Der „Zombie-Pilz“ sorgt in der Serie „The Last of Us“ für eine Apokalypse. Er existiert auch in der realen Welt und frisst sich in die Gehirne seiner Opfer.
Streaming-Hit„Zombie-Pilz“ aus „The Last of Us“ kann Kontrolle über das Gehirn übernehmen
Die HBO-Serie „The Last of Us“ bricht derzeit einige Streaming-Rekorde. Die postapokalyptische Inszenierung der Serie sorgt auch bei Zuschauern, die die dazugehörigen Videospiele nicht gespielt haben, für Begeisterung. Im Zentrum: Der sogenannte Zombie-Pilz Ophiocordyceps unilateralis, der aus normalen Menschen willenlose Zombies macht. Der Pilz existiert auch in der realen Welt. Wie gefährlich ist er für den Menschen?
Tatsächlich hat Ophiocordyceps unilateralis, oft auch nur Cordyceps genannt, in unserer Welt eine ähnliche Funktion wie der „Zombie-Pilz“ in „The Last of Us“. Er befällt Lebewesen, um sich mit deren Hilfe zu vermehren und auszubreiten. Allerdings keine Menschen, sondern eine spezielle Art von Ameisen.
Zombie-Pilz aus „The Last of Us“ wächst in Regenwäldern von Thailand
Ophiocordyceps unilateralis kommt nämlich ausschließlich in den tropischen Regenwäldern Thailands vor. Bei Temperaturen von 20 bis 30 Grad kann er sich ideal vermehren, bis er auf Ameisen in seinem Verbreitungsgebiet trifft. Der parasitäre Pilz setzt sich mithilfe von Sporen anschließend auf den Panzer des Insekts und frisst sich durch diesen bis ins Gehirn der Ameise.
Der Pilz macht die Ameise dabei im wahrsten Sinne des Wortes zum Zombie. Er übernimmt die Kontrolle über die Bewegungen des Insekts und sorgt dafür, dass es sich an einen Ort bewegt, an dem Ophiocordyceps unilateralis besonders gut wachsen kann. Dort verendet das Tier, aus seinem leblosen Körper gedeiht ein neuer Pilz.
„The Last of Us“: Ist der Zombie-Pilz Ophiocordyceps unilateralis für Menschen gefährlich?
Prinzipiell ist es möglich, dass Ophiocordyceps unilateralis auch den Menschen befallen kann. Derzeit gilt das aber als äußerst unwahrscheinlich. Denn der Pilz hat alleine mehrere Millionen Jahre gebraucht, um die Ameisenart in Thailand zu infizieren und sich auf diese zu spezialisieren.
Schon eine Infektion einer anderen Ameisenart würde einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen. Bis er sich also im Menschen ausbreiten könnte, wären noch zahlreiche evolutionäre Schritte notwendig. Derzeit gibt es übrigens 35 bekannte Ophiocordyceps-Arten, die alle verschiedene Insekten in Zombies verwandeln. Forschende gehen aber davon aus, dass es bereits weit mehr als 600 Mutationen gibt.
Der Erfinder der „The Last of Us“-Franchise, Neil Druckmann, war demnach von einem Video fasziniert, das die Infektion einer Ameise durch Ophiocordyceps unilateralis zeigt, und leitete daraus das Konzept für das Geschehen im Videospiel und später der Serie ab. (shh)