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Die Stunde der AugenbrauenWie setzt man sein Gesicht trotz Mundschutz in Szene?

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Wegen der Maskenpflicht stehen jetzt vor allem die Augen im Mittelpunkt.

  1. Aber bitte mit Stil! In unserer Kolumne „Wie geht’s?“ dreht sich alles um das richtige Verhalten. Ob bei offiziellen Anlässen, beim Essen, im Gespräch oder vor dem Kleiderschrank.
  2. Protokollchefin Ingeborg Arians, Redakteurin und Modeexpertin Eva Reik, Restaurant-Chef Vincent Moissonnier sowie Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch schreiben abwechselnd über das richtige und stilvolle Auftreten.
  3. Dieses Mal erklärt Eva Reik, wie Sie Ihr Gesicht oberhalb der Gesichtsmaske gekonnt betonen.

Köln – Einmal Zoomen bitte. Nicht Zoom-Meetings sind hier gemeint. Obwohl es natürlich sehr naheliegend wäre, zu allererst an das Videokonferenz-Modul zu denken, von dem vor ein paar Wochen kaum ein Mensch etwas ahnte, das heute aber unser Leben regelt. Trotzdem soll es ausnahmsweise um das gehen, was man mit dem Begriff Zoomen im herkömmlichen Sinn verband: etwas heranholen, vergrößern. Kennen Sie vielleicht noch aus dunkler Vorzeit, als Fotos noch mit der Digitalkamera gemacht wurden und der Zoom-Button weit Entferntes auf wundersame Weise nah erscheinen ließ.

Das Gesicht in Nahaufnahme

Zoomen wir sie also heran. Unsere Gesichter. So nah, dass nur die paar Quadratzentimeter sichtbar sind, die in der Öffentlichkeit derzeit nicht von Atemschutzmasken bedeckt sind: Augen, Stirn und ja, Ohren, die gehören schließlich auch irgendwie zum Gesicht.

Nachdem in dieser Kolumne bereits vom Maskentragen (furchtbar) und vom Befinden unter der Maske (beängstigend) die Rede war, wenden wir uns noch einmal den Fragen der Optik zu. Danke an dieser Stelle für alle Zuschriften!

Ein Must-Have: Die Sonnenbrille

Drängendste Frage: Kann ich zur Maske eine Sonnenbrille tragen? Unbedingt! Je größer desto besser! Was sollte man denn sonst tun? Falten riskieren etwa, weil man beim derzeitigen Dauer-Sonnenschein unentwegt die Augen zusammenkneift und blinzelt? Auf gar keinen Fall! Schließlich sollen in die persönliche Corona-Chronik des Jahres 2020 nicht auch noch Corona-Falten eingehen. Ein Leser wollte wissen, wie man Maske, Brille und Hörgerät gleichzeitig am Ohr als einzigem Halt befestigen solle? Das Konvolut von Bändern und Bügeln dürfte vermutlich ein ziemliches Chaos anrichten. So leid es mir tut, da muss ich passen.

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Triumphbögen über den Augen

Und zuletzt: Wie sollte die Augenpartie aussehen, wenn sie doch nicht von einer Sonnenbrille im Oversized-Format bedeckt ist? Sagen wir mal so: gepflegt. Für Männer heißt das, bringt Augenbrauen von Waigel’schem Ausmaß endlich in Form! Und für Frauen gilt, lasst die hysterische Zupferei! Diese Striche, die als solche kaum mehr erkennbar sind, sind keine Augenbrauen. Augenbrauen sind aber wichtig. Sie bringen Harmonie ins Gesicht, beleben die Mimik. Sie sind die Triumphbögen über den Augen.

„Wie geht’s?“

In unserer Kolumne beantworten vier Experten abwechselnd in der Zeitung Ihre Fragen zum stilsicheren Auftreten in allen Lebenslagen. Ingeborg Arians, Protokollchefin der Stadt Köln a.D., weiß, wie man sich bei offiziellen Anlässen richtig verhält. Journalistin Eva Reik kennt sich bestens aus mit Mode und der passenden Kleidung zu jeder Gelegenheit. Vincent Moissonnier, Chef des gleichnamigen Kölner Restaurants, hat die perfekten Tipps zu Tischmanieren ohne Etepetete. Und Anatol Stefanowitsch, Professor für Sprachwissenschaft, sagt, wie wir mit Sorgfalt, aber ohne Krampf kommunizieren. (jf)

Senden Sie uns Ihre Fragen bitte per Mail an:Stilkolumne@dumont.de

Ach, es wächst nichts mehr? Weil der Körper sich entschieden hat, nach jahrzehntelanger Rupferei das Haarwachstum an dieser Stelle einzustellen? Dann bleibt nur eines: der Griff zum Wundermittel. Das einzige übrigens, das die Beauty-Industrie meines Wissens hervorgebracht hat. Es heißt „Eyebrow Renewing Serum“. Man trägt es auf, und ein, zwei Wochen später fangen Haare zu sprießen an, wo man keine mehr vermutet hatte. An Wunder zu glauben ist wichtig in diesen Zeiten. Nichtssagenden Maskengesichtern mit Augenbrauen etwas entgegenzusetzen erst recht.