Betrüger versuchen, an Daten und Geld von Paypal- und Amazonkunden zu gelangen. So können Sie sich schützen.
Neue Telefon-MaschePaypal und Verbraucherzentrale warnen vor Betrug – Was Sie beachten sollten
„Wollen Sie die Zahlung abbrechen, drücken Sie die 1“ – Wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, sollten Sie sofort auflegen, denn es handelt sich um eine neue Betrugsmasche. Nach Abheben sagt eine Computerstimme, es handele sich um einen Anruf von Paypal: Eine Zahlung vom Konto der Betroffenen über zum Beispiel 700 Euro auf eine Kryptowährungsbörse stehe an. Wolle man den Zahlungsauftrag abbrechen, soll man eine Taste drücken.
„Legen Sie auf!“
Die Verbraucherzentrale warnt ausdrücklich davor, der Aufforderung zu folgen. „Legen Sie auf!“, empfiehlt sie stattdessen. Danach kann auf der echten Internetseite paypal.de das Konto auf eine Zahlungsanweisung über einen auffälligen Betrag geprüft werden.
Eine Sprecherin von Paypal antwortet auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeiger: „Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich stets bewusst machen, dass seriöse Unternehmen ihre Kundinnen und Kunden nicht anrufen, um persönliche Informationen abzufragen oder mit der Aufforderung, Zahlungen auszulösen.“
Betrüger spielen mit Angst der Angerufenen
Die Sprecherin erklärt, Kriminelle nutzten Namen von Unternehmen wie Paypal, um sensible Daten wie Passwörter oder Finanzinformationen von Kreditkartendaten abzugreifen. „Häufig werden die Angerufenen unter Zeitdruck gesetzt, um so die Herausgabe von Informationen zu erreichen“, schreibt die Sprecherin weiter. „Dabei wird bewusst mit dem Vertrauen beziehungsweise der Angst von Menschen gespielt.“
Auch die Polizei Köln warnt vor der neuen Masche. Es würden überwiegend ältere Menschen angerufen, heißt es in einer Mitteilung. Das Landeskriminalamt Niedersachsen veröffentlichte nach Schilderung Betroffener, was passiert, wenn sie eine Zahlentaste gedrückt hatten: Sie seien mit einer Person verbunden worden, die sich als Paypal-Supportmitarbeiter ausgegeben habe und Zugangsdaten abfragte, um eine vermeintlich anstehende Zahlung zu stoppen. Das LKA weist darauf hin, keine Gelder zu überweisen, keine Apps nach Anweisung der Gesprächspartner zu installieren und keine Fotos etwa des Ausweises hochzuladen. Die Polizei Köln rät zudem: „Benutzen Sie auf keinen Fall die Rückruftaste!“
Betrugsmasche beschäftigt Kundenservice von Paypal bereits
Sollte man Opfer der Betrüger geworden sein, ist der Kundenservice von Paypal zu informieren. Das geht über den Reiter „Hilfe“ nach Anmeldung im Konto auf der Webseite. Dort spielt das Unternehmen bereits einen Hinweis ein: „Aufgrund dieser Betrugsmasche haben wir derzeit ein hohes Anrufaufkommen, was zu langen Wartezeiten führt.“ Auch sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden.
Woher Betrüger die Telefonnummern haben, ist nicht bekannt. Sie können aus Telefonverzeichnissen, Datenverkäufen im Internet oder einfach aus Zufallsgeneratoren stammen. Die Verbraucherzentrale berichtet zudem von Fällen, in denen sich Kriminelle mit ähnlicher Masche als Mitarbeitende von Amazon ausgaben.