Kurztrip-TippsWarum Zoff-Pärchen keinen Wellness-Urlaub machen sollten
Jedes Pärchen tickt anders: Das gilt auch oder sogar insbesondere im Urlaub. Kurztrips werden von Verliebten gerne als persönliche Auszeit zu zweit genutzt. Manche Paare schwören auf ein Romantik-Wochenende, andere wollen bewusst aktiv sein und Zeit in der Natur verbringen. Zusammen mit dem Paartherapeuten und Buchautor Oskar Holzberg hat das Reiseportal weekend4two ermittelt, welche Reiseart für welches Pärchen geeignet ist – und welche Paare lieber die Finger davon lassen sollten. Der Beziehungsexperte berät seit mehr als 20 Jahren Paare; sein Ratgeber „Schlüsselsätze der Liebe – 50 kluge Gedanken, die Ihre Beziehung verbessern können“ wurde zum Bestseller.
Natur – für den „Teambuilding“-Faktor
Erlebnisse in der freien Natur inklusive Bewegung und viel frischer Luft eignen sich besonders für Paare, die sich abgespannt fühlen – beispielsweise junge Eltern. Auch für Paare, die mit emotionaler Verletzung zu kämpfen haben, kann solch eine Reiseart Wunder wirken. In der Natur miteinander zu sprechen, fällt vielen Paaren leichter als in Alltagssituationen und Konflikte eskalieren nicht so leicht, meint der Paartherapeut.
Besser nicht: Wenn Routine und Langeweile das vorherrschende Erleben im Alltag des Paares sind.
Romantik – wenn Paare sich ganz aufeinander konzentrieren möchten
„Romantik meint hier das Erleben der Ausschließlichkeit der Beziehung. Anzuerkennen und zu bestärken, dass es den einen, wichtigsten Menschen in unserem Leben gibt, zu dem wir uns unwiderstehlich hingezogen fühlen“, sagt Oskar Holzberg. Romantik-Reisen eignen sich für Paare, deren Liebe noch am Anfang steht ebenso wie für Paare, bei denen Gefühle von Entfremdung und Einsamkeit in der Beziehung zunehmen.
Besser nicht: Abzuraten ist, wenn starke Konflikte im Raum stehen. Da Romantik nicht verordnet werden kann, könne der Schuss also auch nach hinten losgehen, so der Experte.
Erlebniswochenende – Stimulation für die Beziehung
Bei Erlebnis-Ausflügen steht das Ungewohnte und Herausfordernde im Vordergrund. Neue Erfahrungen zu machen und die eingefahrenen Wege zu verlassen, wirkt stimulierend. Daher erleben sich die Reisenden neu. Das ausgeschüttete Dopamin beflügelt die romantische Anziehung und kann wie ein Booster auf verschüttete Gefühle wirken. Vom Ungewohnten profitieren daher oftmals Paare, die schon lange zusammen sind.
Besser nicht: Weniger zu empfehlen sind Erlebnis-Reisen Paaren, die ihre Unterschiede als großes Problem sehen. Für sie können aufregende Kurztrips Zündstoff liefern.
Nächste Seite: Für welche Paare sich Wellness- und Städtereisen eignen und für wen solche Wochenendtrips nicht das Richtige sind.
Wellness – geeignet für die Wiederannäherung
Einen Wellness-Aufenthalt empfiehlt Oskar Holzberg dagegen, wenn Nähe und Zärtlichkeit dem Paar eher fehlen. Wellness bietet den Rahmen für seelische Entspannung und ein wieder zu sich finden - die Grundlage, auch wieder zum Anderen zu finden. So kann das Bedürfnis nach gegenseitiger Nähe wieder neu geweckt werden. Nach längeren Trennungen kann die Wellness-Auszeit eine langsame Wiederannäherung fördern.
Besser nicht: Bei zu starken aktuellen Konfliktsituationen, die die Partner so sehr beschäftigen, dass Abschalten und zu sich selbst kommen gar nicht möglich ist.
Städtereisen – gemeinsam Eindrücke sammeln
Städte überfluten Besucher oftmals mit aufregenden Eindrücken. Dies hat einen verbindenden Charakter und wirkt gleichzeitig differenzierend. Das Paar hat die Chance, eine Einheit gegen die unbekannte Umgebung zu bilden und ist herausgefordert, sich angesichts der vielen Freizeitmöglichkeiten auszutauschen und einander mitzuteilen. Geeignet ist ein Städtetrip vor allem für Paare, die Spannung suchen oder in der Beziehung gelangweilt sind.
Besser nicht: Abraten würde Psychologe Oskar Holzberg Paaren, die sich erschöpft fühlen. Sie sehen eine entsprechende Reise womöglich als zusätzliche Belastung.
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