Köln – Nicht nur Menschen in Dachgeschosswohnungen leiden unter den extremen Temperaturen, die diesen Sommer über Deutschland hereingebrochen sind. Und viele befürchten: Die aktuellen Hitzerekorde in der Bundesrepublik werden nicht die letzten sein.
Kein Wunder also, dass sich immer mehr Hitze-Geplagte auf die Suche nach einer Abkühlung machen. Ein Blick auf die Google-Trends zeigt, dass die Suchanfragen zum Thema Klimaanlagen noch nie so hoch waren, wie in diesem Jahr. Alleine am Mittwoch waren es mehr als 50.000.
Doch worauf muss man bei der Anschaffung eines Klimagerätes eigentlich achten? Und was sind die Unterschiede zwischen einzelnen Modellen? Und wie wirkt sich die Anlage auf die Gesundheit aus? Wir haben die wichtigsten Daten und Fakten zusammengestellt.
Mobile Klimaanlagen, sogenannte Monoblöcke, haben den Vorteil, dass sie ganz einfach von Raum zu Raum geschoben werden können. Die warme Luft wird über einen Abluftschlauch, der aus dem gekippten Fenster gehalten werden muss, nach draußen abgegeben. Monoblöcke bekommt man in fast jedem Baumarkt oder Elektrofachhandel und kann sie ganz einfach selbst einrichten.
Luftkühler saugen die warme Luft an und kühlen sie mit Hilfe eines Ventilators und Wassertanks oder Kühlakkus wieder ab. Ebenso wie die mobilen Klimageräte sind Luftkühler verschiebbar und im Einzelhandel erhältlich.
Splitgeräte müssen von einem Kälteklimafachbetrieb eingebaut werden und bestehen aus einem Innen- und einem Außengerät. Die Verbindung der beiden erfolgt durch eine (meist in der Wand liegende) Verrohrungskonstruktion. Ähnlich wie bei einer Klimaanlage im Auto, wird die warme Luft mit einem Kältemittel heruntergekühlt. Oft können mehrere Innengeräte, die jeweils fest in einem Raum installiert sind, mit einem Außengerät, welches an der Häuserfassade befestigt oder gesichert abgestellt werden muss, verbunden werden.
Was kostet die Anschaffung einer Klimaanlage und wie hoch ist der Stromverbrauch?
Der Preis für ein mobiles Klimagerät liegt im Schnitt bei 550 Euro. Der Stromverbrauch ist dafür vergleichsweise hoch: Nach einer Berechnung von Stiftung Warentest kosten 300 Nutzungsstunden den Verbraucher bis zu 84 Euro. Das sind fünf Stunden Laufzeit an 60 Tagen.
Zum Vergleich: Die in der Anschaffung deutlich teureren Splitgeräte (zwischen 1360 bis 2820 Euro), haben einen Stromverbrauch von nur rund 38 Euro pro Jahr. Die günstigste Alternative bieten Luftkühler, die es bereits ab circa 60 Euro zu kaufen gibt. Die Stromkosten sind geringer als bei einem Monoblock oder Splitgerät.
Vor und Nachteile der genannten Klimageräte
Monoblöcke
+ verschiebbar, vergleichsweise günstige Anschaffungskosten, einfacher und unkomplizierter Aufbau, Kauf im Baumarkt oder Elektrofachhandel möglich
- wenig effektiv durch schlechte Abdichtung, hohe Stromkosten, hoher Geräuschpegel von bis zu 64 Dezibel
Luftkühler
+ günstigste Alternative, verschiebbar, geringe Stromkosten, befeuchtet zusätzlich die Luft, einfacher und unkomplizierter Aufbau, Kauf im Baumarkt oder Elektrofachhandel möglich, leise
- Wassertank muss regelmäßig neu befüllt werden, Abkühlung um durchschnittlich fünf Grad Celcius – wenig effiziente Kühlung
Splitgerät
+ effektivste Kühlleistung, konstante Temperaturen, günstige Stromkosten, lassen sich von der Steuer absetzen, leise in der Wohnung
- teuer in der Anschaffung, Aufbau nur durch einen Fachmann möglich, zurzeit lange Wartezeiten, unbeweglich, recht hoher Geräuschpegel des Außengeräts (bis zu 59 Dezibel)
Für welches Klimagerät sollten sie sich entscheiden?
Wer nur eine leichte Abkühlung sucht und nicht viel Geld ausgeben möchte, ist mit einem Luftkühler am besten bedient. Ein Splitgerät eignet sich eher als langfristige Investition, da sie am effektivsten und konstantesten kühlen.
Welche Auswirkung hat eine Klimaanlage für die Gesundheit?
Zu kalt sollten die Klimaanlagen nicht eingestellt werden, warnt die Krankenkasse Barmer: „Klimaanlagen belasten ähnlich stark wie Wetterextreme.“ Viele Menschen klagen bei Wetterumschwüngen über Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Kreislaufprobleme. Auch der künstlich erzeugte Temperatursturz, der von Klimaanlagen erzeugt wird, kann diese Symptome auslösen. Der Körper habe grundsätzlich kein Problem mit Hitze und Kälte, heißt es in der Mitteilung.
Die Körpertemperatur liege bei rund 37 Grad – unser Körper versuche konstant diese zu halten. Durch den künstlich erzeugten Temperatursturz der Klimaanlagen sei der Körper irritiert. „Wenn man aus der großen Hitze kommt und womöglich verschwitzt einen klimatisierten Raum betritt, dann ist das für den Körper wie ein kleiner Kälteschock, der das Immunsystem schwächt. Dann haben Viren leichtes Spiel und das erklärt auch, weshalb viele Menschen selbst im Hochsommer erkältet sind“, Winfried Plötze,Landesgeschäftsführer der Barmer Baden-Württemberg. (dhu/rha)