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Von Alpha bis MuWas über ältere und neue Corona-Varianten bislang bekannt ist

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Ein Covid-19-Patient auf einer Intensivstation in Bogotá. Die neuste potenziell gefährliche Virusvariante Mu tauchte zuerst in Kolumbien auf.

Köln – Alpha, Delta, Lambda und ganz neu: Mu. Die Rede ist von den verschiedenen Varianten des Coronavirus Sars-CoV-2. Ursprünglich wurden die Virusvarianten nach den Ländern benannt, in denen sie zuerst gehäuft auftraten. Wir erinnern uns an die britische, südafrikanische und indische Mutante. Weil diese Bezeichnungen diskriminierend klingen, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Corona-Varianten nach Buchstaben aus dem griechischen Alphabt umbenannt.

Grundsätzlich gilt: Jedes Virus verändert sich, um anpassungsfähig zu bleiben und länger zu überleben. Weltweit gibt es schon über 10.000 Varianten des ursprünglichen Wildtyps des Coronavirus – die meisten haben aber keine Auswirkungen auf dessen Verbreitung oder Wirkung.

Vier Varianten, die teils deutlich ansteckender und resistenter als der Ursprungstyp sind, werden von der WHO als „besorgniserregende Varianten“ eingestuft. Fünf weitere, darunter auch die neueste Variante Mu (so lautet die internationale Schreibweise, auf Deutsch heißt der Buchstabe des griechischen Alphabets My), gelten als Varianten, deren Entwicklung man beobachten muss. Was sie über die Varianten wissen müssen:

Mu

Die WHO hat B.1.621 (Mu) vor zwei Wochen als neueste „Variante von Interesse“ eingestuft. Sie wurde zuerst im Januar in Kolumbien identifiziert. Wie die WHO in ihrem Bericht vom 1. September schreibt, gebe es Anzeichen, dass die Antikörper von Genesenen oder Geimpften möglicherweise gegen diese Variante weniger wirksam sind als gegen andere Virusvarianten. Dafür seien aber weitere Studien nötig.

Die Mu-Variante sei in einigen Ländern Südamerikas und Europas nachgewiesen worden, schreibt die WHO. Aus 39 Ländern lägen genetische Untersuchungen des Virus vor. Weltweit betrage der Anteil der Variante nach derzeitigen Schätzungen nur 0,1 Prozent. In Kolumbien liege er aber bei 38 Prozent und in Ecuador bei 13 Prozent, und der Anteil wachse.

Alpha

Die tödlichere und deutlich infektiösere Variante B1.1.7 des ursprünglichen Virus tauchte im November 2020 zuerst in Großbritannien auf. Bis Frühjahr 2021 hatte sie sich auch in Deutschland komplett durchgesetzt und wurde von der WHO als „besorgniserregend“ eingestuft.

Mittlerweile hat die Delta-Variante sie in vielen Teilen Europas nahezu vollständig verdrängt. Alpha ist bis zu 90 Prozent ansteckender als der Urtyp. Beweise für eine substantiell verringerte Wirksamkeit der Impfstoffe gibt es bislang nicht.

Beta

Die einst „südafrikanische Variante“ B.1.351 kam in Deutschland bislang kaum vor. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Geimpfte oder Genesene weniger gut vor der Beta-Variante geschützt sind, weil die Antikörper des Immunsystems gegen diese Mutation weniger wirksam sind. Die Variante kann also das Immunsystem besser austricksen – scheint sich aber nicht aggressiver auszubreiten.

Gamma

Die Gamma-Variante P.1 ähnelt in vielem der Beta-Variante. Auch gegen sie scheinen die Antikörper, die sich nach einer Impfung oder Corona-Erkrankung bilden, weniger ausrichten zu können. Die Variante tauchte zuerst in Brasilien auf, wo es in der Stadt Manaus nach Silvesterfeiern plötzlich sehr viele Neuinfizierte mit schweren Verläufen gab. Sie wurde dann Mitte Januar als besorgniserregend klassifiziert.

Delta

Die Variante, die Deutschlands aktuell vierte Welle beherrscht, ist die Delta-Variante (B.1.617.2). Über 99 Prozent der Corona-Fälle gehen laut RKI auf diese Variante zurück. Sie wurde zuerst im indischen Bundesstaat Maharashtra nachgewiesen und dominiert mittlerweile ganz Europa.

Studien zeigen, dass bei ihr die Viruslast schneller ansteigt und im Körper deutlich höher ist als bei Alpha oder dem ursprünglichen Sars-CoV-2. Das Risiko eines schweren Verlaufs ist doppelt so hoch wie bei Alpha. Wer sich mit Delta infiziert hat, ist offenbar auch ansteckender – und kann das Virus nach kürzerer Zeit weitergeben als bei den vorherigen Varianten.

Die gute Nachricht: Die Impfstoffe schützen trotzdem gut gegen schwere Verläufe. Es wurde aber bereits eine Delta Plus-Variante in Indien nachgewiesen, die ähnlich wie Beta den Impfschutz weniger wirksam machen könnte.

Lambda, Eta, Kappa, Iota

Neben der neuen Variante Mu sind weitere vier Varianten bei der WHO „unter Beobachtung“. Sie führten bereits lokal zu gehäuften Fällen. Wie gefährlich sie sind, ist aber noch nicht sicher erforscht.

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Lambda (C.37) tritt zum Beispiel derzeit hauptsächlich in Südamerika auf. In Peru macht diese Variante seit April über 80 Prozent der Fälle aus. Eine Studie aus Japan zeigte, dass Lambda in Labor-Versuchen etwas ansteckender ist als das ursprüngliche Virus, aber nicht ansteckender als die Delta-Variante, die in Deutschland derzeit vorherrschend ist. Auch die weiteren drei Varianten tauchten hierzulande nur vereinzelt auf. (mit dpa)