Cuxhaven – Ein zwölf Jahre altes Kind aus dem Kreis Cuxhaven ist zwei Tage nach der zweiten Impfung gegen das Coronavirus gestorben. „Bisher sind die Todesursache und die Frage, ob die Covid-19-Impfung beteiligt sein könnte, unklar“, schreibt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeiger. Das PEI ist das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel.
Aufgrund der kurzen Zeitspanne zwischen Impfung und Tod des Jungen ordnete das Gesundheitsamt des Landkreises Cuxhaven nach dem Tod eine genaue Untersuchung des Leichnams an. Die Obduktion ist bereits erfolgt.
Corona-Impfung als Todesursache ist weiterhin unklar
Der abschließende Obduktionsbericht liegt derzeit aber noch nicht vor. So fehlen unter anderem noch feingewebliche Untersuchungen, die wertvolle Informationen liefern könnten, schreibt das PEI. Aufgrund des vorläufigen Obduktionsprotokolls hielten es Experten des Rechtsmedizinischen Instituts am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf aber für wahrscheinlich, dass der Tod auf die Impfung mit dem Impfstoff Biontech/Pfizer zurückzuführen sei.
Eine andere Ursache für den plötzlichen Tod des Zwölfjährigen kann aber weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Nach einer Mitteilung des PEI wies das Kind schwere Vorerkrankungen auf, inklusive einer kardio-vaskulären, also Herz und Gefäße betreffenden Vorerkrankung.
Obduktionsbericht sollte dringend abgewartet werden
„Das ist ein furchtbar tragischer Fall. Aus der Sicht eines Vaters und Kinderarztes ist der Tod eines Kindes das Schlimmste, das passieren kann“, sagt Dr. Axel Gerschlauer, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin in Bonn und Sprecher des Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) Nordrhein. Er appelliert dazu, keine Spekulationen über die mögliche Todesursache des Zwölfjährigen aufzustellen.
„Das ist ein ganz ernstes Thema. Man sollte jetzt die Ergebnisse der Obduktion ganz dringend abwarten.“ Auch um andere Eltern adäquat informieren zu können, die derzeit vor der Entscheidung stehen, ob sie ihre minderjährigen Kinder gegen das Coronavirus impfen lassen sollen.
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Diese sollten das größtmögliche Maß an richtigen Informationen über die Sicherheit des Impfstoffs bekommen, sagt der Kinder- und Jugendarzt. „Von dem Obduktionsbericht erhoffen wir uns die Gewissheit, dass die Impfung hoffentlich nicht die Ursache für den Tod des Jungen ist.“
Todesfälle aufgrund einer Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen treten sehr selten auf. Bisher hat das Paul-Ehrlich-Institut keinen der Todesfälle nach Covid-19-Impfung von 12- bis 17-Jährigen, die aus Deutschland gemeldet wurden, als wahrscheinlich oder möglicherweise im ursächlichen Zusammenhang mit der Covid-Impfung stehend bewertet, schreibt das PEI.
Zum Vergleich: Laut Wochenbericht des Robert Koch-Institut (RKI) vom 28. Oktober sind bislang 29 validierte Todesfälle in Zusammenhang mit Corona bei unter 20-Jährigen übermittelt worden. Bei 19 Fällen lagen demnach Angaben zu bekannten Vorerkrankungen vor.
Impfgegner instrumentalisieren Tod des Kindes
„Wir sehen uns hier mit einem besonders tragischen Fall konfrontiert“, sagte der Leiter des Gesundheitsamtes Kai Dehne. „Rein statistisch treten gravierende Impfnebenwirkungen mit Todesfolge extrem selten auf, aber die betroffene Familie trifft das mit aller Unbarmherzigkeit zu einhundert Prozent. Den Angehörigen gehört mein tiefes Mitgefühl.“
Unter #EsKoennteDeinKindSein tobte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter am Donnerstag ein Streit zwischen Gegnern und Befürwortern einer Impfung für Kinder. Während die eine Seite mit Blick auf die Impfung von medizinischen Experimenten an Kindern sprach, kritisierten andere, dass der Tod des Kindes für eigene Zwecke missbraucht werde und die Folgen einer Corona-Erkrankung verharmlost würden. (mit dpa)