Orangensaft ist viel teurer geworden. Ist er auch gut? Bei Öko-Test schafft nur ein Saft die Note „sehr gut“.
Teuer und nicht immer fairÖko-Test prüft Orangensaft – Sieger vom Discounter
Die Preise für Orangensaft haben sich – im Vergleich zu einem Test vor zwei Jahren – zum Teil verdoppelt. Darauf macht Öko-Test im aktuellen Heft (02/2024) aufmerksam.
Die getesteten O-Säfte kosten zwischen 1,99 Euro und 2,54 Euro pro Liter. Bio-Orangensäfte sogar bis zu 4,39 Euro pro Liter. Vor zwei Jahren gab es einige dieser Saftmarken noch für 88 Cent.
Geschmacklich konnten die meisten Säfte überzeugen
Insgesamt 19 Orangensäfte hat Öko-Test untersucht, darunter waren auch sieben Bio-Säfte. Die gute Nachricht: In den geprüften Säften fanden die Tester keine Pestizide sowie kaum Rückstände von Desinfektionsmitteln. Die Angaben zum Vitamin-C-Gehalt im Saft stimmten. Auch geschmacklich konnten die meisten Säfte überzeugen.
Dennoch bekam nur ein Anbieter die Note „sehr gut“: Fairglobe Way To Go von Lidl. Denn nur Säfte, die wie frisch gepresst schmecken, erhielten für den Punkt Sensorik die Bewertung „sehr gut“. Zudem fiel der Testsieger besonders bei der Frage, wie Arbeiter und Arbeiterinnen auf den Feldern behandelt werden, positiv auf.
Ein Saft bekam die Note ungenügend
Und was war mit den anderen O-Säften? Sieben schnitten insgesamt mit der Note „gut“ ab, sechs mit der Bewertung „befriedigend“. Zwei Anbieter erhielten die Note „ausreichend“. Weitere zwei Säfte bekamen die Note „mangelhaft“. Ein Produkt bekam sogar die Note „ungenügend“.
Das Problem: Dieses Produkt entsprach nicht den gesetzlichen Vorgaben für Orangensaft aus Konzentrat. Dabei ging es jedoch nicht um gesundheitsschädliche Aspekte, sondern um fehlende Aromastoffe. Der Anbieter hat laut Öko-Test nun reagiert und die betroffene Charge aus dem Verkauf genommen.
Kritik an Arbeitsbedingungen
Neben dem Geschmack und den Inhaltsstoffen ging es im Test eben auch um die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen. Einige Produkte schnitten in diesem Punkt besonders schlecht ab und wurden dafür abgewertet.
Immerhin konnten die meisten Hersteller ihre Lieferketten bis zum Feld nachweisen. Doch nicht alle Hersteller achteten darauf, dass soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten sowie faire Löhne bezahlt werden. Besonders positiv fiel hier der Testsieger auf – daher gab es insgesamt die Note „sehr gut“. (dpa)