Draußen im SommerWas wir beim Pflanzen Gießen oft falsch machen
Köln/Berlin – Das Gießen rettet zwar Pflanzen an trockenen und heißen Sommertagen. Es kann ihnen aber auch schaden, wenn man es falsch macht. Hier sind die Tipps.
Gerade Topfpflanzen, aber auch viele Pflanzen im Gartenboden brauchen im Sommer unsere Hilfe: Wir müssen sie in Trockenzeiten gießen. Oft aber geben wir ihnen zu viel Wasser in falschen Rhythmen – und verschwenden so die wertvolle Ressource und schwächen obendrein manche Pflanzen.
Lieber seltener, dafür intensiver
Lieber seltener gießen und gut durchfeuchten als häufig und wenig zu gießen – das ist sowas wie das erste Gießgebot im Sommer. Denn Pflanzen stellen sich darauf ein, wenn sie mit täglichen Häppchen versorgt werden. Gräser zum Beispiel werden verleitet, ihre Wurzeln flacher wachsen zu lassen – also nur bis dorthin, wo das oberflächliche Gießen den Boden befeuchtet.
Dort sind sie aber in trockenen Zeiten anfälliger – und erst recht darauf angewiesen, dass der Gärtner immer da ist und für Nachschub sorgt. Daher rät auch die Deutsche Rasengesellschaft, den Rasen nicht täglich, dann aber alle Tage kräftig zu gießen.
Nachts oder sehr früh morgens gießen
Wer mittags seine Pflanzen gießt, verbrennt sie. Denn Wassertropfen auf den Blättern können in der Sonne wie Brenngläser wirken, so das Umweltbundesamt. Außerdem verdunstet an den heißen Stunden des Tages – also ab Mittag bis in den Abend hinein – ein Großteil des gegossenen Wassers, bevor die Wurzeln der Pflanzen es aufnehmen können.
Auch die frühe Nacht ist an besonders warmen Tagen noch nicht der richtige Zeitpunkt zum Gießen: Dann ist der Boden noch aufgeheizt und es verdunstet ebenfalls viel Nässe. So rät das Umweltbundesamt, dem frühen Morgen dem Vorzug vor dem späten Abend zu geben. Wer eine automatische Bewässerung nutzt, hat es da natürlich einfach: Auf vier Uhr morgens einstellen und währenddessen schlafen.
Direkt den Boden über den Wurzeln gießen
Wer von oben herab gießt – also die Blätter und Blüten überschüttet – fördert unter Umständen Schimmelbefall. Denn diese Feuchtigkeit bietet den Sporen einen guten Nährgrund. Außerdem reagieren manche Pflanzen empfindlich auf Wasser von oben: Tomaten und Kohlrabi können dann aufplatzen. Deswegen wird auch empfohlen, in regenreichen Sommern ihnen ein Dach über dem Kopf anbieten zu können.
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Zugleich kommt an richtig heißen Tagen beim Gießen aus der Höhe wieder die Verschwendung ins Spiel: Das Wasser kommt nicht dort an, wo es gebraucht wird – an den Wurzeln. Daher raten Experten, nah am Boden zu gießen, also in dem Bereich direkt über den Wurzeln. So übrigens funktioniert auch eine professionelle und ressourcenschonende Tröpfchenbewässerung: Sie gibt punktuell genau an den Wurzeln Wasser ab.
Der Nabu hat einen besonderen Tipp für alle ohne Bewässerungssystem: Einen kleinen Blumentopf an den Wurzeln in den Boden eingraben und quasi als Trichter nutzen. (dpa/tmn)