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Nicht nur Mütter sind wichtigVerdammt, vergesst die Väter nicht!

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Papa ist wichtig - das sollten wir alle öfter laut sagen.

Mütter sind ja so wichtig für das Kind – man hört es ständig. Gerade ist wieder eine britische Studie erschienen, die sagt: Je mehr Zeit kleine Kinder mit der Mutter verbringen, desto besser sind später ihre kognitiven und sozialen Fähigkeiten. Schön und gut. Und was ist mit den Vätern? Die wurden bei dieser Untersuchung nicht einmal berücksichtigt.

In klassischen Erziehungsratgebern wird auch oft nur von der Mutter gesprochen. Die Väter bekommen, wenn sie Glück haben, ihren kleinen lächerlichen Infokasten mit „praktischen“ Tipps: „Wie wäre es denn mal mit einer Fußmassage für Ihre stillende Frau?“ Ebenso im Fernsehen, hier gibt es allerorts den großen Mütter-Report, von Promi-Mama bis Teenie-Mum.

Und im ganz normalen Alltag mit Kind werden, wenn es hart auf hart kommt, immer die Mütter erwartet, gefragt, gerufen. Das Kind ist krank? Mama muss her. Es fehlen die Gummistiefel? Mutter wird sie schon bringen. Aber wo bitte sind die Väter: Warum werden sie so oft ausgeblendet?

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Ob Mama oder Papa, warum sollte es einen Unterschied machen, in der Bedeutung für das Kind?

Papa ist Kümmerer zweiter Klasse

Natürlich ist eine Mutter wichtig für das Kind. Aber – und es sollte öfter und viel lauter gesagt werden: Väter sind genauso wichtig. Das ist längst erwiesen. Jüngst bestätigten Wissenschaftler aus Oxford wieder, dass es einen erheblichen Einfluss auf die seelische Entwicklung des Kindes hat, inwieweit sich der Vater schon ganz früh emotional einbringt.

Eigentlich braucht man aber auch keine Studienbelege, um diese Wahrheit zu verstehen. Ob Mama oder Papa, warum sollte es einen Unterschied machen, in der Bedeutung für das Kind? Ich frage mich oft, warum so viele den Papa als Kümmerer zweiter Klasse betrachten. Wenn ich meine Kinder mit meinem Mann sehe, dann spüre ich, wie sich ihre Welt um ihn dreht. Wie er alles ist für sie. Genau wie ich es bin. Nur dass er diese Rolle öffentlich nie zugeschrieben bekommt. Er wird höchstens dafür gelobt, weil er doch „so toll“ Zeit mit seinen Kindern verbringt. Ihm wird eine Selbstverständlichkeit als Verdienst angerechnet.

Väter wissen genauso, was ihre Kinder brauchen

Viele sagen, Mamas sind eben einfach näher dran. Ja, oft sind sie das. Müssen sie aber nicht. Selbst das gerne vorgebrachte Argument mit der Biologie bleibt doch nur in den ersten Lebensmonaten wirksam – wenn überhaupt. Natürlich kann kein Vater ein Kind austragen, auf die Welt pressen und stillen. Aber jeder, der schon einmal einen Vater in einem intimen Moment mit Baby erlebt hat, der versteht: Da ist genauso viel Bindung und Liebe da.

Und ich meine jetzt nicht Papa-Zeit im klischeehaften Sinne, wenn Daddy mal mit dem Sohn balgt oder der Tochter bei der Ballettaufführung applaudiert. Es geht um jeden Tag. Das Zähneputzen, das Füttern, das Spielen.

Jeder Vater, der eine enge Beziehung zu seinen Kindern hat, weiß mindestens genauso gut, was sie brauchen. Manchmal weiß er es sogar besser als die Mutter, warum auch nicht. Und wenn der Vater fehlt, steht genauso viel auf dem Spiel.

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Kuscheln und kümmern - das kann Papa doch auch.

Erziehung auf Augenhöhe ist selten

Warum spielen Väter im öffentlichen Bild immer nur die Nebenrolle? Die Antwort ist simpel: Weil es oft eben genauso ist. In vielen Familien ist die Mutter hauptsächlich für die Kinder zuständig, sozusagen die Chefin in der Abteilung Kind. Die meisten Väter arbeiten Vollzeit. Laut einer Studie des Statistischen Bundesamts verbringen Väter halb so viel Zeit mit ihren Kindern wie die Mütter.

Eine gleichberechtigte Elternschaft, eine Erziehungs-Partnerschaft auf Augenhöhe, ist seltener als gedacht. Nur 14 Prozent der Paare teilen sich die Familienarbeit partnerschaftlich. Auch die Frage nach der Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf wird in erster Linie von Frauenseite her gedacht. Die Mütter müssen in der Regel schauen, wie sie alles unter einen Hut kriegen. Sie tauchen in die Elternzeit ab, sie fallen in die Teilzeit- und die Rentenfalle. Sie nehmen die Fehltage für das kranke Kind. Der Vater macht höchstens mal früher Feierabend für die Kita-Weihnachtsfeier oder nimmt die üblichen zwei „Vätermonate“ Elternzeit – insgesamt gehen nur knapp 30 Prozent der Väter überhaupt in Elternzeit, aber das inzwischen immer kürzer.

Seid lauter für die Papas!

Wünschen würden es sich viele anders. Jeder dritte Vater würde gerne mehr Zeit mit seinen Kindern verbringen. Viele Paare wollen es gerne gemeinsam machen. Gedanklich sind wir da längst weiter. Es wird seit Jahrzehnten über die Bedeutung des Vaters und Gleichberechtigung geredet. Und trotzdem fallen zu viele Paare so schnell zurück in alte Rollenmuster.

Natürlich ist es nicht einfach, etwas an diesen Umständen zu ändern. Schließlich hängt das Engagement der Väter von vielem ab. Ob der Arbeitgeber „erlaubt“, dass sie mehr Zeit für die Familie haben. Ob die Männer selbst es wagen wollen, von ihrem Selbstbild und Rollenverständnis her. Und ob die Mütter ihnen überhaupt einen wichtigen Platz im Leben der Kinder zugestehen und freimachen.

Aber genau das sollten wir alle tun: Die Papas müssen präsenter und lauter sein. Und wir Mütter sollten lauter sein für die Papas. Sie aber auch mehr fordern. Männer brauchen ihren Platz im Leben der Kinder, ganz real und auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Sie sind für ihre Söhne und Töchter selbstverständlich. Und sollten auch genauso verstanden werden.

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