Nach SaufgelagenAn diesem Strand auf Mallorca soll es bald ein Alkoholverbot geben
Cala Ratjada/Mallorca – Jetzt also auch noch Cala Ratjada: An den Stränden des beliebten Urlaubsortes im Nordosten von Mallorca soll bald ein Alkoholverbot herrschen. Die Kommune Capdepera, zu der Cala Ratjada gehört, plant laut Mallorca-Zeitung, die Gemeinde-Ordnung zu ändern.
„Wir streben an, dass nur noch im unmittelbaren Umfeld der Strandbuden Alkohol gekauft und getrunken werden darf", sagte eine Rathaussprecherin der Zeitung. Alkoholische Getränke dürften dann nicht mehr mit an den Strand gebracht werden. Die Lieblingsbeschäftigung vieler Mallorca-Reisender – im Liegestuhl sitzen und Bier trinken – soll nicht mehr erlaubt sein.
Hintergrund sind Exzesse von Sauftouristen in Cala Ratjada
Hintergrund sind Exzesse von Sauftouristen in Cala Ratjada in den vergangenen Wochen: Betrunkene Urlauber hatten am helllichten Tag nackt in einem Springbrunnen mitten im Ort gebadet. Wenig später kam es zu einer Massenschlägerei.
Die Gemeinde-Regierung will sich in den kommenden Tagen mit den Oppositionsparteien treffen, um über den Vorstoß abzustimmen. Die geänderte Gemeindeordnung könnte so zur Saison 2019 in Kraft treten. Die „schlimmste Phase“ des Sauftourismus sei ohnehin schon vorbei, erklärte die Sprecherin. „Die Gruppen, die am meisten für Ärger sorgen, wie einige Fußballmannschaften, kommen immer zwischen Ende Mai und Ende Juni. Danach wird es erfahrungsgemäß ohnehin ruhiger."
Auch der Strand soll zur Verbotszone werden
In Capdepera ist das Alkohol-Trinken auf offener Straße sowieso schon untersagt. Nun soll auch der Strand zur Verbotszone werden.
In anderen beliebten Badeorten auf Mallorca, in Magaluf und an der Playa de Palma, müssen betrunkene Touristen bei Saufgelagen mit saftigen Geldstrafen rechnen. Trinkexzesse am Ballermann können mit 3000 Euro Bußgeld geahndet werden. Wer sich in Magaluf auf offener Straße zum Trinken versammelt, muss 500 Euro zahlen.
Dabei geht die Polizei an der Playa de Palma in diesem Sommer hart gegen Sauftouristen und Verstöße gegen die seit 2017 geltenden „Benimmregeln“ vor. Ende vergangener Woche hätten Sicherheitskräfte 15 Geschäfte nahe der Partymeile Playa de Palma ausfindig gemacht, die trotz eines Verbots zwischen Mitternacht und acht Uhr morgens Alkohol verkauft oder auf der Straße mit Sonderangeboten für alkoholische Getränke geworben hätten, berichtete die Mallorca-Zeitung am Montag unter Berufung auf Polizeiangaben.
„Knöllchen-Offensive“ am Ballermann
Alkoholverkauf in der Nacht ist nur noch in Gastronomiebetrieben, aber nicht in Läden und Kiosken erlaubt. Auf einige Betreiber kämen hohe Geldstrafen zu, hieß es. Das Blatt sprach von einer „Knöllchen-Offensive“ am Ballermann. Bereits vor zwei Wochen waren Beamte gegen betrunkene, lärmende oder aggressive Touristen vorgegangen, hatten Bußgelder verhängt und zum Teil Anzeige erstattet.
Mit den schärferen Kontrollen reagiert die Polizei auf Beschwerden von Bürgern vor allem in El Arenal, die seit Jahren unter den Alkoholexzessen und Krawallen zahlreicher Urlauber leiden. Die Stadtverwaltung von Palma hatte im März 2017 beschlossen, an der Playa de Palma nicht nur den Alkoholkonsum auf der Straße, sondern auch den nächtlichen Verkauf von Alkohol in Geschäften, Automaten sowie durch fliegende Händler zu verbieten. (rer/dpa)
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