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Kind isst nichtJe mehr Kontrolle, desto schlechter essen die Kinder

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Den ewigen Kampf ums Essen kennen viele Eltern. 

Ann Arbor – „Mag ich nicht! Bäh! Ess‘ ich nicht!“ Diese Sätze kennen Sie sicher auch von sich zuhause. Manche Kinder essen einfach alles, andere rühren nur ganz bestimmte Lebensmittel an und verweigern den Rest. Sie würden am liebsten jeden Tag nur Nudeln mit Ketchup oder Butter essen. Als Eltern kann man an dieser Mäkelei verzweifeln. Nicht nur, dass es den Familienalltag stört, man macht sich auch Sorgen darüber, ob das Kind ausreichend Nährstoffe bekommt. Und dann heißt es auch noch, dass man Kindern immer wieder verschiedene Nahrungsmittel anbieten soll. Irgendwann würden sie sie schon essen.

Je mehr Eltern drängen, desto mäkeliger werden die Kinder

Falsch. Wer Kinder zu einer abwechslungsreicheren Ernährung drängt, macht sie erst recht zu mäkeligen Essen. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine neue Studie der Universität Michigan. „Je mehr Eltern versuchen, das Essverhalten der Kinder zu kontrollieren, desto wählerischer könnten diese werden“, sagt Verhaltenswissenschaftlerin und Kinderärztin Megan Pesch, die an der Forschung beteiligt ist. Statt dessen ermuntert sie die Erziehungsberechtigte dazu, Kinder beim Essen weniger kontrollieren und steuern zu wollen.

Für ihre Studie beobachteten die amerikanischen Wissenschaftler vier Jahre lang 317 Mütter und deren Sprösslinge aus Haushalten mit geringen Einkommen. Die Kinder waren dabei zwischen vier und neun Jahre alt. Über diesen Zeitraum berichteten die Familien über das Essverhalten der Kinder sowie die Einstellung der Eltern dazu. Kinder, die dabei schon im Vorschulalter pingelige Esser waren, blieben das auch im Schulalter. Mit vier Jahren könne sich das Verhalten bereits eingeschliffen haben, hieß es.

Ein Süßigkeiten-Verbot kann das Gegenteil bewirken

Je mehr Eltern versuchten, das Essverhalten der Kinder zu kontrollieren, desto wählerischer könnten diese werden, sagte Pesch. Die pingeligsten Esser in der Studie seien dem größten Druck der Eltern ausgesetzt gewesen. „Wir haben herausgefunden, dass die Kinder, die sehr mäkelig essen, Mütter haben, die von mehr Restriktionen in Hinblick auf ungesundes Essen und Süßigkeiten berichtet haben. Diese Mütter versuchen vielleicht die Vorlieben ihrer Kinder in Richtung gesünderer Ernährungsweisen zu verschieben. Aber das mag nicht immer den gewünschten Effekt haben", sagte Pesch.

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„Wir wollen, dass Eltern Kindern schon in sehr jungem Alter eine große Palette von Lebensmitteln zur Auswahl anbieten, aber unsere Studie ergab, dass sie eine weniger kontrollierende Herangehensweise einnehmen können."

Das ist doch eine entlastende Nachricht für Eltern. Wenn die Kinder wochenlang nur Nudeln mit Ketchup essen wollen: Lassen Sie sie! Irgendwann wird auch das mal langweilig. (dpa/twe)