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SchulranzenWelcher Ranzen für welchen Typ

Lesezeit 4 Minuten
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Die Auswahl an Schulranzen ist riesig, doch nur eng anliegende Modelle sind geeignet.

Wenn die Kleinen in die Schule kommen geht die Suche nach dem perfekten Schulranzen los. Die Magazin Autorin Christina Rinkl berichtet von ihren Erlebnissen und hat sich Tipps vom Kölner Fachgeschäft „Lederwaren Voegels“ geholt.

Schulranzenkauf hat sich geändert

Meinen Schulranzen hat meine Mutter im Sommer 1988 in einem großen Supermarkt gekauft. Ich war nicht dabei. Keine Anprobe. Kein namhafter Hersteller. Pink sollte er sein, das war mein großer und einziger Wunsch. Ich sah den Ranzen zum ersten Mal an meinem ersten Schultag. Er hatte die bestellte Farbe und ich war zufrieden.Heute kauft man Schulranzen anders. Wer mit seinem Erstklässler in spe das passende Fachgeschäft betritt, sieht sich einem riesigen, bunten Labyrinth aus Tornistern und Rucksäcken gegenüber. Jeder Hersteller bietet etwa fünf verschiedene Modelle an – passend für jeden Bedarf und jede Schüler-Statur. Das sieht auf den ersten Blick unübersichtlich aus, aber es macht Sinn. Denn ein guter Ranzen ist nur einer, der zum Körperbau des Kindes passt. Anprobieren vor dem Kauf ist daher heute ein Muss. „Auch wenn zwei Kinder gleich groß sind, haben sie meist unterschiedliche Oberkörperlängen und Kreuzbreiten“, sagt Sebastian Kubitza, Verkäufer und Schulranzenexperte bei Bürobedarf Dohmen in Frechen. Faustregel: Ist das Kind groß und kräftig, ist ein kompakter, fester Tornister eine gute Wahl. Wenn der Schulanfänger aber eher klein und zart ist, ist oft ein schlanker Schulrucksack die beste Alternative.

Ranzen trägt man eng am Körper

Ob Ranzen oder Sack: Beide sollten eng am Körper sitzen und mit der Schulterhöhe abschließen. Rucksäcke dürfen allerdings oben ein kleines Stück überstehen. Auch wenn die Rückenpolsterung bei allen Herstellern unterschiedlich ist: Insgesamt sollte der Ranzen nicht breiter sein als das Kind.

So manch ein Schulanfänger verliebt sich sofort in ein Modell mit Rosen- oder Weltall-Applikation. Aber beim Testen merkt das Kind meist selbst, ob das Objekt der Begierde passt oder nicht. Für die Auswahl sollten sich Eltern und Kind mindestens eine halbe Stunde Zeit nehmen, denn jedes Jahr kommen im Sortiment neue Varianten hinzu. Daniela Honke vom Kölner Fachgeschäft Lederwaren Voegels bietet ihren Kunden dieses Jahr 16 Modelle von fünf Herstellern an. „Inzwischen verkaufen wir fast mehr Rucksäcke als Ranzen“, sagt die Verkäuferin.

2:1 Modell verwandelt sich von Rucksack in Ranzen

Vorreiter bei den Schulrucksäcken ist das Kölner Unternehmen Ergobag, das vor sieben Jahren den ersten dieses Typs auf den Markt brachte. In der Zwischenzeit ist bei allen Herstellern viel passiert. Step by Step etwa hat mit dem „2:1“ ein Modell herausgebracht, das sich mit einer herausnehmbaren Schablone vom Ranzen in einen Rucksack verwandeln lässt.Doch manche Eltern zögern momentan.

Wachstumsargument zählt nicht

Das Kind wächst doch noch bis zum Sommer, hat der Ranzenkauf nicht noch Zeit? „Natürlich bekommen Sie auch noch einen Tag vor der Einschulung einen Ranzen“, sagt Daniela Honke. Doch je früher man schaut, desto mehr Auswahl gibt es. Die beliebtesten Motive sind kurz vor Schulstart oft schon ausverkauft. Und auch, wer auf ein preisreduziertes Modell aus der Vorjahreskollektion hofft, sollte jetzt in die Läden gehen. Das Wachstums-Argument zählt nicht, denn: „Das Kind wächst ja auch in den kommenden vier Jahren noch, in denen es den Ranzen trägt“, so Honke. Nicht primär auf die Größe, auf den Körperbau kommt es an und der wird sich bis August nicht wesentlich verändern. Genau so wenig wie die beliebtesten Aufdrucke und Applikationen übrigens.

Designtrends bleiben traditionell

Die Designs sind mit den Jahren stylischer, detailgetreuer geworden, doch die Motive bleiben dieselben: Pferde, Einhörner, Blumen bei den Mädchen. Dinos, Fußbälle und Autos bei den Jungs. Und Pink steht bei vielen immer noch hoch im Kurs. Genau wie damals im Jahr 1988.

Hier gibt es eine kleine Auswahl an Schulranzen für jeden Typ:

Für Kleine, schmale Kinder

Für zarte Kinder kann ein schmaler Schulrucksack eine gute Alternative sein. Etwa der Ergobag Pack, Modell KoBärnikus.Gepolsterte Beckenflossen umschließen die Hüften, ein Tunnelzug bringt das Gewicht noch näher an den Rücken.Im Set ca. 230 Euro

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Ein Tunnelzug bringt den Ranzen näher an den Rücken.

Für große, kräftige Kinder

Ein Beispiel unter vielen: Der Genius von Scout kommt in der klassischen Tornister-Form daher. Wer ein besonders robustes Modell sucht, wird hier fündig. Er hat eine geräumige Vortasche und formstabile Bodenwanne. Gewicht: ca 1250 Gramm.Im Set ca. 240 Euro

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Dinos sind bei Jungs immer noch hoch im Kurs.

Für die, die viel mitnehmen müssen

Manche aber nicht alle Schüler können ihre Bücher heute in der Schule lassen. Das Modell Comfort von Step by Step eignet sich für alle, die täglich schwer schleppen müssen. Mit einem Volumen von 21 Litern gilt der Ranzen als Raumwunder.Im Set ab ca. 200 Euro

Stadtpolizei neu

Dieser schicke Polizeiranzen bietet besonders viel Stauraum.

Für die mit dunklem Schulweg

Wer viel Wert auf gute Sichtbarkeit legt, sollte ein DIN-Modell wählen, etwa den Ergoflex Sunflower von DerDieDas. DIN-Varianten haben zehn Prozent retroreflektierende und 20 Prozent fluoreszierende Flächen. Die Streifen lassen sich auch nachrüsten. Ab ca. 220 Euro

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Mit diesem Modell sind Kinder besonders gut im dunklen sichtbar.