Großer PreisvergleichSo teuer ist Schokolade, wenn sie im Adventskalender steckt
Köln – Was steckt heute hinter dem Türchen? Für Kinder ist das Öffnen des Adventskalenders in der Vorweihnachtszeit das Größte und auch viele Erwachsene lieben die bunten Kalender und ihren süßen Inhalt.
Kein Wunder, dass die aufwendig gestalteten Adventskalender ein gigantisches Geschäft sind. So gut wie jeder Süßwarenhersteller bietet sie in der Vorweihnachtszeit an und packt die eigenen Produkte hinter die Türchen. Doch lohnt sich der Kauf? Um das zu testen, haben wir vier beliebte Kalender schon mal vorab geöffnet.
Wir wollten wissen: Wie viel kostet die Schokolade, wenn sie im Kalender angeboten wird und wie groß ist der Unterschied, wenn man die Sorten einfach so im Supermarkt kauft?
Ferrero „Die Besten“ 12,99 Euro
Der Adventskalender „Die Besten“ von Ferrero schlägt mit 12,99 Euro zu Buche. Dafür sind die 24 Türchen mit insgesamt 27 Pralinen befüllt. (Zum Nikolaus gibt es zwei, Heiligabend drei Pralinen). Laut Packungsangabe wiegt der Kalenderinhalt 276 Gramm. Das entspricht einem Preis von 4,71 Euro pro 100 Gramm.
Inhalt: 7 Mon Cherie, 7 Ferrero Rocher, 5 Ferrero Küsschen (normal), 4 Ferrero Küsschen (weiß) und 4 Ferrero Küsschen (zartbitter)
Vergleich: Wir kaufen alle Sorten im Supermarkt nach. Das kostet uns insgesamt 15,05 Euro. Etwas mehr als der Adventskalender, doch wir bekommen dafür: 15 Mon Cherie (157 Gramm) für 2,99 Euro, 16 Ferrero Rocher (200 Gramm) für 3,39 Euro, 3 x 20 Ferrero Küsschen (alle Sorten, je 178 Gramm) für je 2,89 Euro = 8,67 Euro. Insgesamt sind das 891 Gramm Pralinen.
Fazit: Lose gekauft kosten 100 Gramm 1,69 Euro, der Schokoladen-Inhalt des Kalenders ist also fast drei Mal so teuer!
Ferrero Kinderschokolade „Kinder Maxi Mix“ 9,99 Euro
Der Adventskalender „Kinder Maxi Mix” von Ferrero kostet 9,99 Euro und hat ein Füllgewicht von 351 Gramm. 30 Einzel-Pralinen sind enthalten. Das entspricht einem Preis pro 100 Gramm von 2,84 Euro.
Inhalt: Hinter den Türchen befinden sich 2 Überraschungseier, 6 Schokoriegel, 2 Kinder Country, 8 Kinder-Schokolade Figuren sowie 12 Schokobons.
Vergleich: Beim Einkauf im Supermarkt geben wir insgesamt 12,92 Euro für alle Produkte aus. Wieder etwas mehr, doch dafür bekommen wir: 32 Schokobons (entspricht 200 Gramm) für 2,89 Euro, 2 Überraschungseier für je 0,79 Euro, 9 Kinder-Country (211,5 Gramm) für 1,99 Euro, 10 Kinder-Schokolade Riegel (150 Gramm) für 1,39 Euro sowie 9 kleine Weihnachtsmänner, die jeweils 15 Gramm wiegen (je drei in einer Packung) für zusammen 5,07 Euro.
Fazit: Pro 100 Gramm Schokolade zahlt der Verbraucher beim Adventskalender 2,84 Euro, im Supermarkt einzeln gekauft rund 1,79 Euro. Wer sich für den Adventskalender entscheidet, zahlt also pro 100 Gramm Schokolade einen Euro drauf.
Lindt Hello
Der „Hello”-Kalender von Lindt ist mit 17,99 Euro der teuerste in unserem Test. 24 plus eine Extra-Überraschung an Weihnachten wiegen insgesamt 230 Gramm. 100 Gramm schlagen somit mit 7,82 Euro zu Buche.
Inhalt: 5 Hello Mini Sticks Strawberry Cheesecake, 4 Hello Mini Sticks Crunchy Nougat, 4 Hello Mini Sticks Cookie & Cream, 5 Hello Mini Sticks Caramel Brownie, 2 Schokoherzen, 2 zwei Hello Cookie & Cream Kugeln und 2 Hello Crunchy Nougat Waffel Kugeln.
Vergleich: Insgesamt geben wir im Supermarkt 13,97 Euro aus. Dafür bekommen wir 2 Packungen Hello Mini-Sticks (jeweils 120 Gramm) für insgesamt 9,98 Euro. Außerdem kaufen wir eine Packung Schokoherzen (45 Gramm) für 3,99 Euro.
Fazit: Im Supermarkt zahlen wir für 100 Gramm Schokolade der Lindt-Serie 4,90 Euro, im Adventskalender kosten 100 Gramm Schokolade stolze 7,82 Euro. Allerdings befinden sich in diesem Kalender exklusive Produkte, die wir im Supermarkt nicht nachkaufen konnten.
Ritter-Sport Mini
Im rechteckigen Ritter-Sport-Adventskalender stecken, wer hätte das gedacht, 24 quadratische Minis. Er kostet 9,99 Euro bei einem Füllgewicht von 400 Gramm. Pro 100 Gramm Schokolade zahlt der Kunde hier also 2,49 Euro.
Inhalt: Im Kalender erwarten einen Schoko-Täfelchen mit den Geschmackssorten Knusperflakes, Alpenmilch, Marzipan, Knusperkeks, Nuss-Splitter, Edel-Vollmilch, Goldschatz und Nugat.
Vergleich: Im Supermarkt bezahlen wir insgesamt 8,45 Euro. Dafür kaufen wir 5 Packungen mit jeweils 9 Ritter Sport Minis (150 Gramm) diverse Geschmacksrichtungen für je 1,69 Euro.
Fazit: Im Kalender verpackt kosten die Ritter Sport Minis 2,49 pro 100 Gramm. Nicht hinter den Türchen versteckt kostet dieselbe Menge Schokolade nur 1,12 Euro, allerdings ohne weihnachtlich bedruckte Motive.
Aufwändige Verpackungen für Saisonprodukte
Warum ist Schokolade gleich so viel teurer, wenn sie im Adventskalender steckt? Wir haben bei den Herstellern nachgefragt. Bei den Adventskalendern handele es sich um „aufwendige und besonders gestaltete Saisonprodukte“ , für die nicht auf die standardisierten Verfahren zurückgegriffen werden könne, so die Pressestelle von Ferrero. Auch Ritter Sport verweist auf die besondere Verpackung. „Die Adventskalender wie auch alle anderen Weihnachtsartikel unterscheiden sich hier erheblich von den dauerhaft angebotenen Minis“, so die Pressestelle.
Bei Lindt heißt es außerdem: Höhere Kosten entstünden nicht nur wegen der aufwendigen Verpackung sondern auch, weil diese manuell befüllt und verschlossen werde. Der Kunde habe letztendlich aber die Wahl, ob er sich für das günstigere Angebot oder einen teureren Adventskalender entscheidet.
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Die Alternative – einfach selbst basteln
Drei Ideen:
Soll es ein süßer Kalender sein: 24 Butterbrottüten aus Papier mit einem goldenen Filzstift durchnummerieren und mit selbstgekauften Süßigkeiten befüllen.
Der Klassiker für Bier-Freunde: Einfach in eine Bierkiste verschiedene Flaschen stellen (oder auch nur eine Lieblingssorte), Papiersterne mit Zahlen von 1 bis 24 draufkleben.
Für den Partner oder die beste Freundin: Ein selbstgemachter Adventskalender mit 24 gemeinsamen Fotos aus dem vergangenen Jahr, die Bilder zum Beispiel in Briefumschläge verpacken.