Schmerzen Tage nach der ImpfungWas Forscher unter einem „Covid-Arm“ verstehen
Köln – Wöchentlich werden es mehr Geimpfte in Deutschland – und mit ihnen steigen auch die bekannten körperlichen Reaktionen auf die verschiedenen Covid-19-Impfstoffe. Einige der Geimpften klagen über ein Phänomen, das US-amerikanische und kanadische Wissenschaftler den „Covid-Arm“ nennen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das als Bundesinstitut für Impfstoffe regelmäßig über Nebenwirkungen und Impfkomplikationen berichtet, führt es in einem seiner Sicherheitsberichte als unerwünschte Wirkung der mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna auf und vereinzelt auch nach Impfung mit Astrazeneca.
Anders als der ein- bis zweitägige Schmerz an der Injektionsstelle am Oberarm, über den der überwiegende Teil der Geimpften klagt, tut der Arm in diesen Fällen erst nach einigen Tagen weh. Diese „verzögerten Lokalreaktionen“, wie das PEI schreibt, gehen bei vielen Patientinnen und Patienten mit einer Rötung und Schwellung am Impfarm einher. In einigen Fällen sind sie verbunden mit Schmerz, Juckreiz und einem Spannungsgefühl auf der Haut.
Ursache für den Covid-Arm ist noch nicht gänzlich erforscht
In einer klinischen Studie zum Moderna-Impfstoff traten diese Reaktionen ab Tag acht bei 0,8 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der ersten Impfung und bei 0,2 Prozent nach der zweiten Impfung auf. Die Beschwerden des „Covid-Arms“ hielten vier bis fünf Tage an. Eine US-amerikanische Studie zu mRNA-Impfstoffen bestätigt die Ergebnisse.
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Wie genau der „Covid-Arm“ zustande kommt und warum manche Geimpfte stärker als andere auf den gleichen Impfstoff reagieren, ist derzeit noch nicht gänzlich erforscht. Vermutet wird laut PEI eine verzögerte „Überempfindlichkeitsreaktion im Zusammenhang mit dem Aufbau des körpereigenen Immunsystems“. Diese sei nicht gesundheitsschädlich und verschwinde nach einigen Tagen wieder. Laut Bundesinstitut sollte ein Covid-Arm nach der ersten Impfung kein Grund sein, die zweite Impfung zu verzögern. (lis)