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Survival-Experte verrätSo nützlich können Kondome und Chips in freier Natur werden

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Hat tausende Stunden in der Natur verbracht: Survival-Experte Creek Stewart.

In unserer digitalisierten Welt sehnen sich viele nach einem Abenteuer in der Wildnis. Allerdings ist die Frage, ob wir alleine mitten im Wald überhaupt überleben könnten. Outdoor-Experte Creek Stewart will mit seinem kürzlich erschienenen Buch „Survival Hacks“ Abhilfe schaffen. Untertitel: „Draußen Überleben mit Alltagsgegenständen“.

Darin verrät der selbst ernannte Survival-Experte, der nach eigenen Angaben „tausende Stunden“ in der Natur verbracht, 200 seiner Tricks. Welche zehn kuriosen Dinge Sie laut Stewart auf einem Ausflug in die Wildnis am besten im Gepäck haben sollten – ein Überblick:

Labello: als Schutz vor Regen

Nein, es geht nicht darum, auf das Küssen schöner Fabelwesen im tiefen Dickicht des Waldes vorbereitet zu sein. Trockene Lippen sind eher zweitrangig, wenn man der Natur so schutzlos ausgeliefert ist. Ein Labello kann bei Dauerregen aber Gold wert sein: Viele Reißverschlüsse an Jacken und Rucksäcken seien zwar wasserabweisend, so Stewart, aber nicht wasserdicht. Der Trick: Einen Lippenpflegestift mit Druck über den Reißverschluss führen: „Das Wachs aus dem Pflegestift wird in die Zwischenräume gepresst und hindert das Wasser daran, einzudringen.“

Kondom: gegen Durst

Kondome können in vielen Situationen nützlich sein. An diese denkt man aber zugegebenermaßen nicht als erstes: „Man kann sie unter anderem als kleinen Notfall-Wasserbehälter benutzen“, so Stewart. Eine Bambus-Röhre könne als Ausguss beziehungsweise Strohhalm dienen, ein trockener zurecht geschnitzter Ast als Stöpsel. Auf diese Weise kann man dem Survival-Experten zufolge mit einem Kondom einen Liter Wasser transportieren. Das Kondom sollte allerdings unbeschichtet sein.

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Stewart, Creek: Survival Hacks: Draußen überleben mit Alltagsgegenständen, books4success, 272 Seiten, 19,99 Euro.

Kaninchenkot: zum Wärmen

Feuer machen für Anfänger? Kein Problem: Sehr gut geht das laut Stewart mit Tierkot. Die Überschrift des Kapitels lautet vielversprechend: „Kaninchenkacke kann Ihr Leben retten“. Die getrockneten Ausscheidungen von Rehen, Elchen, Kaninchen, Ziegen und Kühen eignen sich demnach besonders gut, um sie mit Sonnenstrahlen zu entzünden. „Trockene Kügelchen von Rehen, Kaninchen oder Elchen lassen sich auch leicht verstauen und transportieren“.

Kartoffelchips: als Brandbeschleuniger

Wenn dann eine kleine Flamme lodert, kippt man einfach eine Tüte Chips darauf: „Wenn es ums Feuermachen geht, sind Kartoffelchips einer der besten Brandbeschleuniger, die ich kenne“, erklärt Stewart. „Die meisten Chips sind in Fett frittiert und das ist bekanntlich sehr gut brennbar.“

Kaugummipapier: als Feuerzeug

Ein metallbeschichtetes Kaugummipapier (oder jedes andere beschichtete Verpackungspapier) kann zum Feuermachen verwendet werden, wenn man eine Batterie dabei hat. Stewart erklärt: „Falten Sie das Papier in Form einer Sanduhr. Berühren Sie den positiven und negativen Pol der Batterie gleichzeitig mit der beschichteten Papierseite“ - puff! Feuer.

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Feuer machen mit Kaugummipapier und Batterie – das kann nicht nur McGyver.

Strohhalm: als Pinzette

Wer keine Pinzette dabei hat, kann sich aus einem Strohhalm eine Zeckenzange basteln: Stewart empfiehlt: „Schneiden Sie dazu mit einem Messer oder einer Schere ein augenförmiges Loch in das Ende eines Halms, das groß genug sein sollte, um über den Körper der Zecke zu passen.“

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Hundeleckerli: um ein Seil herzustellen

Wer kein Seil dabei hat, dafür aber Hunde-Knochen und Kauspielzeug, hat Glück: Die Delikatessen der Vierbeiner bestehen nämlich aus Rohleder, das sich prima eignet, um daraus ein Seil herzustellen. Dazu muss man die Leckerli in Wasser einlegen, warten bis sie weich werden, um sie danach zurechtzuschneiden und zu einem Seil zu verarbeiten.

Müllsack: als Zelt

Ein Müllsack kann nicht nur als Poncho dienen, sondern sogar als Unterschlupf für eine Person. Der Survival-Experte empfiehlt in den Müllsack etwa 30 Zentimeter von einer der Ecken entfernt einen etwa 5 Zentimeter langen Schnitt zu machen – als Loch für das Gesicht. Dann hineinschlüpfen, die Beine in den Sack ziehen und sich an die windabgewandte Seite eines großen Baumes setzen.

Socken: als Pulswärmer

Den Hals sollte man bei Kälte immer schützen, weil man durch die wenig isolierten Arterien und Venen viel Körperwärme verliert. Bei den Handgelenken ist es genauso. Stewart rät deshalb, sich aus alten Wandersocken Pulswärmer zu basteln: „Schneiden Sie die Socken einfach oberhalb der Stelle ab, wo der Knöchel wäre, bringen Sie ein Loch für den Daumen an und streifen Sie sie über.“

Strumpfhose: als Rüstung

Helden in Strumpfhosen? Auf jeden Fall. Bevor Sie mit kurzen Hosen durch den Dschungel stapfen, überlegen Sie es sich lieber noch einmal. Laut Stewart sind Strumpfhosen im Sommer nämlich der perfekte Schutz vor Zecken. „Bei kalten Temperaturen wiederum bilden sie eine sehr effektive erste Isolierschicht.“ (rer)

Buchtipp: Stewart, Creek: „Survival Hacks: Draußen überleben mit Alltagsgegenständen“, books4success, 272 Seiten, 19,99 Euro