Auf einer Wahlkampfveranstaltung seiner Partei in Berlin sprach auch Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck. Dabei kam es zu Zwischenfällen.
Wahlkampf in BerlinZwischenfälle bei Habeck-Auftritt – der zeigt Verständnis
![08.02.2025, Berlin: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Kanzlerkandidat der Grünen und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen unter dem Motto «Dialog statt Duell» in der Columbiahalle. Foto: Christoph Soeder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++](https://static.ksta.de/__images/2025/02/09/97214f4b-b7f9-45f1-8631-16b8c95e60d3.jpeg?q=75&q=70&rect=0,209,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=03cbb00ab2dc7c2e7757d5687d512eb8)
08.02.2025, Berlin: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Kanzlerkandidat der Grünen und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen unter dem Motto ´Dialog statt Duell» in der Columbiahalle. Foto: Christoph Soeder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Als es um das Thema Gaza-Krieg ging haben Pro-palästinensische Aktivisten in Berlin eine Wahlkampfveranstaltung der Grünen mit Kanzlerkandidat Robert Habeck gestört. Der Kanzlerkandidat der Grünen musste seine Rede in der Columbiahalle am Abend zweimal unterbrechen, weil etwa ein halbes Dutzend Personen von der Empore aus laute Parolen wie „Free Palestine“ riefen.
Zunächst ließen die Veranstalter die Rufe zu, ehe Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes einige der Aktivisten aus dem Saal führten. Neben Anhängerinnen und Anhänger Habecks waren auch weitere Grünen-Politiker bei der Veranstaltung anwesend, darunter Außenministerin Annalena Baerbock und Familienministerin Lisa Paus.
![08.02.2025, Berlin: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Potsdamer Direktkandidatin für die Bundestagswahl und Außenministerin, verfolgt bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen unter dem Motto «Dialog statt Duell» in der Columbiahalle die Rede vom Kanzlerkandidat der Grünen Habeck. Foto: Christoph Soeder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++](https://static.ksta.de/__images/2025/02/09/6f97dcec-f9db-4152-ac12-9397b6a6dd5b.jpeg?q=75&q=70&rect=0,209,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=25e518af6cee5cd3159640894f8ae034)
Außenministerin Annalena Baerbock verfolgt bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen verfolgt die Rede von Kanzlerkandidat Habeck.
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Habeck verweist auf Hamas-Terrorangriff
Die Protestierenden warfen Israel einen Genozid an den Palästinensern im Gazastreifen vor. Deutschland mache sich mitschuldig, weil es Waffen an Israel liefere, echauffierten sie die Aktivisten.
Habeck zeigte Verständnis für die Reaktionen auf seine Ausführungen: „Ich verstehe das schon, welcher Druck da drin ist und welcher Zorn vielleicht auch, und dass die Antwort, die ich gegeben habe, wenn man sieht, wie seine Familien und Angehörigen da leiden - und sie leiden ja wirklich -, dass man das nicht hinnimmt oder dass man damit nicht zufrieden ist. Das verstehe ich schon.“
Auslöser war, dass Habeck in seinem Redebeitrag auf den Gaza-Krieg eingegangen war. Er wies darauf hin, dass diesem der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 voranging, bei dem 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen wurden. „Der Angriff der Hamas auf Israel, mit den vielen Toten, war das schlimmste Verbrechen an Juden, weil sie Juden waren, seit der Schoah“, sagte er. „Und das konnte ein Staat nicht hinnehmen.“
Kritik an israelischen „Angriffen auf Unschuldige“
Das fürchterliche Leiden der Zivilbevölkerung um Gaza-Streifen liege immer noch in der Verantwortung der Hamas, fügte er hinzu. „Das heißt aber nicht, dass ich sage, dass Israel da alles machen kann oder alles machen konnte, was es wollte“, so Habeck.
„Es sind aus meiner Sicht da völkerrechtswidrige Aktionen durchgeführt worden.“ Er verwies auf die „unglaublich hohe Zahl“ palästinensischer Opfer. „Die Angriffe auf Unschuldige waren falsch und hätten früher eingestellt werden müssen.“ Auch Israel müsse sich an die Regeln des humanitären Völkerrechts halten. Die Wahlkampfveranstaltung lief unter dem Motto „Dialog statt Duell“.
Robert Habeck über Klimaschutz: „Wir sind auf Kurs!“
Unterdessen postete Habeck von der Veranstaltung auch einen Teil seines Redebeitrags auf der Plattform X. In dem Auszug spricht der 55-Jährige emotional aufgeladen über den Klimaschutz. „Wir sind auf Kurs beim Klimaschutz! Wir können die Ziele erreichen, wenn wir jetzt Kurs halten und nicht wieder alles in Frage stellen“, lautete seine Kernaussage.
Laut ZDF-"Politbarometer“ vom vergangenen Freitag kommt Habeck in der Frage nach dem gewünschten Bundeskanzler aktuell auf 24 Prozent und damit auf Rang zwei. Angeführt wird die Liste weiter von Unions-Kandidat Friedrich Merz. SPD-Amtsinhaber Olaf Scholz verlor zwei Prozentpunkte und kommt nur noch auf 18 Prozent. Alice Weidel von der AfD bleibt bei 13 Prozent. (oke/dpa)