021 gab er öffentlich zu, einst von einem Pferd gestürzt zu sein. Wann der Unfall stattgefunden hat, ist nicht überliefert.

Sein Rücken soll ihm bereits seit 2012 arge Probleme bereiten. 2016 soll er sich einen operativen Eingriff am Rücken unterzogen haben und war mehrere Tage verschollen. Trotzdem macht der Kreml auf heile Welt, indem Sprecher Dmitri Peskov die Gesundheit Putins im April 2020 laut Tass als „ausgezeichnet“ bezeichnete. Tass ist eine der größten Nachrichtenagenturen in Russland mit einer großen Nähe zum Kreml.

Putin Pelz Jäger

Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Ausflug in Sibirien. (Archivfoto)

Badet Wladimir Putin in Hirschblut?

Die Schilddrüse macht Putin offenbar ebenfalls zu schaffen. Laut dem Bericht sei der onkologische Chirurg Ewgeni Seliwanow dafür zuständig. Zwischen 2016 und 2020 soll der Moskauer Arzt 35 Mal nach Sotschi geflogen und habe sich dort insgesamt 166 Tage bei Putin aufgehalten. Das gehe aus vorliegenden Informationen über die Ärzte des Präsidenten aus, die tatsächlich öffentlich zugänglich gemacht wurden.

Neben seinem Heer an Medizinern setzt Putin, der im Oktober 70 Jahre alt wird, angeblich auch auf alternative Medizin, wenn man das überhaupt so nennen kann. Die Rede ist von Hirschgeweih-Essenbäder, die Putin wohl regelmäßig nimmt. Das Prozedere klingt bestialisch und kann der PETA kaum gefallen.

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Hirsche müssen dafür herhalten, denen bei lebendigem Leib im Frühjahr das Geweih abgeschnitten wird. Das daraus entstandene Extrakt wird für Putins Bäder verwendet. Neben einer Hautverjüngung solle diese Methode gut für den Herz-Kreislauf. Einen wissenschaftlichen Beweis gibt es dafür natürlich nicht. (mbr)