Apps, Newsletter, Benutzerkonten: Unsere Daten sind überall im Internet zu finden. Wie Sie nicht zu viel von sich preisgeben.
Fünf einfache TippsWie Sie im Internet nicht zu viel von sich preisgeben
Eine App hier downloaden, für einen Newsletter dort anmelden und ein Benutzerkonto für Onlineshop XY einrichten: Es vergeht nahezu kein Tag, an dem wir keine Informationen über uns im Internet hinterlassen. Ohne darüber nachzudenken, geben wir im Netz viel von uns preis.
„Kundendaten sind nicht nur für Unternehmen wertvoll. Auch das Risiko, von einem Identitätsdiebstahl betroffen zu sein, wird durch Datensparsamkeit reduziert“, sagt Christine Steffen, Datenschutzexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Dabei gibt es einfache Tipps, sparsamer mit seinen Daten in der digitalen Welt umzugehen. Ein Überblick.
Inaktive Konten löschen
Das kennen viele: Vor Jahren mal bei einem Online-Shop oder -Portal registriert und seitdem keinen Kontakt mehr damit gehabt. Das Problem daran ist, nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW, dass so lange diese Daten dort erfasst sind, sie auch von Unbefugten abgegriffen und verwendet werden können. Daher raten Datenschützer, ungenutzte Konten unbedingt zu löschen. So wird zum einen das Risiko eines Datenmissbrauchs verringert und zum anderen die Datenspur im Netz verkürzt. Aber aufgepasst: Bei Apps reicht das Deinstallieren der App oftmals nicht aus, um seine Daten zu löschen. Zuvor muss der Account in der App gelöscht werden, erst dann bringt auch das Löschen der Applikation etwas.
Nicht immer gleich registrieren
Des Weiteren raten Verbraucherschützer dazu, nicht immer gleich ein Benutzerkonto zu erstellen. Viele Online-Shops bieten die Möglichkeit an als „Gast“ zu bestellen. So geben Sie am wenigsten Daten von sich preis. Vorsicht gilt außerdem bei der Option, sich mit seinem Google-, Facebook- oder Apple-Account anzumelden. Dieser Service ist zwar bequem, werden jedoch die Daten eines dieser Konten von Fremden, zum Beispiel durch Phishing, ergattert oder das Passwort geknackt, haben Unbekannte Zugriff auf alle Konten, die mit diesem Generalschlüssel verbunden sind.
WLAN und GPS ausschalten
Wer ausreichend mobiles Datenvolumen hat, sollte nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW unterwegs WLAN und GPS beim Smartphone ausschalten. Das Handy sendet ansonsten stets die sogenannte MAC-Adresse aus, um nach kabellosen Netzen zu suchen. Darüber können Geräte jedoch genau identifiziert und Bewegungen getrackt werden. Gleiches gilt bei GPS. Über diese Funktion können Apps ebenfalls exakte Bewegungsprofile von Ihrem Smartphone und somit von Ihnen erstellen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Wer WLAN und GPS ausschaltet, schont darüber hinaus den Akku des Gerätes.
Nur erforderliche Cookies akzeptieren
Rufen Nutzerinnen und Nutzer eine Website auf, wird in der Regel nach der Akzeptanz der geltenden Cookies gefragt. Dabei gibt es meist die Auswahl zwischen „Alle Cookies akzeptieren“ oder „Nur notwendige Cookies akzeptieren“. Hier empfehlen Verbraucherschützer, immer nur die notwendigen Cookies zu bestätigen. Solche Cookies geben nämlich Aufschluss über Interessen, Bildungsstatus, sowie finanzielle Hintergründe, Website-Aufrufe und Verweildauer auf der Homepage. Für Werbetreibende sind das extrem wertvolle Informationen, weil ein exaktes Nutzerprofil erstellt und schließlich verkauft werden kann. Deshalb sollten nur erforderliche Cookies akzeptiert werden.
Alternative Dienste nutzen
Bei Suchmaschinen, Routenplanern, Mail-Programmen und Messenger-Diensten gibt es die großen Anbieter, die von vielen Nutzerinnen und Nutzern verwendet werden. Diese haben allerdings nicht zwingend die besten Datenschutzrichtlinien. Ein weiterer Tipp der Verbraucherschützer lautet daher: auch mal andere Dienste ausprobieren. Diese sind oftmals sogar werbefrei und datensparsam für kleines Geld oder gar kostenlos zu bekommen. Statt Google kann zum Beispiel DuckDuckGo und statt WhatsApp zum Beispiel Telegram oder Signal genutzt werden. Wer dennoch bei den Platzhirschen bleiben möchte, sollte zumindest die voreingestellten Zugriffsrechte kontrollieren und dabei unter Umständen Berechtigungen entziehen.