Bei HitzeDarum sollten Sie Ihre Kinder auch nicht „mal kurz“ im Auto lassen
Man will ja nur schnell in den Supermarkt hüpfen und lässt die Kinder so lange im Auto – was für manche Eltern im Alltag normal ist, kann im Sommer zur tödlichen Gefahr werden. Denn schon bei moderaten Außentemperaturen kann sich ein Auto in kürzester Zeit extrem aufheizen. Die Folgen für den Organismus des Kindes sind fatal. Immer wieder sterben Kinder, weil Eltern sie im Sommer „nur kurz“ im Auto zurücklassen oder tragischerweise sogar dort vergessen.
Temperatur steigt schon nach kurzer Zeit an
Tests haben gezeigt, wie schnell ein Auto zur Hitzefalle werden kann. Wie unter anderem Forscher der Universität Georgia ermittelten, kann die Temperatur in einem geschlossenen Wagen in nur fünf Minuten um etwa vier Grad und nach zehn Minuten um bis zu sieben Grad ansteigen. An einem sehr heißen Tag kann sich ein Auto nach einer Stunde in der prallen Sonne so von 30 Grad auf über 50 Grad erhitzen. Manchmal können die Temperaturen sogar noch höher ansteigen. Besonders schnell erhitzen sich Kleinwagen. Auch ein leicht geöffnetes Fenster verhindert nicht, dass große Hitze entsteht.
Babys sterben an Kreislaufkollaps
Insbesondere für Babys und Kleinkinder ist Hitze gefährlich. Ihr Körper nimmt mehr Wärme auf und speichert sie. Er kann sich nicht so leicht an höhere Umgebungstemperaturen anpassen und zudem schnell austrocknen. Im schlimmsten Fall bricht der Kreislauf des Kindes zusammen, es wird bewusstlos und stirbt.
Forscher der Universitäten von Kalifornien und Arizona fanden außerdem heraus, dass sogar ein Schattenparkplatz für ein kleines Kind tödlich sein kann. Demnach könnten Kleinkinder bereits bei Temperaturen unterhalb 40 Grad Hirn- und Organschäden erleiden.
Kinder schließen sich beim Spielen im Auto ein
Eltern sollten ihre Kinder also niemals alleine im Auto lassen. Außerdem sollten sie darauf achten, dass Türen und Fenster nach dem Aussteigen immer verschlossen werden und Autoschlüssel sicher aufbewahrt werden. Immer wieder gab es Fälle, bei denen Kinder zum Spielen in das Auto der Eltern geklettert sind, sich dort aus Versehen eingeschlossen haben und erst viel zu spät gefunden wurden.
Nicht selten passiert es auch, dass Eltern ihr Kind einfach im Auto vergessen, weil sie in Eile sind oder einfach nur unachtsam. Für manche Kinder kommt jede Hilfe zu spät.
Inzwischen wurden auch Geräte und Hilfsmittel entwickelt, die dafür sorgen sollen, dass Eltern immer im Kopf haben, dass ihr Kind mitfährt: Zum Beispiel ein Autositz, der Alarm schlägt, wenn man sich ohne das Kind vom Auto entfernt, ein Temperatur-Messgerät, das am Kindersitz angebracht wird und bei zu großer Hitze ein Warnsignal abgibt, ein Signal-Schlüsselband, das der Fahrer um den Hals trägt oder ein wendbares Schild, das gut sichtbar am Rückspiegel angebracht ist und je nachdem „Baby in“ oder „Baby out“ anzeigt.
Kind im heißen Auto: schnell handeln!
Entdeckt man als Passant im Sommer ein eingeschlossenes Kind im Auto, sollte man auf jeden Fall sofort handeln. Sind die Eltern nicht in der Nähe und lassen sich die Türen nicht öffnen, muss man Hilfe holen: die Polizei (110) oder den Notruf (112) verständigen. Ist das Kind bereits apathisch oder nicht mehr ansprechbar, befindet sich also in Lebensgefahr, können Zeugen gegebenenfalls selbst die Scheibe einschlagen, um das Kind herauszuholen. (iwo/mit dpa)