Berlin – Die Energiepreise steigen und steigen. Nicht nur viele Gasversorger haben jüngst Preissteigerungen angekündigt, auch einige Stromanbieter verlangen von ihren Kundinnen und Kunden mehr Geld. Doch Verbraucher sind diesem Trend nicht schutzlos ausgeliefert: Sie können ihren Anbieter wechseln.
Dafür gibt es grundsätzlich zwei Wege: selbst wechseln oder wechseln lassen. Aktive Verbraucher nutzen für die jährliche Suche am besten Vergleichsrechner. Passive Verbraucher können einen Wechseldienst beauftragen, regelmäßig für sie nach den besten Angeboten zu suchen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, zeigt ein Vergleich der Stiftung Warentest in der Zeitschrift „Finanztest“ (Ausgabe 12/21).
Intransparente Tarifrechner
Wer seinen Tarif selbst regelmäßig wechselt, nutzt in der Regel Vergleichsrechner wie die Marktführer Check24 und Verivox, um die günstigen Angebote zu finden. Der Test von acht Portalen ergibt aber: Kein Anbieter schnitt gut ab. Nur zwei waren befriedigend, die anderen ausreichend oder mangelhaft. Die Gründe für das Ergebnis: Es mangelt oft an wichtigen Tarifinformationen und Transparenz. Auch die Datenschutzeinstellungen überzeugten die Tester oft nicht.
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Ein wichtiger Tipp für die Nutzung der Portale: „Verwechseln Sie den monatlichen Abschlag nicht mit dem Durchschnittspreis“, heißt es in dem Bericht der „Finanztest“. Der Durchschnittspreis ist oft niedriger, weil die Boni eingerechnet sind.
Wechseldienste schneiden gut ab
Eine Alternative können Wechseldienste sein, die jährlich für Kundinnen und Kunden zu einem günstigeren Tarif wechseln. Dafür verlangen die Anbieter eine Provision. In einem Langzeittest über zwei Jahre wollte die Stiftung Warentest herausfinden, wie zuverlässig sieben dieser Dienste funktionieren. Das Ergebnis: Ein Anbieter ist „sehr empfehlenswert“, alle anderen „empfehlenswert“. Alle geprüften Wechseldienste boten laut „Finanztest“ günstige Tarifvorschläge an, organisierten den Wechsel und leiteten im zweiten Jahr deutlich vor Ablauf der Kündigungsfrist wieder einen Anbieterwechsel ein. Die Ersparnis im Test lag – trotz Provision – zwischen 57 Euro und 401 Euro im zweiten Jahr.
Wichtig zu wissen für Kunden: Sie können nicht alle Arbeit an die Wechseldienste abgeben. Bekommen sie zum Beispiel von ihrem Versorger eine Preiserhöhung zugeschickt, müssen sie diese an den Wechselhelfer weiterleiten. (dpa)