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FSJ, Wwoof11 Möglichkeiten, nach der Schule ein Gap-Year zu verbringen

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Das Gap-Year wird häufig genutzt, um etwas Soziales zu machen.

Köln – Theoretisch ist der Weg ja vorgegeben: Kindergarten, Schule, Abschluss, Beruf, Rente. Wer dieses Dogma des kapitalistischen Primats durchbrechen möchte, hat in der Regel nicht allzu viel Zeit, sich auszuprobieren. Ein Zeitfenster, das häufig genutzt wird, ist das Jahr nach dem Schulabschluss – wenn noch nicht klar ist, wo die berufliche Reise hingeht. Dann gibt es viele Möglichkeiten, etwas Sinnstiftendes oder einfach nur Spaßiges zu machen. Wir stellen einige Angebote vor.

Freiwilliges Soziale JahrDas Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein Programm für junge Erwachsene bis 26 Jahre. Ein FSJ kann man sowohl in sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten absolvieren, aber auch in kulturellen Einrichtungen (z.B. Theater) oder in Sportvereinen ist ein Aufenthalt von mindestens sechs Monaten möglich. Bei den meisten FSJ’lern dauert das oftmals in den Sommermonaten beginnende Programm ein Jahr. Für den Aufenthalt, der in Deutschland und im Ausland möglich ist, ist es jedoch wichtig, sowohl das neunte als auch das zehnte Schuljahr beendet zu haben. Die Bewerbung läuft in der Regel über den sogenannten Träger (alle Träger sind auf pro-fsj.de zu finden), der bei Problemen auch der erste Ansprechpartner ist. Da es nur selten kurzfristig freie Stellen gibt, sollte man sich mindestens sechs bis neun Monate vor Beginn bewerben.

BundesfreiwilligendienstDer Bundesfreiwilligendienst ist anders als das FSJ oder das FÖJ ein Programm, das es nur innerhalb Deutschlands gibt. Bei der Auswahl der Einsatzstelle gibt es kaum Einschränkungen. Es kann soziale oder ökologische Arbeit geleistet werden. Bei der Bewerbung muss man jedoch vorsichtig sein, da online Stellen angeboten werden, die vom Bundesamt für Familien und zivilgesellschaftliche Aufgaben nicht initiiert wurden. Die Kosten eines Eintrags über diese Seiten kann bis zu 800 Euro teuer werden, weshalb man direkt die richtige Homepage ansteuern sollte. bundesfreiwilligendienst.de

WorkcampsIn einem dreiwöchigen Workcamp unterstützen Jugendliche zum Beispiel den Wiederaufbau kleiner Dörfer und Häuser. Land, Thema und Projekt kann man sich dabei selbst aussuchen. Da die Workcamps ein internationales Programm sind, sind Englischkenntnisse meist hilfreich. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre. Bei einem Workcamp sollen verschiedene Kulturen zusammengeführt werden, weshalb man vor Ort mit den anderen Teilnehmern auch Ausflüge und viele andere Aktivitäten macht. Innerhalb Deutschlands kosten Workcamps in der Regel ca. 40 bis 100 Euro, wobei Unterkunft, oftmals auch in Zelten, und Verpflegung vom Workcamp bezahlt wird. Bewerben kann man sich auf der Website. workcamps.de

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WeltwärtsWeltwärts ermöglicht es jungen Erwachsenen, die unter 28 Jahre sind (bei Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigungen unter 35 Jahre), sich in den Bereichen Umwelt, Bildung und Kultur zu engagieren. Dabei geht die Reise immer ins Ausland, die Kosten werden von der Entsendeorganisation übernommen. Einen Großteil der Gesamtkosten übernimmt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Um die Unterkunft und Verpflegung im ausgewählten Land kümmert sich ebenfalls die Einsatzstelle, an die auch die Bewerbung zu richten ist. Für den meist einjährigen Aufenthalt muss man sich ein Jahr vorher bewerben, außerdem sollte man volljährig sein und ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht in Deutschland besitzen. Bei Haupt- oder Realschulabschluss wird zudem noch eine Berufsausbildung oder etwas Vergleichbares benötigt. Auf der Homepage der Organisation sind viele Bewerbungshilfen zu finden. weltwaerts.de

KulturweitDer Dienst Kulturweit verfolgt das Ziel, die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und hofft auf eine Beteiligung in einer globalisierten Welt. Um Anreise und Unterkunft, Visum und Impfungen muss man sich zwar selbst kümmern, jedoch erhält man einen Zuschuss sowie Taschengeld von der Unesco-Kommission Kulturweit. An diese Organisation ist auch die Bewerbung zu richten. Für alle 18 bis 26-Jährigen, die sich noch für dieses Jahr bewerben wollen, ist die Frist allerdings schon abgelaufen. Man muss sich mindestens ein Jahr im Voraus bewerben. Hinzu kommt noch die Anforderung, einen Großteil seines Lebens in Deutschland gelebt zu haben oder wenigsten in den letzten zwei bis drei Jahren. Das ist wichtig, da gute Deutschkenntnisse wichtig sind. Außerdem sollte man einen Schulabschluss haben. kulturweit.de

Europäisches SolidaritätskorpsWer sich gerne innerhalb Europas engagieren möchte, sollte sich den europäischen Solidaritätskorps anschauen. Der kostenlose Freiwilligendienst kann für zwei Monate gemacht und bis zu einem Jahr ausgeweitet werden. Zwischen dem 18 und 30 Lebensjahr kann man teilnehmen. Vor Ort kann man in verschiedenen Bereichen helfen wie bei Flüchtlingsprojekte oder in Nationalparks. Bewerbungen direkt an ausgewählten Dienst adressieren. solidaritätskorps.de

Work & TravelWork & Travel ist eine Mischung aus arbeiten und reisen und wahrscheinlich eines der bekanntesten und beliebtesten Programme unter jungen Erwachsenen – am liebsten in Australien. Seine maximal einjährige Reise finanziert man sich durch kleinere wechselnde Jobs. Einige Arbeitgeber bieten zudem auch Unterkünfte an. Um aber überhaupt arbeiten zu dürfen, braucht man das sogenannte Working Holiday Visum, welches jedoch leicht zu bekommen ist. Work &Travel selber zu planen ist möglich, doch nicht in jedem Land ist es auch möglich, weshalb es ratsam ist sich von einer Organisation unterstützen zu lassen. Die Kosten dafür liegen allerdings bei 1500 Euro.

Wwoof„Worldwide opportunities on organic farms“, kurz „Wwoof“, ist eine Organisation bei der jungen Menschen auf einem ökologischen Hof oder einer Farm helfen. Gartenbau und ökologische Landwirtschaft sind nur zwei Möglichkeiten, die man durch „Wwoof“ bekommt. „Wwoof“ ist in fast jedem Kontinent und Land möglich. Unterkunft und Verpflegung sind außerdem frei und werden von den Arbeitgebern übernommen. Für die Bewerbung hilft die Homepage. wwoofinternational.org

Summer-SchoolsSummer Schools sind ein Mix aus Auslandsjahr und Vorbereitung aufs Studium. Hierbei verbringen Abiturienten mit sehr gutem Englisch mehrere Wochen an einem College im Ausland, zwei der beliebtesten Ziele sind dabei Großbritannien und die USA. Mit Reise- und Lebenserhaltungskosten können die Preise für einen solchen Auslandsaufenthalt bei rund 5000 Euro liegen. Stipendien oder Teilstipendien gibt es nur selten. Beratungstipps und Informationen zur Bewerbung finden sich direkt auf der Homepage. college-contact.com

SprachreisenBereits für Kinder im Alter von acht Jahren, aber auch für Jugendliche und Erwachsene sind Sprachreisen möglich. Das Prinzip ist einfach: Vormittags findet ein Sprachkurs statt und nachmittags gibt es meist verschiedene Freizeitaktivitäten und Ausflüge. Die meisten Teilnehmer sind ca. 14 Jahre alt und verbringen zwei bis drei Wochen im Ausland. Längere Aufenthalte sind unter Umständen auch möglich. Die Kosten für eine solche Sprachreise hängen von Anbieter, Dauer und dem jeweiligen Land ab. Durchschnittlich liegen die Preise bei 800 Euro. Bei den Anbietern sind auch Tests möglich, um herauszufinden welche Sprache bzw. welches Land die beste Wahl ist. Die Website hilft bei der Bewerbung. fdsv.de

Freiwilliges ökologisches Jahr Das Freiwillige ökologische Jahr (FÖJ) soll die persönliche Entwicklung stärken und der ökologischen und politischen Bildung dienen. Es funktioniert ähnlich wie das freiwillige soziale Jahr nur, dass man hier mehr mit der Natur in Berührung kommt. So ist eine sehr klassische anlaufstelle beispielsweise ein Bauernhof. Genau wie das FSJ kann man sein Freiwilliges ökologisches Jahr auch in anderen Ländern machen. Bewerben kann man sich am besten direkt auf der Homepage. infoafoej.de