„Papa wärmt Mama“Zehn Notlügen, die Eltern aus der Patsche helfen
Natürlich wollen Eltern ihren Kindern die Wahrheit sagen und ihnen Werte wie Aufrichtigkeit und Korrektheit mit auf den Weg geben. Aber Diskussionen mit Dreijährigen, die Sandalen im Winter anziehen wollen? Verhandlungen mit Siebenjährigen, die sich täglich ein neues Haustier wünschen?
Das ist Autorin Nina Massek zu anstrengend. Die Zweifachmutter aus Berlin hat es aufgegeben, ständig ein Vorbild sein zu wollen und greift gern mal zu Notlügen – zum Beispiel zu diesen hier:
1. „Das ist keine Praline, sondern eine Kopfschmerztablette!“
Sie möchten als Mama und Papa weiterhin Süßigkeiten essen, ihre Kinder aber vorbildlich und möglichst zuckerfrei ernähren? Nina Massek hat da einen Tipp: Die „Kopfschmerz“-Lüge...
2. „Der Mama war kalt, ich musste sie wärmen!“
Ja, auch Eltern haben Sex! Und nein, hier geht es nicht wieder um eine „Kopfschmerz“-Lüge, im Gegenteil. Am liebsten würden Sie das Paar bleiben, das Sie vor den Kindern waren – bis Sie zum ersten Mal vom Nachwuchs in flagranti erwischt werden. Was Sie tun können, um es nicht frühzeitig zu traumatisieren? Die Autorin empfiehlt die „Wärme-Kälte“-Flunkerei.
3. „Der Spielplatz hat heute leider zu!“
Sie möchten Orte mit viel Sand und Plastik meiden und stattdessen lieber einen Tagesausflug ins Lieblingskaufhaus unternehmen? Da könnte die „Geschlossen“-Lüge helfen: Sie kennen die Öffnungszeiten des Spielplatzes halt besser als ihre Kinder...
4. „Wenn Ihr jetzt zehn Minuten nicht streitet, sind wir in fünf Minuten da.“
Sie müssen eine Autofahrt mit Kindern überstehen! Halten Sie durch und wenden Sie einfach höhere Mathematik an: Den „Rechen“-Trick. Im besten Falle glauben die Kinder Ihnen, dass sie in fünf Minuten da sind. Im noch besseren Fall rechnen sie nach und brauchen dafür den Rest der Strecke.
5. „Die Bügelperlen schlafen leider schon.“
Die Knete auf dem Teppich, das Pupskissen im Lesesessel: Mit kleinen gewitzten „Müde“-Notlügen verbannen Sie nerviges Spielzeug aus dem Haus und können es nach ihren eigenen Wünschen einrichten. Denn: Die Bügelperlen brauchen ja auch mal ein bisschen Erholung.
6. „Warum ist Meerwasser salzig?“ – „Damit die Fische keine Karies bekommen.“
Die Kinder fragen ständig Dinge, die Sie nicht wissen. Um ihnen trotzdem das Gefühl zu geben, in ihren Eltern allwissende Ansprechpartner an ihrer Seite zu haben, lohnt es sich manchmal in die „Wissens“-Lügen-Kiste zu greifen. Weiß doch jeder, dass Fische ohne Salzwasser Karies bekommen!
7. „Gegen Goldfische bin ich leider allergisch.“
Was einem niemand vor dem Kinderkriegen verrät: Irgendwann wünschen sich alle kleinen Mädchen und Jungen ein Haustier. Auf JEDEN Fall. Wie Sie sich als Eltern nachhaltig dagegen wehren können? Möglicherweise mit der „Gesundheits“-Notlüge...
8. „Leons Eltern haben leider kein Telefon mehr, aber du kannst gerne Lena anrufen.“
Sie möchten, dass sich ihre Kinder frei entfalten und dabei aber bitteschön die richtigen Freunde haben? Mit der „Telekommunikatons“-Schwindelei beeinflussen sie den Freundeskreis ihrer Sprösslinge so, dass sich bereits im Kindergartenalter vielversprechende Ehen anbahnen können.
9. „Der Darth Vader hat als Kind immer nur weiße Hemden getragen!“
Jeder weiß, wie schlimm der Besuch in einem Kinderbekleidungs-Geschäft sein kann. Da stehen Sie dann vor hässlichen Shirts mit Superhelden drauf. Oder mit bunten Einhörnern. Und wer möchte die haben? Natürlich: Ihre Kinder! Da braucht es wirklich ein bisschen Fantasie, um sie vor Modesünden zu bewahren und ihr Stilempfinden zu stärken. Etwa mit der „Darth Vader“-Lüge.
10. „Dein Lehmklumpenkunstwerk hat leider die Putzfrau weggeschmissen.“
Sie basteln, malen, kleben – und nennen es dann auch noch Kunst: Kinder! Da ist es für Eltern manchmal gar nicht so einfach, die wichtigen von den unwichtigen Kunstwerken zu unterscheiden. Für ein anständiges Recycling hilft manchmal nur eines: Die „Ich war´s nicht“-Lüge, mit der Sie die Vernichtung eines wunderhübschen Lehmklumpens jemand anderem in die Schuhe schieben können.
Diese Elternlügen entstammen dem Buch Eine Mama am Rande des Nervenzusammenbruchs.