Schuhe, FernseherDiese 10 Dinge werden trotz Rekord-Inflation günstiger
Köln/Wiesbaden – Der Blick aufs Preisschild sorgt für Kopfschütteln und Ärger, nicht nur an der Tankstelle oder im Supermarkt. Das Leben in Deutschland ist nochmal deutlich teurer geworden: Auf 7,3 Prozent ist die Inflation im März gesprungen. Von 5,1 Prozent im Februar, berichtet das Statistische Bundesamt.
Treiber der Entwicklung sind die massiv gestiegenen Energiepreise. Schon seit Monaten waren Öl- und Gaspreise ohnehin gestiegen. Der russische Angriff auf die Ukraine Ende Februar trieb sie weiter nach oben. Ohne Energie hätte die Inflationsrate bei 3,6 Prozent gelegen.
Besonders extreme Preissprünge: Leichtes Heizöl verteuerte sich im März gegenüber dem Vorjahresmonat auf mehr als das Doppelte (plus 144,0 Prozent). Der Besuch an der Tankstelle kostete 47,4 Prozent und Erdgas 41,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Preise steigen nicht überall gleich
Aber nicht alle Bereiche sind gleichermaßen von der Inflation betroffen. Einige Waren kosten noch so viel wie vor einem Jahr – und wenige Ausnahmen sind trotz der allgemeinen Entwicklung sogar günstiger geworden. Dazu gehören einige Elektrogeräte und Verträge rund um Handy und Internet. Hier ein Überblick:
Diese Dinge sind im März günstiger geworden
• Computersoftware wie Betriebssysteme: 10,5 Prozent günstiger
• Dienstleistungen in Altenheimen und ähnlichen Einrichtungen: 4,3 Prozent günstiger
• Elektrische Rührgeräte oder Mixer: 3,3 Prozent günstiger
• Handyverträge, Leistungen von Mobilfunkanbietern: 2,3 Prozent günstiger
• Beitrag zur Hausratversicherung: 1,8 Prozent günstiger
• Fernseher und Ähnliches: 1,5 Prozent günstiger
• Schuhe für Frauen: 1,3 Prozent günstiger
• Internetzugang, Zugang zu Onlinediensten: 1,3 Prozent günstiger
• Bahntickets: 1,2 Prozent günstiger
• Kopfhörer, E-Book-Reader und Ähnliches: 1,2 Prozent günstiger
Quelle: Statistisches Bundesamt, auffällige Preisveränderungen im März 2022, Stand 13.04.
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Preis-Entwicklungen seit 2015
Fernsehgeräte und Mobiltelefone ohne Vertrag sind jahrelang immer günstiger geworden. Mobiltelefone nehmen seit dem Vorjahr wieder leicht zu.
Elektrogeräte wie Waschmaschinen und Staubsauger kosten seit Jahren etwa gleich viel. Auch Preise für Batterien sind seit Jahren relativ konstant.
Kleidung und Schuhe für Frauen kosten seit Beginn der Pandemie im Schnitt etwa gleich viel. Dagegen ist Kleidung für Männer und vor allem für Kinder seitdem zum Teil deutlich teurer geworden, beispielsweise Shirts für Kinder mit über 16 Prozent Preissteigerung. Zu Beginn der Pandemie war Kleidung insgesamt teurer geworden.
Inflation: Für immer mehr Menschen eine ernste Belastung
Die hohe und weiter ansteigende Inflation ist ein Problem für immer mehr Menschen. Nicht nur an der Tankstelle und auf der Heizkostenrechnung ist der Blick auf die Preise für viele Verbraucher ein Schock.
Auch Lebensmittel werden immer teurer. Im März kosteten Nahrungsmittel 6,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Preisauftrieb beschleunigte sich damit (Februar: plus 5,3 Prozent). Teuer wurden vor allem Speisefette und Speiseöle sowie frisches Gemüse.
Für immer mehr Menschen werden gestiegene Verbraucherpreise zur Belastung. Etwa jeder siebte Erwachsene in Deutschland (15,2 Prozent) kann nach eigenen Angaben laut einer Yougov-Umfrage im Auftrag der Postbank von Ende März kaum noch seine Lebenshaltungskosten bestreiten. Bei der Vergleichsumfrage im Januar lag der Anteil noch bei 11 Prozent. Zwei Drittel der 2144 Befragten gaben an, dass sie ihre Ausgaben aufgrund der steigenden Preise verringert haben.
Hohe Inflation schmälert die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger leisten können. Nicht jeder ist gleich stark betroffen. Ihre persönliche Mehrbelastung können Verbraucherinnen und Verbraucher hier vom Statistischen Bundesamt ermitteln lassen. (mit dpa)