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Neue SchutzverordnungDiese Regeln müssen Hundebesitzer jetzt beachten

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Die neue Hundeverordnung regelt auch, dass Hunden nicht langweilig wird.

Köln – Hunden soll es hierzulande ab dem neuen Jahr besser gehen. Dafür sorgt die Bundesregierung mit Änderungen an der Tierschutz-Hundeverordnung. Damit möchten die Politikerinnen und Politiker wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Bedürfnisse von Hunden Rechnung tragen. Ab Januar 2022 gelten neue Regeln, was die Hundehaltung, die Betreuung der Tiere, die Sozialisierung von Hundewelpen und die Zucht betrifft. Grundsätzlich geht es darum, dass jeder Hund ausreichend Auslauf im Freien hat und sich Halterinnen und Halter mehrmals täglich genügend mit den Tieren beschäftigen.

Ist die Zwingerhaltung von Hunden noch erlaubt?

Zwar bleibt es erlaubt, einen Hund im Zwinger zu halten, dabei muss die Bodenoberfläche aber bestimmte Mindestgrößen haben, und zwar bei Hunden bis zu einer Widerristhöhe von 50 Zentimetern sechs Quadratmeter, bis zu 65 Zentimeter mindestens acht Quadratmeter und über 65 Zentimeter mindestens zehn Quadratmeter. Der Zwinger muss mit einer Schutzhütte ausgestattet sein oder einem Liegeplatz, der ausreichend vor Luftzug und Kälte schützt. Die Hütte muss gewährleisten, dass sich der Hund darin ausgestreckt hinlegen kann. Aber auch außerhalb muss dem Hund ein Liegeplatz zur Verfügung stehen, auf dem er sich in Seitenlage ausgestreckt hinlegen kann.

Wie ist der Hundetransport geregelt?

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Hundetransporte dürfen ab 2022 bei Hitze nicht länger als vier Stunden dauern.

Hundewelpen, die jünger als acht Wochen sind, dürfen nur in Begleitung ihres Muttertiers mehr als 100 Kilometer transportiert werden. Hundetransporte innerhalb Deutschlands müssen bei einer Außentemperatur von mehr als 30ºC generell innerhalb von viereinhalb Stunden beendet sein.

Ist es erlaubt einen Hund auf dem Hof anzubinden?

Hunde dürfen erst ab 2023 grundsätzlich nicht in Anbinde-Haltung, also beispielsweise angekettet auf dem Hof, leben. Bis dahin gelten Ausnahmen etwa für Arbeitshunde, wenn eine Betreuungsperson vor Ort ist, die Anbindung mindestens drei Meter lang ist und sich der Hund nicht daran verletzen kann.

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Was ist mit Stachelhalsbändern und Co.?

Wissenschaftliche Studien stufen Strafreize als tierschutzwidrig ein, weshalb die neue Tierschutz-Hundeverordnung Stachelhalsbänder oder andere Mittel, die für den Hund schmerzhaft sind, ab Januar 2022 verbietet.

Darf ich einen Hund alleine halten?

Prinzipiell ist es weiterhin erlaubt, Hunde alleine zu halten. In dem Fall legt die Tierschutz-Hundeverordnung jedoch fest, dass dem Hund regelmäßiger Kontakt zu anderen Hunden zu ermöglichen ist. Es sei denn, der Gesundheitszustand des Hundes lässt das nicht zu oder wenn eine generelle Unverträglichkeit mit anderen Hunden besteht.

Welche Regeln gelten für die Hundezucht?

Da Hunde nicht dazu da sind, den manchmal fragwürdigen ästhetischen Wünschen ihrer Halterinnen und Halter zu entsprechen, dürfen Tiere mit Qualzuchtmerkmalen wie kurze Nasen, Glubschaugen oder Hautfalten künftig nicht mehr auf Sportveranstaltungen, Messen oder Ausstellungen gezeigt werden. Damit will die Politik Anreize für derartige Züchtungen nehmen. Außerdem muss sich die Betreuungsperson bis der Welpe 20 Wochen alt ist täglich mindestens vier Stunden mit dem Tier beschäftigen. Züchter, beziehungsweise Betreuungspersonen in der gewerbsmäßigen Zucht, dürfen nicht mehr als drei Würfe gleichzeitig betreuen.