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Glänzend und mattWarum hat Alufolie zwei verschiedene Seiten?

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Alufolie

Alufolie hat eine glänzende und eine matte Seite. Warum eigentlich?

Köln – Jedes Mal wenn wir die Rolle in die Hand nehmen und ein Stück abreißen, stellt sich dieselbe Frage: Welche Seite der Alufolie soll nach außen, welche nach innen?

Das kommt ganz darauf an, was man einpacken möchte. Denn: Beide Seiten, glänzend wie matt, haben unterschiedliche physikalische Eigenschaften Die glänzende Seite reflektiert Wärme stärker als die matte Seite. Wer also Speisen mit Alufolie frisch oder warm halten möchten – wie etwa Pommes oder Döner –, schlägt die glänzende Seite nach innen, damit die Wärme der Speise möglichst unter der Folie bleibt.

Umgekehrt gilt: Wer etwas kühl halten möchte, sollte die glänzende Seite nach außen wenden und die matte Seite nach innen. So wird die Umgebungstemperatur ferngehalten. Soweit, so theoretisch. Denn bei Temperaturen unter 500 Grad fallen diese Unterscheide kaum ins Gewicht.

Warum gibt es überhaupt zwei unterschiedliche Seiten?

Alufolie wird mit einer Walze hergestellt

Alufolie wird auf Walzen dünn gewalzt. 

Dass Alufolie zwei unterschiedliche Seiten hat, hat nichts mit dem Nutzwert zu tun. Vielmehr ist das durch die Herstellung bedingt: Das Material wird so lange immer wieder gewalzt, bis es 0,01 bis 0,015 Millimeter dick ist. Weil sich der Betrieb einer solchen Walze nicht für eine Alufolie lohnt, werden immer mindestens zwei übereinander gelegt und gewalzt.

Die Folge: Die Alufolien-Schichten, die oben und unten von der Walze gerollt werden, glänzen. Wohingegen die Schichten, die aufeinander liegen und aneinander reiben, dadurch matt werden.

Alufolie ist einfach zu handhaben aber umstritten

Alufolie findet sich in jedem Haushalt – doch sie ist nicht unumstritten. Während sie leichter zu handhaben ist als etwa Frischhaltefolie, die schnell verklebt, steht die aus Aluminium bestehende Folie auch immer wieder in der Kritik. Durch Säure und Salz lösen sich Ionen aus der Folie und können in Lebensmittel übergehen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt die Menge an Aluminium, die man täglich aufnimmt, möglichst gering zu halten, etwa durch den Verzicht auf Deos, die den Stoff aufgrund seiner schweißhemmenden Wirkung enthalten.

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Säure- und salzhaltige Lebensmittel nicht in Alufolie aufbewahren

Um möglichst wenig Aluminium zu sich zu nehmen, raten Verbraucherschützer auch dazu, Alufolie so selten wie möglich zu benutzen – und sie sachgemäß zu verwenden. Denn längst nicht alle Lebensmittel dürfen in die silberne Hülle eingepackt werden: „Alles, was salzig oder sauer ist, sollte nicht hinein“, so Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Das bedeutet konkret: Apfelmus, Apfelstücke, Tomatenpüree, Rhabarber, Salzhering oder Essiggurke sollten nicht mit Alufolie abgedeckt oder aufbewahrt werden. (sar)