Köln – Thaïs Vanderheyden bringt auf den Punkt, was wohl alle Mütter und Väter seit Beginn des Lockdowns empfinden, eine Gefühlsmischung aus Liebe, Freude und Überforderung. Vanderheyden macht das aber nicht schimpfend, sondern auf sehr charmante und lustige Weise. Die 43-jährige Kinderbuchautorin und Illustratorin aus Belgien zeichnet seit zwei Monaten jeden Tag ein Bild von ihrem Leben mit vier unbetreuten Kindern.

„Ich habe damit im März begonnen, als in unserem Land – wie in so vielen anderen – der Lockdown begann. Bei dem Gedanken, dass die Schulen mehrere Wochen oder sogar Monate geschlossen sein könnten, bin ich völlig ausgeflippt”, erzählt Vanderheyden. Vier unbetreute Kinder mit jeder Menge Deadlines zu kombinieren sei nicht gerade die ideale Situation gewesen. „Aber ich lebe immer noch, meine Haare sehen wild aus und ich habe ein paar Pfund zugenommen.” Wie sympathisch.

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Seit März hat Vanderheyden jeden Morgen am Frühstückstisch ein Bild gezeichnet. Die meisten Situationen sind wirklich so passiert, zum Beispiel diese hier:

Andere sind zu Papier gebrachte Gedanken. Es sind Situationen, die alle Familien kennen. Um 12 Uhr mittags sind die Kinder und man selbst noch im Schlafanzug und ungekämmt, aber die Oma meldet sich per Facetime.

Auch diese Situation dürfte der eine oder andere kennen: Man lässt die Kinder viel zu lange vor den Tablets, um wenigstens ein bisschen Ruhe zu haben. Entweder zum Arbeiten oder damit man selbst mit einem Glas Wein in der Badewanne liegen kann. Was ganz sicher jeder kennt ist das ständige Rufen: "Maaaaama! Guck' mal!"

Als sie begann, ihre Bilder auf ihrem Instagram-Account zu posten, habe sie haufenweise Nachrichten von anderen Müttern und Vätern erhalten, die sich in den Zeichnungen wiedergefunden hätten. Mittlerweile ist ein ganzes Buch aus den Zeichnungen entstanden (auf Niederländisch).

Wollen wir hoffen, dass man eines Tages dieses Buch in die Hand nimmt, herzlich lacht und sich an diese verrückte Corona-Zeit erinnert.