Von eisiger Kälte ins zweistellige Plus innerhalb kurzer Zeit: Ein Wetterwechsel kann sich auf Stimmung und Wohlbefinden auswirken. Was hilft?
WetterumschwungDieser simple Tipp kann bei Wetterfühligkeit helfen
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Temperaturschwankungen können sich auf manche Menschen negativ auswirken.
Copyright: Christin Klose/dpa-tmn
Viele freuen sich erst einmal, wenn die Wettervorhersage höhere Temperaturen ansagt. Endlich nicht mehr frieren. Doch nicht immer bessert sich auch die Laune, wenn es wärmer wird. Ein schneller Temperatursprung beeinflusst nämlich den Körper. Das nennt sich dann Wetterfühligkeit.
Konkret sind es rasch fallende oder steigende Temperaturen sowie Änderungen im Luftdruck oder der Luftfeuchtigkeit, die den Körper überfordern können. „All das hat Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, unsere Stimmung und unsere Leistungsfähigkeit“, erklärt Prof. Martin Scherer, Direktor des Instituts und Poliklinik für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Symptome sind etwa Kreislaufprobleme, Schwindelgefühle oder ein generelles Unwohlsein.
Was hilft bei Wetterfühligkeit?
Halten die Probleme über einen längeren Zeitraum an, kann der Hausarzt oder die Hausärztin eine diagnostische Abklärung durchführen. „Wir vermuten, dass sich die Witterungsverhältnisse auf das vegetative Nervensystem auswirken und daher zu Symptomen führen können“, erklärt Scherer.
Während Temperaturschwankungen für einige kein Problem darstellen, so braucht der Körper anderer Menschen manchmal etwas länger, um sich anzupassen. Sie können sich regelrecht krank fühlen. Aktuelle persönliche Faktoren wie Stress oder die Arbeitsbedingungen spielen hier auch eine Rolle, führt der Mediziner aus. Die Arbeit im Büro bedeutet zum Beispiel, dass man sehr lange drinnen sitzen muss. Das heißt auch: weniger Bewegung und kaum Zeit an der frischen Luft. Dabei ist genau das ein Tipp, um dem Phänomen entgegenzuwirken.
Denn tägliche Spaziergänge bei egal welchem Wetter können helfen, rät Scherer. So kann sich der Körper besser an Temperaturwechsel gewöhnen - und steckt sie tendenziell besser weg.
Aber Achtung: Niedrige Temperaturen und trockene Luft können das Immunsystem auch schwächen. Die Schleimhäute trocknen aus und machen einen anfälliger für Krankheitserreger. Gerade jetzt, wo viele Viren im Umlauf sind und die Grippewelle durch Deutschland rollt, ist Vorsicht geboten.
Wetterdienst bietet Infokarte für Wetterfühlige
Praktisch: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bietet auf seiner Website Gefahrenindizes für Wetterfühligkeit, nach Regionen unterteilt auf einer Deutschlandkarte. Damit kann man sich vorbereiten, wenn Wetterwechsel kommen. Die Karte bietet Informationen über mögliche Auswirkungen auf das allgemeine Befinden, asthmatische Krankheiten, sowie rheumatische und Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Mit einer einfachen Farbskala liefert sie auch eine Einschätzung, ob das vorausgesagte Wetter positiven oder negativen Einfluss auf die Gesundheit wetterfühliger Menschen hat - oder ob es keinen Einfluss hat. Derzeit liegt NRW im gelben Bereich, der eine geringe Gefährdung des Wohlbefindens anzeigt. Der nächste Schritt wäre der rote Bereich mit einer hohen Gefährdung. In die andere Richtung liegen der grüne Bereich, in dem das Wetter keinen Einfluss auf das Befinden hat und der blaue Bereich, der anzeigt, dass sogar positive Auswirkungen spürbar sein könnten. (dpa)