Moderna will den Impfstoff binnen weniger Jahre personalisieren und ist im Wettlauf mit Biontech. Erste Angebote soll es bereits vor 2030 geben.
Konkurrenz zu BiontechModerna kündigt eigenen Krebsimpfstoff an – erste Erfolge bei Tests
Der US-Pharmakonzern Moderna will bis 2030 eigene Krebsimpfstoffe entwickeln. Es solle binnen weniger Jahre neue mRNA-Impfstoffe für Krebs, Autoimmunerkrankungen oder Herz- und Kreislaufbeschwerden geben, erklärte Paul Burton, Chief Medical Officer des Unternehmens, gegenüber dem „Guardian“. Moderna geht damit in den Wettlauf mit dem Mainzer Unternehmen Biontech, das ebenfalls an einem Impfstoff gegen Krebs arbeitet.
„Ich denke, wir werden in der Lage sein, den Menschen auf der ganzen Welt personalisierte Krebsimpfstoffe gegen mehrere verschiedene Tumorarten anzubieten“, erklärte Burton gegenüber der britischen Zeitung weiter. Von den Therapien, die teilweise bereits 2028 beginnen könnten, sollen „Hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen von Leben“ profitieren.
Moderna führt erfolgreichen Impfstoff-Test gegen schwarzen Hautkrebs durch
Sowohl Moderna, als auch Biontech setzen bei der Impfstoff-Entwicklung auf die mRNA-Technik, die bereits beim Coronavirus zum Einsatz gekommen ist. Der mRNA-Impfstoff enthält nicht direkt den Virusstamm, sondern soll das Immunsystem anregen, selbstständig Antikörper gegen eine bestimmte Krankheit zu produzieren. Die Impfstoffe könnten die Krebstherapie revolutionieren.
Bereits im vergangenen Dezember hat Moderna laut eigenen Angaben erfolgreich einen Impfstoff gegen schwarzen Hautkrebs getestet. Bei einer Kombinationstherapie mit bekannten Krebsmedikamenten und dem neuen Impfstoff sei das Risiko, zu sterben oder erneut zu erkranken, laut Angaben des US-Konzerns um 44 Prozent gesunken. Für den 16. April hat Moderna zudem weitere Daten aus Testreihen angekündigt.
mRNA-Impfstoff: Biontech arbeitet ebenfalls an Impfstoff gegen Krebserkrankungen
Biontech-Gründer Uğur Şahin hatte bereits im Februar gegenüber dem „Spiegel“ angekündigt, dass das Mainzer Unternehmen ebenfalls an einem Impfstoff gegen Krebs arbeite. „Wir glauben, dass dies in größerem Umfang für Patienten vor 2030 möglich sein wird“, hatte Şahin damals gesagt. Biontech arbeitet dabei mit dem britischen Gesundheitsdienst zusammen.
Experten gehen davon aus, dass die Krebsimpfstoffe zwar neue Möglichkeiten in der Behandlung eröffnen, bereits bekannte Therapiemethoden aber nicht vollständig ersetzen werden. Geplant seien, sofern es verlässliche Impfstoffe gebe, erstmal Kombinationstherapien. (shh)