AboAbonnieren

Kulturpass startet am 1. MärzFür Bücher, Kino, Konzerte – So bekommen 18-Jährige 100 Euro vom Staat

Lesezeit 3 Minuten
Eine Person hält einen 100-Euro-Schein in der Hand

Die Bundesregierung stellt Jugendlichen 200 Euro zur Verfügung, damit sie Kultur vor Ort erleben können.

Jugendliche bekommen 100 Euro vom Staat, die sie für Kulturveranstaltungen ausgeben können. Wir erklären, wie der Kulturpass funktioniert.

Die Bundesregierung stellt allen Jugendlichen, die 2024 18 Jahre alt werden oder geworden sind, 100 Euro zur Verfügung. Um Kultur vor Ort zu erleben. Kulturpass heißt das Programm, das ab dem 1. März in seine zweite Runde geht. Im vergangenen Jahr hatte es den Kulturpass zum ersten Mal gegeben, da noch mit 200 Euro. Wie funktioniert das? Und wer genau bekommt das Geld? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Was ist der Kulturpass?

Der Kulturpass ist eine Initiative der Bundesregierung mit zwei Zielen: Zum einen sollen junge Menschen einen einfachen Zugang zu Kultur vor Ort bekommen. Zum anderen soll dadurch auch die Kultur selbst gefördert werden. Dazu wird jungen Menschen ein Budget zur Verfügung gestellt, das sie für bestimmte kulturelle Veranstaltungen ausgeben können

Wofür kann das Geld ausgegeben werden?

Alles, was legal ist, könne mit dem Geld erworben werden, hatte Kulturministerin Claudia Roth im vergangenen Jahr bei der Einführung des Kulturpasses gesagt. „Es gibt keinen pädagogischen Ansatz bei der Auswahl. Wir definieren den Kulturbegriff breit.“ Dazu zählen beispielsweise Tickets für Kulturevents wie Kino, Konzerte oder das Theater. Auch Bücher, Tonträger oder Musikinstrumente können von dem Geld gekauft werden.

Aber es gibt Einschränkungen: Ausgeschlossen von dem Angebot sind große Online-Versandhändler wie Amazon oder Streamingdienste und Musikplattformen wie Spotify. Das Budget können Jugendliche innerhalb von zwei Jahren einlösen.

Wer bekommt den Kulturpass?

Im ersten Schritt richtet sich das Angebot an alle Jugendlichen, die in Deutschland leben und in diesem Jahr 18 Jahre alt werden oder bereits geworden sind – also im Jahr 2006 geboren sind. Egal, „ob sie den deutschen Pass haben oder nicht“, sagte Claudia Roth beim Start des Programms im April des vergangenen Jahres. Bei entsprechendem Erfolg könne es im Anschluss auch auf 15- bis 17-Jährige ausgeweitet werden, hatte es da noch geheißen. Nun gibt es erst einmal für alle frisch 18-Jährigen eine zweite Runde.

Wie kann man sich die 100 Euro sichern?

Wer den Kulturpass nutzen möchte, muss sich zunächst auf der Plattform oder in der entsprechenden App registrieren – und über die Online-Ausweis-Funktion des Personalausweises nachweisen, dass er oder sie teilnahmeberechtigt ist. Das geht ab dem 1. März. EU-Bürgerinnen und -Bürger nutzen dafür die eID-Karte, Nicht-EU-Bürger den elektronischen Aufenthaltstitel.

Wie kann man das Budget einlösen?

Nach erfolgreicher Registrierung stehen in der App 100 Euro Budget zur Verfügung. Damit kann man die dort angebotenen Produkte oder Tickets reservieren. Dafür gibt es dann einen Code, der vor Ort bei der Veranstaltung oder im Laden eingelöst wird.

Wichtig: Das Budget steht nicht sofort zur Verfügung, sondern erst ab dem 18. Geburtstag. Wer erst gegen Ende des Jahres volljährig wird, muss sich also noch etwas gedulden.

Wie lange steht mir das Budget zur Verfügung?

Das Geld kann bis zum Ende des Folgejahres eingelöst werden. Der Jahrgang 2006 kann seine 100 Euro also bis zum 31. Dezember 2025 einlösen. Wer im vergangenen Jahr 18 geworden ist und sich für den Kulturpass registriert hatte, kann das Budget noch bis Ende 2024 ausgeben.

Wie können Anbietende bei dem Programm mitmachen?

Wer Tickets, Bücher oder andere Dinge verkauft, für die das Budget des Kulturpasses eingelöst werden kann, kann diese Angebote auf der digitalen Plattform unter kulturpass.de/anbietende registrieren. Dort richten Anbietende eine Art Shop ein, in dem Jugendliche dann ihr Budget gegen Reservierungscodes eintauschen können. Nachdem der Code eingelöst wurde, wird der Betrag automatisch erstattet. Dies passiert in einem Turnus von bis zu drei Wochen.

Für die Registrierung auf der Plattform ist ein Elster-Zertifikat notwendig. Nach erfolgreicher Registrierung können Anbietende dann ihren Shop erstellen. Auf verschiedenen Wegen können dort Produkte eingepflegt werden, die von Jugendlichen reserviert und dann letztendlich vom Bund bezahlt werden. Wird ein Produkt reserviert, werden Anbietende über das System entsprechend informiert.