Nicht nur SexDiese Dinge machen glückliche Paare am Wochenende
Köln – Ach, wie schön ist es, verliebt zu sein! Kribbeln im Bauch, tiefe Blicke und hier da eine kleine Berührung, die einem zeigt, wie sehr der Partner einen mag. Doch was ist, wenn all das Alltag wird, man zusammen zieht und getrieben von Überstunden, Deadlines und anderen Verpflichtungen parallel aneinander vorbei lebt?
Dann bleibt ja noch das Wochenende. Zwei volle Tage, an denen gewöhnlich niemand arbeiten muss. Diese sieben Angewohnheiten machen Paare glücklicher und zufriedener – auch noch unter der Woche, wenn der Alltagstrott wiederkehrt.
Sie planen eine Wochenend-Aktivität, auf die sie sich freuen können
Glückliche Paare machen eine Verabredung für das Wochenende aus. Ein Date? Ja, bitte mit Vorlauf. Und zwar genau so wie beim ersten Kennenlernen. Denn bekanntlich ist Vorfreude die schönste Freude. Man kann sich dann bewusst füreinander hübsch machen, eventuell das Handy ausmachen und dem Partner die volle Aufmerksamkeit schenken. Das macht glücklich und gibt positive Energie, die in die neue Woche hineinwirkt.
„Feste Termine für Dates können vorab für den ganzen Monat festgelegt werden. Das stellt sicher, dass gemeinsame freie Abende Vorrang vor anderen Aktivitäten haben und signalisiert dem Partner Wertschätzung“, erklärt Psychologin Elke Eyckmanns. Zudem erinnere ein im Kalender geblocktes Date immer wieder daran, „Qualitätszeit“ miteinander zu verbringen, so die Expertin. Das stärke regelmäßig das Gefühl der Verbundenheit in einer Beziehung.
Sie kuscheln ausgiebig und haben Sex
Zärtlichkeiten sind wichtig, sie schweißen ein Paar zusammen und tun der Beziehung gut. Ein leidenschaftlicher Kuss oder eine innige Umarmung verbindet und drückt die empfundene Zuneigung aus. Außerdem werden beim Sex Glückshormone freigesetzt. Kuscheln stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern reduziert auch Stress, verbrennt Kalorien und stärkt die Verbindung mit dem Partner.
Paartherapeutin Ulrike Fuchs dazu: „Für viele Menschen ist Kuscheln wichtiger als Sex, weil es intimer sein kann als der Akt als solcher. Zudem können wir mit den Schmuseeinheiten auf sehr schöne Art, zu jeder Zeit und an jedem Ort zeigen, wie sehr wir einander mögen.“
Sie machen den Haushalt gemeinsam oder teilen die anfallende Hausarbeit gerecht auf
Wenn wir realistisch sind, bleibt Hausarbeit oftmals an der Frau hängen. Vielleicht auch weil sie sich schneller an der Unordnung stört. Wie dem auch sei: Gerade Frauen nervt oft die ungleiche Verteilung der Hausarbeit in der gemeinsamen Wohnung. Hier helfen klare Regeln zur Aufgabenverteilung. Das klingt zwar nicht sehr romantisch, Paartherapeut Roland Kopp-Wichmann betont aber: „Regeln sind nicht unromantisch – Streit ist unromantisch.“
Häufig degradieren Frauen ihre Männer zu Praktikanten im Haushalt. Viele Männer reagierten jedoch allergisch darauf, wenn sie nur Handlanger sind, denen vorgeschrieben wird, wie und wann sie bügeln, Wäsche aufhängen oder staubsaugen sollen. Besser: Hausarbeit gemeinsam erledigen, das macht nicht nur Spaß und man verbringt Zeit zusammen. „Gute Paare akzeptieren, dass diese Aufgaben nun einmal zu ihrem Leben gehören. Und sie helfen zusammen, um die Belastung zu minimieren. Damit bleibt ihnen dann auch mehr Zeit, um sich zu entspannen und um Spaß zu haben”, erklärt der Psychologe Ryan Howes.
Sie unterscheiden zwischen der Arbeitswelt und ihrem Privatleben
Viele Menschen nehmen Probleme und Aufgaben aus dem Job mit ins Wochenende und beschäftigen sich damit. Sie können nicht abschalten und gehen im Kopf immer wieder Arbeitsprobleme durch – das nervt nicht nur einen selbst sondern irgendwann auch den Partner. Glückliche Paare schalten am Wochenende das Arbeits-Handy aus, lesen keine Job-E-Mails und denken nicht mehr an Konflikte aus dem Büro – sofern das möglich ist.
Psychologin Elke Eyckmanns: „Das ist nicht nur für die eigene Balance wichtig, sondern zeigt dem Partner deutlich: Jetzt nehme ich mir ungestörte Zeit für Dich. Das stärkt den Status der Exklusivität des Partners und das Gefühl, wichtig zu sein.“ Sie sagt: unbedingt machen!
Sie wissen, was der andere gerne macht – und lassen ihm Freiräume dafür
Der eine geht der vor dem Frühstück ins Fitnessstudio, der andere schläft gern bis in die Mittagsstunden. Damit beide Partner auf ihre Kosten kommen und ihren Lieblingsbeschäftigungen nachgehen können, sollten beide ein Interesse daran haben, dem anderen Freiräume zu schaffen. Denn ein glücklicher Partner ist ein guter Partner. Elke Eyckmanns meint, dass dieser Kreislauf beiden Partnern gut tut: „Dem Partner Freiräume einzuräumen, führt zu Großzügigkeit in einer Beziehung. Es ist das Signal: ich sehe dich in deinen Bedürfnissen und freue mich, wenn du ihnen unabhängig von mir nachgehst. Diese Großzügigkeit wird der Partner dann seinerseits gerne gewähren.“
Außerdem stärken Freiräume auch das gegenseitige Vertrauen. Glückliche Paare fühlen sich also immer miteinander verbunden – auch wenn sie alleine oder mit Freunden unterwegs sind. Winifred Reilly ist Ehe- und Familientherapeut, er sagt: „Glückliche Paare wissen, wie wichtig es ist, dass sie sowohl Zeit für sich allein, als auch gemeinsam als Paar haben. Und sie sorgen dafür, dass beides ausreichend vorhanden ist.”
Sie planen ihre gemeinsame Zukunft
Sich die gemeinsame Zukunft auszumalen, macht Spaß. Zusammen Luftschlösser bauen, Traumurlaube planen, sich vielleicht mit der Familienplanung beschäftigen: All das stärkt die Partnerschaft und zeigt uns, dass wir einen tieferen Sinn in der Partnerschaft sehen, der über den täglichen Alltagstrott hinausgeht. Dabei muss nicht restlos jedes Details geklärt werden, Paare können auch Dinge bewusst offen lassen oder sich Fragen stellen.
„Paare, die sich diese Fragen gegenseitig regelmäßig stellen und beantworten, können dadurch ihr Gefühl der Verbundenheit stärken”, meint auch Therapeut Zach Brittle, Co-Moderator des Podcasts „Marriage Therapy Radio“. Diese Einschätzung bestätigt Elke Eyckmanns: „ Gemeinsame Zukunftsplanungen schaffen für beide ein Gefühl der Sicherheit in der Beziehung. Pläne sind das Signal: Mit dir möchte ich auch in der Zukunft Zeit, Erlebnisse und Erfahrungen teilen. Mein Gefühl zu dir ist stabil.“ Das gibt beiden Partnern Sicherheit – und macht großen Spaß. Also: Zeit zu Träumen nehmen!
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Sie streiten – aber richtig
Wenn glückliche Paare streiten, dann streiten sie richtig. Damit ein krachender Streit produktiv sein und eine Ventilfunktion haben kann, sollte man sich an einige Regeln halten. Dazu gehört, dass keiner den anderen absichtlich verletzt oder unter die Gürtellinie geht. Erlaubt sind: Sachliche Argumente und Ich-Botschaften. Wenn der Streit trotzdem eskaliert, raten Psychologen zum Time-Out. Denn: Manche Dinge müssen einfach geklärt werden. „Das zeigt aber, dass da etwas ist zwischen den Partnern. Wir streiten uns nur mit Menschen, die uns wichtig sind“, argumentiert Berit Brockhausen, Buchautorin aus Berlin.
Elke Eyckmanns erklärt, wie ein Streit die Beziehung festigen kann: „Die Haltung sollte lauten: Wir streiten um eine Sache – unsere Beziehung und das Gefühl der Liebe zueinander bleibt vom Streit unberührt. Das sollte für den Partner immer „fühlbar“ bleiben. Das macht eine Beziehung tragfähig.“