Pilates-Training ist bei den Stars angesagt: Es soll den Körper straff und beweglich machen. Tatsächlich lassen sich mit den Übungen sogar Schmerzen behandeln. Ein Überblick.
Training für ganzen KörperHarry Styles und Selena Gomez schwören drauf – Warum ist Pilates so beliebt?
Pilates liegt im Trend. Und zwar auch deshalb, weil sich Prominente für das Training begeistern. So wurde Sänger Harry Styles mehrfach in einem Londoner Pilates-Studio gesehen. Auch Kim Kardashian, Selena Gomez und Jennifer Aniston haben Reformer Pilates für sich entdeckt. Neu ist die Sportart allerdings nicht. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Pilates.
Was ist Pilates?
Erfunden wurde die Sportart vom 1883 geborenen Deutschen Joseph Pilates, der zunächst eine Boxschule in Gelsenkirchen betrieb, 1926 in die USA auswanderte und dort die ersten Pilates-Studios öffnete. Pilates ist ein Ganzkörpertraining, das sich aus vielen verschiedenen gymnastischen Übungen zusammensetzt. Diese können an speziellen Geräten oder auf einer Matte durchgeführt werden und werden teils mit einer bestimmten Atemtechnik kombiniert.
Ziel ist es, den Körper zu kräftigen, zu straffen und insbesondere die Körpermitte zu stärken. Die ersten Ideen für sein Programm soll Joseph Pilates gehabt haben, als er während des ersten Weltkriegs in einem britischen Internierungslager inhaftiert war. Dort soll er Übungen entwickelt haben, um Verwundeten zu helfen, sich nach Verletzungen schneller zu erholen. Pilates war überzeugt, dass seine Methode jedem Menschen zu einem gesünderen Leben verhelfen würde.
Für wen eignet sich Pilates?
Laut Deutschem Pilates Verband richtet sich Pilates an alle, die „eine effektive Sportart suchen, um gesund, fit und beweglich zu bleiben – völlig unabhängig vom Alter“. Er empfiehlt Pilates als Ergänzung zum Hobby- oder Leistungssport oder – unter Anleitung – in der Rehabilitation nach Verletzungen.
Was ist der Unterschied zwischen Yoga und Pilates?
Einige Pilates-Übungen können an Übungen aus dem Yoga erinnern. Anders als Yoga ist Pilates aber nicht Teil einer Philosophie und hat auch keine religiösen oder spirituellen Wurzeln. Im Vordergrund standen von Anfang an die körperlichen Effekte, während ein wichtiges Ziel beim Yoga die Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens ist. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass viele Pilates-Übungen mithilfe von Geräten durchgeführt werden. Im Yoga können zwar Hilfsmittel wie Blöcke und Polster genutzt werden, Geräte kommen aber nicht zum Einsatz.
Welche Arten von Pilates gibt es?
Joseph Pilates hat verschiedene Arten von Geräten entwickelt, an denen man im Studio Pilates-Übungen durchführen kann. Das wohl bekannteste ist der „Reformer“: eine Art Holzrahmen, in den ein Sitz integriert ist, der sich wie ein Schlitten vor- und zurückbewegt. Mit Armen und Beinen kann auf diesem Gerät an Seilzügen trainiert werden. Wenn das Training auf Übungen mit dem Reformer basiert, spricht man auch vom Reformer Pilates.
Ein weiteres Gerät ist der „Cadillac“: ein Trainingsgerät, das aus einer Bank und einem Aufbau mit Trapezen bestehet. Übungen können am „Cadillac“ ganz oder teilweise hängend absolviert werden. Der sogenannte „Wunda-Chair“ ist ein kleineres, boxartiges Trainingsgerät für zu Hause. Pilates lässt sich aber auch ohne diese Hilfsmittel auf einer Gymnastikmatte trainieren, auch dafür wurde eine Reihe von Übungen entwickelt.
Wie gut wirkt Pilates?
Durch Untersuchungen belegt ist unter anderem, dass Pilates die Rumpfmuskulatur stärken und dadurch Rückenschmerzen lindern kann. So hatten sich in einer Studie mit knapp 300 Teilnehmenden Kreuzschmerzen nach nur sechs Wochen Pilates-Training verbessert. Den optimalen Effekt hatten dabei zwei einstündige Trainingseinheiten pro Woche. Eine Erhöhung auf drei Stunden Training pro Woche konnte den Erfolg nicht weiter steigern. Wie bei anderen Sportarten auch gilt allerdings – von Dauer ist der Effekt nur, wenn regelmäßig trainiert wird. So waren die Kreuzschmerzen nach spätestens zwölf Monaten Untätigkeit bei allen Teilnehmenden wieder so stark wie zuvor.
Wie viel kostet Pilates?
Die Kosten für Pilateskurse und -trainings können stark variieren. Wer ein- bis zweimal pro Woche in einem Studio an Geräten trainieren möchte, zahlt dafür leicht zwischen 100 bis 200 Euro oder mehr. Reine Mattenkurse können günstiger sein, und sind oft in Abonnements für Sportklubs oder Fitnessstudios enthalten. Am günstigsten sind Online-Kurse. Die Kosten für den ersten Kurs werden ganz oder teilweise von vielen gesetzlichen Krankenkassen übernommen.