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Haustiere an Silvester schützenSo bewahren Sie Tiere vor Lärm und Stress am 31. Dezember

Lesezeit 2 Minuten
Leuchtende Drohnen fliegen bei einer Show der Deutschen Umwelthilfe und formen dabei am Himmel einen Hund. (Archivbild)

Leuchtende Drohnen fliegen bei einer Show der Deutschen Umwelthilfe und formen dabei am Himmel einen Hund. Der Aktionstag soll der Forderung nach einem Böller-Verbot an Silvester dienen. (Archivbild)

Nicht für jeden ist Silvester spaßig. Gerade Tiere sind durch die erhöhte Lärm-, Licht- und Geräuschkulisse enormem Stress ausgesetzt.

Was für Menschen den Höhepunkt des ausgehenden Jahres markiert, ist für Tiere die reinste Tortur. Doch nicht nur der Lärm, der durch das Abfeuern von Raketen und Böllern entsteht, übersteigt die Toleranzgrenze der Tiere um ein Vielfaches.

Auch das Geblitze der Feuerwerkskörper und der Rauchgeruch lösen bei Tieren Angst und Panik aus. Die Gesundheit der Tiere ist akut gefährdet, im schlimmsten Fall drohen Herzattacken.

Tier- und Umweltschutz an Silvester

Der beste Rat, um Tiere zu schützen, ist, sich gar nicht erst an der Knallerei zu beteiligen. Das hätte den Vorteil, dass Verletzungen minimiert und so die Krankenhäuser und Rettungskräfte entlastet würden. Auch die Umweltbelastung würde durch den Verzicht deutlich reduziert.

Laut Umweltbundesamt werden durch Feuerwerkskörper in Deutschland rund 4200 Tonnen Feinstaub in die Luft geblasen. Das entspräche etwa „25 Prozent der jährlich durch Holzfeuerungen und ca. zwei Prozent der gesamt freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland“.

Haustiere an Silvester im Haus lassen

Besitzerinnen und Besitzer von Haustieren sollten ihre Tiere an Silvester nicht nach draußen lassen. Freigängerkatzen sollten frühzeitig ins Haus geholt und bis zu zwei Tage im Haus behalten werden.

  1. Sofern möglich, sollten Haustiere über Silvester bei Familie oder Bekannten in ruhigere Gegenden, zum Beispiel aufs Land, gebracht werden.
  1. Hunde, die Gassi geführt werden, sollten an die Leine genommen werden. Auch nach Silvester ist das ratsam, da vielerorts noch Müll und Scherben herumliegen. Außerdem werden auch in den Tagen nach Silvester noch vereinzelt Böller und Raketen gezündet, welche die Tiere verschrecken können.
  2. Bieten Sie Ihren Vierbeinern Rückzugsorte. Diese sollten dunkel und möglichst lärmgeschützt sein. Vogelkäfige können mit Tüchern abgedeckt werden und sollten in Zimmer verlagert werden, die von der Straßenseite abgewandt sind.
  3. Achten Sie auf die Körpersprache und ungewöhnliches Verhalten der Tiere. Zittern, Sabbern, unkontrolliertes Koten und Urinieren – all diese Symptome deuten darauf hin, dass ein Tier erhöhtem Stress ausgesetzt ist.
  4. Vor allem Hunden kann durch beruhigende Medikamente geholfen werden. Angstlösende Psychopharmaka werden vom Tierarzt verschrieben und sollten idealerweise schon einige Tage vor Silvester verabreicht werden. In den Tagen nach der Knallerei wird die Dosierung schrittweise reduziert.

Generell gilt: Je normaler Sie den Alltag an Silvester gestalten, desto entspannter sind Ihre Haustiere. Das impliziert auch, dass Sie den Tieren nicht grundlegend anders begegnen sollten, als üblich. Veränderungen in Ihrer Verhaltensweise, etwa durch übermäßiges Getätschel, kann das Stressempfinden der Tiere sogar verstärken.

Feuerwerk von Wild- und Nutztieren fernhalten

Haustiere haben den Vorteil, dass sich ihre Halterinnen und Halter um sie kümmern können. Bei Wildtieren und Nutztieren, die sich im Freien aufhalten, ist das anders. Sie sind der erhöhten Belästigung durch Lärm, Rauch und Licht meist ungeschützt ausgeliefert. In ihrer Panik flüchten die Tiere, was zu einem erhöhten Energieverbrauch führt. Im Winter, wo Futter rar ist, kann das tödliche Folgen haben. Daher gilt:

  1. Das Zünden von Raketen und Böllern in der Nähe von Wäldern, Ufern, Parks, Weiden und Bauernhöfen, auf denen sich Tiere aufhalten, ist unbedingt zu unterlassen.
  2. Auch in der Nähe von Zoos sollten Sie kein Silvesterfeuerwerk abbrennen. Hier kommt erschwerend hinzu, dass die Tiere ihrem natürlichen Instinkt, der Flucht, nicht folgen können.

Mit der nötigen Umsichtigkeit, die übrigens auch für Mitmenschen gilt, muss niemand auf Raketen und Böller verzichten. Doch auch der angst- und stressfreie Rutsch ins neue Jahr sollte allen ermöglicht werden. (rnd)