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Kleiner Kratzer, große SchmerzenWarum Papierschnitte im Finger so weh tun

Lesezeit 2 Minuten
Pflaster_wird_um_Finger_nach_Papierschnitt_gewickelt

Jeder kennt es: kleine Papierschnitte an den Fingerkuppen.

Köln – Wer sich etwa beim Briefeintüten, beim Blättern durch ein Buch oder sonst wie an einem Papier geschnitten hat, weiß: Papierschnitte in der Fingerkuppe schmerzen überdurchschnittlich heftig – obwohl sie nur haarfeine Schnitte sind. Warum ist das eigentlich so? Dafür gibt es gute Gründe.

Viele Nerven in der Fingerkuppe

Die Finger sind unser Tastorgan Nummer 1. In den Fingerkuppen sitzen besonders viele Nervenfasern, auch „Nozizeptoren“ genannt. Unterstützen sie uns beim Tasten, so werden diese Rezeptoren im Fall von Schmerzen zu Schmerzrezeptoren und leiten die Information „Schmerz“ weiter an das Gehirn. Hinzu kommt, dass genau unter der ersten Hautschicht viele Nerven sitzen und wir dort besonders empfindlich sind.

Sicherheitsmechanismus im Gehirn

Evolutionsbedingt sendet das Gehirn starke Impulse, wenn wir uns an den Fingern verletzten. Denn: Unsere Hände waren schon immer wichtige Werkzeuge, die das Überleben der Spezies sicherstellten. Als Sicherheitsmechanismus hat unser Gehirn deshalb größere „Angst“, dass den händen etwas passiert. Das ist der einfache Grund, warum die Alarmglocken bei einem Schnitt am Finger lauter läuten, als beispielsweise am Arm oder dem Bein.

Papierschnitt bildet oft keine Kruste

Papier schneidet meist nur durch die oberste Hautschicht der Fingerkuppe. Das heißt: Der Schnitt tut weh, blutet aber in der Regel nicht. Besser wäre es aber: Blutet die Wunde, gerinnt dieses Blut und eine Kruste bildet sich. Dann kann die Wunde geschützt abheilen. Ist dies nicht der Fall, kann dieser Schutzmechanismus nicht wirken. Das Problem: Die Wunde ist sonst an der frischen Luft Bakterien ausgesetzt. Das irritiert den Körper und sorgt dafür, dass wir den Schmerz länger als sonst und intensiver fühlen. Um die Wunde im Alltag zu schützen, hilft nur: Pflaster drauf und abwarten.

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Das Papier schneidet nicht gerade

In Gegensatz zu einer Messerklinge hinterlässt ein Papierschnitt keinen klaren, geraden Schnitt. Vielmehr verursacht das stumpfe, flexible Blatt mikroskopisch kleine Schäden an der Fingerkuppe, ähnlich denen durch eine Säge. Die Haut ist also besonders irritiert, aufgerissen und beschädigt.

Ein Tipp aus der „Frag-mutti.de“-Community: Wenn man sich geschnitten hat, sanft mit einem Fettpflegestift über die Wunde fahren. Dann soll die Wunde nicht mehr brennen und schneller heilen. (sar)