Gastritis erkennenDarum ist eine Magenschleimhautentzündung so gefährlich
Ist es nur harmlose Übelkeit oder vielleicht doch ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung? Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) geht mit unterschiedlichen Symptomen einher. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erklärt, welche Anzeichen Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten.
Wer unter einer entzündeten Magenschleimhaut leidet, sollte darauf achten, sich gesund zu ernähren. Alkohol und Zigaretten sollten hingegen gemieden werden. Doch woran erkennt man, dass die eigene Magenschleimhaut entzündet ist?
Anzeichen deuten und reagieren
Magenschmerzen, Völlegefühl oder ein aufgeblähter Bauch können auf eine Magenschleimhautentzündung hindeuten. Auch Übelkeit, Sodbrennen, Aufstoßen oder Appetitlosigkeit können Anzeichen sein.
Wer unter derartigen Beschwerden leidet, sollte dringend einen Arzt aufsuchen. Eine langanhaltende Entzündung der Magenschleimhaut kann im schlimmsten Fall Geschwüre oder Verletzungen der Magenwand zur Folge haben.
So entsteht eine Magenschleimhautentzündung
Ausgelöst wird die sogenannte Gastritis unter anderem durch bestimmte Bakterien (Helicobacter-pylori-Bakterien). Diese stören die Regulation der Magensäureproduktion. Es kommt zur Übersäuerung. Die Bakterien selbst verbreiten sich über Speichel, Erbrochenes, Stuhl, Trinkwasser oder Nahrung. Oft stecken sich Betroffene schon während ihrer Kindheit an, ohne dass zwangsläufig eine Gastritis ausbricht.
Sogar entzündungshemmende Schmerzmedikamente (Nicht-steroidale Antirheumatika, NSAR) können eine Entzündung der Magenschleimhaut auslösen. Wer diese Mittel nur vorübergehend einnimmt, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Doch Patienten, die solche Präparate über einen längeren Zeitraum konsumieren, stören die Schutzfunktion ihrer Magenschleimhaut und werden anfälliger für Entzündungen.
Das Risiko mit dem Alter
Magenschleimhautentzündungen sind bei uns in Deutschland weit verbreitet. Schätzungen zufolge leiden 23 von 100 Frauen und 18 von 100 Männern im Laufe ihres Lebens an einer akuten Gastritis. Ein Großteil der Frauen erkrankt im Alter zwischen 45 und 64, Männer häufig nach dem 65. Lebensjahr. Insgesamt steigt das Risiko mit dem Alter an.
Auf den Lebensstil kommt es an
Auch übermäßiger Alkohol- und Zigaretten-Konsum können eine Gastritis auslösen. Stress oder stark fett- zuckerhaltige oder scharfe Lebensmittel können die Beschwerden sogar verstärken.
Helfen kann vor allem ein veränderter Lebensstil: Nicht rauchen, auf Alkohol verzichten, die Ernährung umstellen und Stress vermeiden. Wenn die Umstellung allein nicht hilft, werden vom behandelnden Arzt säurehemmende Medikamente verschrieben. Wird die Gastritis durch Bakterien ausgelöst, muss der Erkrankte zusätzlich Antibiotika einnehmen.
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(jto,dpa)