AboAbonnieren

Kolumne „Der neue Alltag“Trotz Corona: Zuversichtlich bleiben und Humor bewahren!

Lesezeit 3 Minuten
5FA0E40092C9F00D

Eine Frau geht durch eine leere Kölner Gasse.

  1. In unserer Kolumne „Der neue Alltag – Leben in den Zeiten von Corona” schreiben Mitglieder der Redaktion über tägliche Erlebnisse.
  2. Tanja Wessendorf fragt sich, was man nun machen soll in einer Zeit, in der wir uns laut Emmanuel Macron „im Krieg befinden“.
  3. Die Situation ist schwierig, eine Möglichkeit, besser mit ihr umzugehen aber denkbar einfach.

Köln – Die ersten Tage der sogenannten Coronaferien sind geschafft. Ich kann mich mit diesem Wort nicht anfreunden. Es klingt positiv, nach Ferien und Corona (das Bier!) trinken am Strand.

Aber inzwischen hat uns die Realität mit großer Wucht eingeholt: Spiel- und Sportplätze, Schwimmbäder, Sportcenter und Kino sind geschlossen. Vorbei mit Auslauf und Ablenkung. Ich möchte nicht pessimistisch erscheinen, aber als Emmanuel Macron eine 14-tägige Ausgangssperre erlassen hat, klang das gar nicht mehr so weit weg. Die Franzosen dürfen das Haus nur noch verlassen, um zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt zu gehen.

KStA PLUS – jetzt 1 Monat kostenlos testen!

plus_abo_inline

Abonnenten machen unabhängigen Journalismus in Zeiten wie diesen möglich. Jederzeit kündbar. → zum Angebot

An dieser Schwelle zwischen Erstaunen über die Entwicklungen, dem Abfinden mit der Situation und der Befürchtung, dass das Virus sich immer weiter ausbreitet, kommt der Galgenhumor ins Spiel. Eine Kollegin, die vor kurzem in Tirol im Skiurlaub war, ist nun in Quarantäne. Wir haben telefoniert, und sie meinte: „Könnte ja echt schön sein, diese Zeit zuhause, wenn nur mein Mann und die Kinder nicht auch hier wären.“

Lachen ist in Zeiten von Corona eines der wenigen Dinge, die uns bleiben

Eine andere Bekannte vom Sport, die gerade Urlaub hat, die Zeit eigentlich nutzen wollte, um jeden Tag zu trainieren, aber jetzt in die Bewegungslosigkeit gezwungen wurde, schickte mir am Nachmittag ein Foto von sich mit einer Flasche Bier (kein Corona!) in der Hand, im Hintergrund glitzerten Rhein und Dom in der Sonne. „Man muss ja das Beste draus machen“, schrieb sie dazu. („Nutze es, so lange du noch rausgehen darfst“, dachte ich mir, schrieb es aber nicht.)

Das könnte Sie auch interessieren:

Eine andere Freundin erhellte mir den Tag mit dem Spruch: „Bin ich mit 19 Rollen Klopapier, eine davon sogar mit Einhorn drauf, jetzt eigentlich eine gute Partie?“ Der Status meiner Nachbarin auf Whatsapp: „Früher musste man einen Furz mit Husten überdecken, heute ist es umgekehrt.“ Eine andere postete auf Instagram ein Video von einem in Trance tanzenden, sehr selbstvergessenen Frosch Kermit mit dem Spruch: „Wenn es dein dritter Quarantäne-Tag, aber die achte Flasche Wein ist.“

Was soll man machen in einer Zeit, in der wir uns laut Emmanuel Macron „im Krieg befinden“? In einer Zeit, in der Schutzmasken aus Kliniken gestohlen werden? Das soziale Leben eingefroren wird, Menschen isoliert werden, Schüler Auslandsaufenthalte absagen und um ihr Abitur fürchten müssen, Familien um bereits gebuchte und nun abgesagte Urlaube weinen und Großeltern ihre Enkel „wenn möglich bis September“ nicht sehen dürfen?Lachen wir. Trotzdem. Etwas anderes bleibt uns kaum übrig.