AboAbonnieren

Bis zu 63 Prozent PreissteigerungShrinkflation – So erkennen Sie die versteckten Preiserhöhungen

Lesezeit 2 Minuten
Ein älteres Ehepaar betrachtet eine Verpackung im Supermarkt.

Beim Einkauf sollte man bei Aufdrucken wie „New Size“ oder „Neue Form für feineren Genuss“ skeptisch sein.

Verbraucherschützer melden einen Rekord bei Shrinkflation. Beim Einkaufen sollten Sie auf diese Hinweise auf den Verpackungen achten.

Wenn Sie beim Einkauf auf Packungen Aufdrucke wie „New Size“ oder „Neue Form für feineren Genuss“ entdecken, sollten Ihre Alarmglocken schrillen. Was sich im ersten Moment nach verbraucherfreundlichen Vorteilen anhört, könnten versteckte Preiserhöhungen sein. Darauf weisen die Verbraucherzentrale Hamburg und die Stiftung Warentest in der Zeitschrift „test“ (Ausgabe 09/2023) hin.

Weniger Inhalt in kaum merkbar veränderter Packung nennt sich Shrinkflation. Der Begriff setzt sich aus dem englischen Wort „shrink“ für „schrumpfen“ und Inflation zusammen. Illegal sei das nicht, aber eine Kostenfalle, so die Verbraucherschützer, die folgende Beispiele nennen:

Das Kakaopulver Suchard Express schrumpft von 500 auf 400 Gramm – und ist damit 25 Prozent teurer. Das Duschgel duschdas Sport hat weniger Inhalt und wird gleichzeitig teurer – plus 22 Prozent. Und beim Eis am Stiel von Milka und Oreo finden sich nicht nur ein Stück weniger im Karton, sondern bei jedem ist auch noch das Gewicht geschrumpft. Das bedeutet: 48 Prozent bzw. 63 Prozent Preissteigerung.

65 Fälle von Shrinkflation im ersten Halbjahr

65 Fälle registrierte die Verbraucherzentrale Hamburg allein in diesem Jahr von Januar bis Juni. Das ist Rekord, wie Verbraucherschützer Armin Valet, zuständig für Mogelpackungen, meldet. Die Shrinkflation kenne dabei mehrere Spielarten. Neben verringerter Füllmenge bei gleichem Preis könne aber auch der Preis steigen und der Inhalt schrumpfen. Oder der Preis sinkt und der Inhalt noch viel mehr.

Die Verbraucherschützer raten daher, sich die Inhaltsmengen von Produkten, die man öfter kauft, zu notieren. Skepsis sei auch bei Innovationen, Preisaktionen, modernerer Aufmachung, neuen Sorten oder Maxigrößen angebracht. Sie könnten teurer sein als das gewohnte Produkt, das mitunter nur ein Regal weiter steht. (dpa)