Im Mai hat der Ölkäfer Saison. Was es zu beachten gibt und wie Sie reagieren sollten, wenn es doch zum Kontakt kommt, lesen Sie hier.
Bitte nicht anfassenGift an Ölkäfer-Beinen reizt die Haut – beim Verschlucken besteht Lebensgefahr
Die ein bis drei Zentimeter langen, blauschwarz glänzenden Ölkäfer sehen interessant aus. Aber bei ihnen gilt: Nur anschauen, auf keinen Fall anfassen. Darauf weist die Deutsche Wildtier Stiftung eindringlich hin.
Denn der Violette oder Schwarzblaue Ölkäfer, auch Maiwurm genannt, bildet an den Beinen ein Gift, das ihn vor Fressfeinden schützt. Bei Menschen reizt es die Haut, sie rötet sich und bekommt Blasen. Wird ein Ölkäfer gar verschluckt, können Menschen daran sogar sterben.
Ölkäfer kann für Menschen gefährlich werden
Laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) kann das Körpergift Cantharidin daher sogar für Giftmorde verwendet werden. Demnach wurde die hohe Toxizität im antiken Griechenland bereits für Hinrichtungen eingesetzt. In geringen Mengen kann Cantharidin jedoch auch heilende Wirkung entfalten. In der Antike etwa wurde es zur Behandlung einer Fülle von Krankheiten eingesetzt. Die Käferlarven schmarotzen in den Nestern von Wildbienen und ernähren sich von deren Eiern und Pollenvorräten.
Wer mit dem Insekt in Berührung gekommen ist, sollte sich gründlich die Hände waschen und die betroffene Stelle danach kühlen. Beim Verschlucken eines Tieres kein Erbrechen auslösen, sondern zügig den örtlich zuständigen Giftnotruf anrufen.
Ölkäfer haben im Mai Hochsaison – so schützen Sie sich
Nach der Überwinterung im Boden schlüpfen die Käfer im März bis Mai, in dem sie Hochsaison haben. Zu erkennen sind sie an ihrem kleinen quer-ovalen Kopf und dem langen Hinterleib. Die schwangeren Weibchen haben unter den kurzen Deckflügeln einen deutlich geschwollenen Hinterkörper. In Mitteleuropa leben rund 20 Arten aus der Familie der Ölkäfer.
Ölkäfer können sich schnell vermehren. Laut Nabu kann einzelnes Weibchen mehrmals im Abstand von ein bis zwei Wochen je 3000 bis 9500 Eier legen. Die geschlüpften, sogenannten Triungulinus-Larven klettern auf Blüten, wo sie auf Transportwirte warten, die sie zu ihren Nestern tragen.
Ölkäfer sind wegen schwierigem Entwicklungszyklus gefährdet
Sie können sich nur dann entwickeln, wenn sie die Nester der richtigen Wirtsbienenarten erreichen und sich dort ernähren können. Da dieser Vorgang oft misslingt und die Tiere anfangs sehr anfällig sind, schafft nur ein Bruchteil die Entwicklung bis zum ausgewachsen Tier.
Wegen des komplizierten Entwicklungszyklus und dem Mangel an geeignetem Lebensraum gelten Ölkäfer als gefährdet. (pst mit dpa)