Ganz einfachWer sich diese Morgenrituale abgewöhnt, nimmt schneller ab
Köln – Ein typischer Start in den Tag sieht bei vielen Menschen so aus: So lang wie möglich ausschlafen, im Dunkeln ins Bad schlurfen, das zerknüllte Bett hinter sich lassen und ohne Frühstück zur Arbeit hetzen. Prinzipiell völlig okay. Doch wer gleichzeitig ein bisschen abnehmen will, sollte sich zumindest ein paar dieser Morgenrituale abgewöhnen – sonst wird das nichts mit der Diät. Wir erklären, warum.
Zu lange schlafen
Auch wenn es heißt, dass wir im Schlaf schlank werden können, es gibt auch eine Grenze. Denn Studien belegen: Zu viel Schlaf ist auch nicht gut. Forscher um Damien Leger und Francois Beck veröffentlichten 2014 eine Studie im Fachmagazin PLOS-ONE, die belegt, dass Menschen, die mehr als zehn Stunden pro Nacht im Bett verbringen, deutlich höhere Body-Mass-Index-Werte (BMI) haben, als diejenigen, die zwischen sieben und neun Stunden schliefen. Warum das so ist, ist Gegenstand weiterer Forschungen und noch nicht abschließend geklärt.
Unser Tipp: Spätestens nach acht Stunden raus aus den Federn und auf in den Tag.
Sich ohne Tageslicht fertig machen
Wie eine weitere Studie aus dem Fachmagazin PLOS-ONE belegt, sind Personen, die sich morgens bei Tageslicht fertig machen, schlanker als die, die morgens künstliches Licht anknipsen. Bereits 20-30 Minuten Tageslicht am Morgen wirken sich positiv auf das Körpergewicht aus, so die Forscher. In ihrer Studie konnten sie nachweisen, dass die Personen, die Morgenlicht in ihre Wohnung lassen, einen niedrigeren BMI haben, als alle anderen – und das völlig unabhängig davon, wie viele Kalorien sie am Tag zu sich nehmen. Grund hierfür seien die blauen Lichtstrahlen des Morgenlichts, welche die „innere Uhr“ des Körpers synchronisieren, sodass dieser zur Fettverbrennung übergeht.
Unser Tipp: Augen auf, Vorhang auf, den Tag begrüßen. Gerade im Sommer wird es so früh hell, dass fast jeder bei Sonnenlicht aufstehen kann. Selbst, wenn die Sonne nicht scheint, ist das nicht tragisch. Auch bei einem wolkenverhangenen Himmel kommen die Strahlen an und signalisieren dem Körper, mit der Fettverbrennung zu beginnen.
Das Bett nicht machen
Die US-amerikanische National Sleep Foundation hat in einer Studie nachgewiesen, dass Menschen, die morgens ihr Bett machen, nachts besser schlafen. Das heißt: Sie sind tagsüber gut ausgeruht und fitter und nehmen besser ab als müde und ausgeschlafene Menschen, die zu Heißhunger-Attacken neigen.
Unser Tipp: Die Bettdecke nach dem Aufstehen zurückschlagen und aufgeklappt liegen lassen. Erst, wenn das Bett getrocknet und ausgekühlt ist, sollte es ordentlich gemacht werden: die Bettdecke wird zurechtgezupft und Kissen aufgeschüttelt. Wer am Abend in ein gemachtes Bett steigt, freut sich mehr – und schläft besser.
Die Waage nicht benutzen
Jeder von uns hat eine Waage im Badezimmer stehen, doch Hand auf Herz: Wie oft benutzen Sie sie auch? Es gibt einen Grund, warum wir uns täglich wiegen sollten. Wissenschaftler der Cornell Universität haben in einer Studie 162 übergewichtige Frauen und Männer zwei Jahre lang beobachtet und herausgefunden, dass diejenigen, die sich täglich auf die Waage stellen, eher abnehmen als andere.
Unser Tipp: Stellen Sie sich täglich auf die Waage und beobachten Sie Ihr Gewicht. Und war am besten Morgens direkt nach dem Aufstehen und vor dem Frühstück, dann ist die Messung am genausten.
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Das Frühstück auslassen
Die einen vertrauen auf „morgens wie ein König“, andere brauchen höchstens einen Kaffee und wieder andere raten ganz vom Frühstück ab. Doch eine Mahlzeit, und noch dazu das Frühstück auslassen, ist keine gute Idee – zumindest nicht, wenn man abnehmen möchte. Denn eine israelische Studie belegt, dass Menschen, die frühstücken, weniger Gewicht zulegen, als diejenigen, die das Frühstück morgens auslassen. Die Ernährungsexperten der Studie empfehlen sogar ein reichhaltiges Frühstück mit bis zu 600 Kalorien einzunehmen, statt ein mageres mit nur 300 Kalorien. Sie argumentieren, dass sich ein reichhaltiges Frühstück am Morgen auf unser gesamtes Essverhalten an diesem Tag auswirkt – und Heißhungerattacken unterbindet.
Unser Tipp: Diät-Expertin Susie Burrell ist der Meinung, dass das Frühstück am besten nach dem Aufstehen, zwischen 7 und 8 Uhr eingenommen werden sollte. Der Grund: „Wir müssen morgens erstmal unseren Körper in Schwung bringen“ und den Stoffwechsel ankurbeln. Perfekt für ein ausgeglichenes Frühstück: Eine Schüssel Haferschleim. Warum, lesen Sie hier.
Und für zwischendurch gilt: immer mal wieder ein Glas Wasser trinken. Warum es auch mal zwischendurch ein warmes Glas Wasser sein darf, lesen Sie hier. (sar)