Trotz schlechter Oliven-Ernten liefern einige Hersteller hohe Güte zu vergleichsweise moderaten Preisen - wie ein aktueller Test zeigt.
Olivenöl im TestTeuer nicht immer besser – Zwei der besten Öle unter zehn Euro

Die Stiftung Warentest hat 25 Olivenöle getestet und fand große Unterschiede.
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Olivenöl ist aus der Küche kaum wegzudenken, verfeinert es nicht nur Salate und Pastagerichte, sondern auch viele weitere Speisen mit Gemüse, Fisch oder Fleisch. Ein Olivenöl, das mit hochwertigen Oliven hergestellt wird, ist geschmacklich weit vorne mit dabei.
Stiftung Warentest testet 25 Olivenöle
Spitzenqualität ist derzeit aber gar nicht so leicht zu finden, denn schlechte Ernten aufgrund von Wetterextremen stellen Olivenöl-Produzenten vor Herausforderungen. So sind erstklassige Oliven derzeit rar gesät. Und das wirkt sich auf die daraus gepressten Öle aus, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „test“ (2/2025) zeigt.
Olivenöl-Test: Teuer nicht immer besser
Die Tester haben darin 25 Olivenöle (nativ extra) zu Preisen zwischen rund 9 und 50 Euro pro Liter genauer unter die Lupe genommen. 7 der getesteten Olivenöle bekamen die Note „gut“.
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Teure Produkte waren dabei nicht automatisch ein Garant für hohe Qualität. Im Gegenteil - zwei der drei Besten kosten unter zehn Euro pro Liter. Das sind die Top 3 (Preis pro Liter):
- Rewe, Beste Wahl für 15,98 Euro - mit der Note 2,1
- Aldi, Cantinelle für 9,05 Euro - mit der Note 2,2
- Aldi, Gut Bio für 9,27 Euro - mit der Note 2,3
Weitere vier Produkte bekamen noch so gerade eine gute Bewertung (Note 2,5) - darunter ein Olivenöl von Bertolli, eins von Edeka sowie zwei von Lidl.
Olivenöl im Test: 15 Öle mit Note „befriedigend“
Die meisten der getesteten Olivenöle, um genau zu sein 15, bekam die Note „befriedigend“. Auch das teuerste Olivenöl im Test war darunter. Es sei zwar geschmacklich hervorragend gewesen, enthielt aber den Warentestern zufolge Mineralölbestandteile.
Drei Produkte erhielten die zweitschlechteste Note „mangelhaft“. Sie fielen im Test durch - wegen Schadstoffen und weil sie „stichig-schlammig“ rochen und schmeckten. So ein veränderter Geschmack kann etwa entstehen, wenn Oliven schon vor dem Pressen zu warm lagern oder anfangen zu gären. Auch Hefen und Schimmelpilze können ein Grund sein, so die Tester.
Olivenöl: Positiver Ausblick
Trotz der klimatischen Schwierigkeiten wie Hitze, Wassermangel oder Schädlinge, mit denen Olivenöl-Produzenten umgehen müssen, sehen die Tester zwei positive Entwicklungen: So sei zum einen die Mineralöl-Belastung in Olivenöl insgesamt in den vergangenen Jahren gesunken.
Zum anderen seien die Marktpreise insgesamt erstmals wieder etwas zurückgegangen - nachdem sie in den vergangenen Jahren stark gestiegen waren.
Wann welches Olivenöl?
Zum schonenden Braten oder Pizzabacken reicht Standardqualität, erklärt Stiftung Warentest. Ausdrucksstarke Olivenöle sind zum Erhitzen einfach zu schade. Sie bereichern Salate, runden warme Gerichte durch Beträufeln ab oder kommen pur mit Brot zur Geltung. (lkl mit dpa)