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Von A bis ZDie besten Spartipps für Einkauf, Kochen und Vorrat von Lebensmitteln

Lesezeit 7 Minuten
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Wer clever einkauft und weniger wegwirft, kann seine Kosten für Lebensmittel senken.

Lebensmittel sind, wie der Name schon sagt, Mittel zum Leben. Und sollten daher wertgeschätzt und mit Respekt behandelt werden. Das gilt einmal mehr, seitdem sich Nahrungsmittel aus verschiedenen Gründen – wie pandemiebedingte Probleme mit den Lieferketten oder Produktionsengpässen durch den Ukraine-Krieg – drastisch verteuert haben.Menschen sind deswegen in ihrer Existenz bedroht, so manchem macht die Preisentwicklung mehr und mehr Angst. Aber wie nur sparen? Denn eins ist klar: Etwas essen und trinken muss jeder – aber vielleicht nicht um sprichwörtlich jeden Preis.

Dieses Spar-ABC mit Tipps und Ideen soll eine kleine Hilfe und Inspiration sein, Ihr Budget zu schonen. An allererster Stelle steht hier – um dem Buchstaben "V" schon mal kurz vorzugreifen – die Vermeidung von Verschwendung. Bernhard Burdick, Lebensmittelexperte bei der Verbraucherzentrale NRW: „Alles, was noch essbar ist und im Mülleimer landet, ist weggeworfenes Geld!" Damit Ihnen das gerade jetzt möglichst nicht mehr passiert, kommt hier für Sie das große "Spar-ABC", zuerst erschienen im Sonntag-EXPRESS, von A wie Augenhöhe bis Z wie Zettel.

Augenhöhe: Nicht immer die Einkaufsperspektive allererster Spar-Wahl: Günstigere Produkte stehen oftmals ganz unten oder weit oben im Regal.

Buch führen: Ja, klingt total unsinnlich, ist aber mehr als sinnvoll. Sie werden überrascht sein, welche Ausgaben plötzlich auftauchen, die eigentlich vermeidbar gewesen wären. Und von dem dann gesparten Geld kann man sich guten Gewissens vielleicht ein kleines Extra leisten.

Clevere Brühe: Gemüseabschnitte und -schalen sind viel zu schade für die Biotonne. Sammeln Sie sie in einer Gefrierdose im Tiefkühlfach. Wenn die Dose voll ist, kochen Sie eine leckere und gesunde Gemüsebrühe (Gemüse sollte im Topf rund 1 Zentimeter hoch mit Wasser bedeckt sein), indem Sie dem Gemüse nach Geschmack Lorbeer, Liebstöckel, Piment sowie Salz & Pfeffer beigeben.

DIY: „Do it yourself" – also Selbermachen – ist ein großes Spar- und Nachhaltigkeitsthema. Genau wie „Regrowing": Hierzu eigenen sich z.B. Reste von Möhren, Salat, Frühlingszwiebeln, Kohl oder Porree. Das Gemüse wird rund zwei Zentimeter über der Wurzel abgeschnitten und in ein Glas mit Wasser auf die Fensterbank gestellt.

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Beim „Regrowing" wächst Gemüse einfach auf der Fensterbank nach.

Nach ein paar Tagen (Wasser täglich wechseln) treiben die ersten Blättchen aus. Blätter von Wurzelgemüse wie Möhren eigenen sich für Salate oder Smoothies, das Grün der Frühlingszwiebel schmeckt mit Quark.

Eigenmarken: Sind meist wesentlich günstiger (im Lebensmittelbereich bis zu 30 Prozent; bei Kosmetika gar 375 Prozent – so Stiftung Warentest) und qualitativ so gut wie die Markenprodukte, die in den meisten Fällen auch dahinterstecken.

Finger weg: Fertiggerichte sollten tabu sein – auch wenn sie noch so praktisch sind! Die Verbraucherzentrale Hamburg hat ausgerechnet, dass Fertiglebensmittel 184 (!) Prozent teurer waren als das gleiche Gericht, selbst zubereitet. Wer demnach jeden Tag selber kocht, statt zum fertigen Produkt zu greifen, kann bis zu 1000 Euro pro Jahr sparen.

Grundpreise vergleichen: Seit dem 28. Mai wird's uns leichter gemacht, Grundpreise von z.B. Nudeln oder Milch herauszufinden. Bislang durften Händler als Mengenangaben für den Grundpreis 1 Kilogramm, 100 Gramm, 1 Liter oder die Maßeinheit Milliliter verwenden. Verwirrend (und mathematisch herausfordernd), wenn man Produkte vergleichen möchte und der Grundpreis bei dem einen Produkt in Kilo und dem anderen in Gramm angeführt wird. Nun dürfen nur noch Kilo oder Liter angegeben werden.

Hungrig: Mit knurrendem Magen sollten Sie keinen Laden betreten, in dem es Essbares gibt. Mehrere Studien (u. a. von der Max-Planck-Gesellschaft) belegen, dass man stets mehr kauft, wenn man hungrig durch die Supermarktgänge wandert.

Ideenreich: „Schauen Sie in Ihre (Vorrats-) Schränke und überlegen Sie sich – gern auch mit der ganzen Familie – was sich zu den Lebensmitteln im Bestand kombinieren lässt", rät Bernhard Burdick. Notieren Sie die Rezeptideen, schreiben Sie einen entsprechenden Einkaufszettel (siehe auch Buchstabe "Z").

Joghurt: Ist wie ein Überlebenskünstler – genau wie andere (Milch-)Produkte auch. Vieles ist auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) hinweg genießbar. „Riechen Sie, tasten Sie, vertrauen Sie Ihrer Nase und Ihrem Instinkt", ermuntert Bernhard Burdick.

Mysterium MHD

Einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge entsorgen nur 6,8 Prozent der Verbraucher Lebensmittel wegen MHD-Überschreitung, ohne sie vorher einem Check zu unterziehen.

Korb statt Einkaufswagen: Wer beim Einkauf zum Korb greift, statt einen Draht- oder Plastikwagen durch die Gänge zu rollen, packt weniger ein und spart somit. Übrigens: Discounter bieten aus genau diesem Grund keine Einkaufskörbe an.

Lagerung: Das A und O gegen Verschwendung. Einen gut strukturierten und kostenlosen Leitfaden bietet die Verbraucherzentrale NRW unter mehrwert.nrw/richtiglagern. Ein paar Beispiele gefällig? Kartoffeln lieben es dunkel, kühl, trocken und gut durchlüftet. Die Tomate als kapriziöse „Diva" unter den Gemüsen mag es am liebsten 12 bis 16 Grad kühl – sie liegt gern auf weichem Untergrund (Schale mit Küchenkrepp auslegen). Und Äpfel tummeln sich lieber im Kühlschrank statt dekorativ in der Obstschale im warmen Wohnzimmer.

Mehr kochen: Möhren und Kartoffeln sind gerade im Angebot, das Hack vergleichsweise günstig und die angeditschten Tomaten auch? Dann greifen Sie zu, kochen Sie mehr und frieren die Bolognese oder den Gemüseeintopf ein – das ist übrigens dreifach effizient: Schnibbeln müssen Sie sowieso (ob für 2 oder 8 Portionen), den Herd anwerfen (Energie!) auch – und beim nächsten Abendessen greifen Sie einfach auf Ihren selbst zubereiteten Vorrat zurück.

Noch gut: Immer mehr Supermärkte und Discounter bieten Tüten oder Boxen mit Lebensmitteln an, die kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen – zu günstigeren Preisen. Oder zeichnen entsprechende Waren in den Regalen mit einem „30- bzw. 50-Prozent-reduziert"-Etikett aus.

Wer wirft am meisten weg?

Die Verbrauchergruppe, die am überdurchschnittlichsten Lebensmittel wegwirft, sind junge Erwachsene unter 30. Außerdem Familien mit mehr als zwei Personen sowie Menschen mit hohem Bildungsgrad und überdurchschnittlichem Einkommen.

Sorgsamer mit Lebensmitteln gehen hingegen Personen über 50 Jahre sowie Rentner oder Arbeitslose mit Lebensmitteln um. Die kaufen laut VZHH selten mehr als benötigt ein und entsorgen insgesamt weniger Lebensmittel.

Ordnung halten: Kann bares Geld sparen, weil Sie weniger „übersehen" und dann überflüssigerweise neu kaufen! Gestalten Sie Kühl- und Vorratsschrank übersichtlicher und machen Sie's wie die Profis: Neu angeschaffte Waren mit längerer Haltbarkeitsdauer kommen nach hinten, Lebensmittel, die schneller verbraucht werden müssen, nach vorne.

Prospekte: Sollten Sie im Hinblick auf Sonderangebote auf dem Schirm haben. Die meisten Discounter und Supermärkte bieten Prospekte auch online an, außerdem gibt's viele Apps, die Angebote anzeigen und Preise vergleichen.

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Qualität: Muss nicht immer an äußerlichen Merkmalen oder der Einsortierung in Handelsklassen festgemacht werden. „Krummes“ Obst und Gemüse beispielsweise schmeckt mindestens genauso gut wie glänzende, glatte und gerade Exemplare. Günstiger sind sie meist ohnehin. Und mal ehrlich: Wer Apfelmus kochen will, braucht keine Hochglanz-Früchte, sondern welche mit Geschmack, oder?

Retten: Zu Recht im Trend liegen Apps, die die Verschwendung von Lebensmitteln verhindern – wie beispielsweise „Too good to go“.

Saisonal und regional: Was gerade Saison hat, ist reichlich vorhanden und somit auch günstiger. Weitere Fakten, die uns Verbraucherschützer wie Bernhard Burdick servieren, sprechen für sich: Heimisches Saisonobst und -gemüse enthält meist weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln als Importware.

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Wer regional und saisonal einkauft, schont das Klima und unterstützt Landwirte in der Region.

Kurze Transportwege sparen zudem Energie, schonen somit das Klima. Und: Heimisches Freilandgemüse verursacht demnach beim Anbau bis zu 30-mal weniger klimaschädliche Gase als Produkte aus beheizten Gewächshäusern. Etwas Gutes für heimische Landwirte haben Sie beim Kauf auch noch getan.

To go: Schwer in Mode, belastet Umwelt und Geldbeutel. Verbraucherschützer Burdick: „Wer sich selber Mahlzeiten für die Mittagspause am Arbeitsplatz zubereitet, kann bares Geld sparen.“ Denn im Schnitt schlägt der Coffee to go (abgesehen von jeder Menge Müll) mit fast 500 Euro pro Jahr ins Konto, trinkt man ihn an jedem Arbeitstag. Besser: Zu Hause selber Kaffee zubereiten und in Thermobecher füllen.

Uhrzeit: Wer kurz vor Ladenschluss einkaufen geht, hat mitunter nicht mehr das riesige Angebot, kann dafür unter Umständen aber Obst, Gemüse, Backwaren etc. günstiger erwerben. Samstags oder vor Feiertagen ist das ebenso.

Verbrauchertipps: Auf den Internetseiten der Verbraucherzentralen finden sich jede Menge Infos rund um Kauf, Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln, die Ihnen bares Geld sparen können.

Wasser: Wir lassen uns die Vorliebe für Tafel- und Mineralwässer was kosten: 547,50 Euro pro Jahr und Kopf geben wir im Schmitt dafür aus. Die vergleichbare Menge Leitungswasser würde nur 2,19 Euro kosten.

XXL-Einkauf: Studien haben ergeben, dass man bei einem wohlgeplanten Großeinkauf günstiger wegkommt als bei vielen Mini-Besorgungen im Supermarkt.

Youtube: Sie sind nicht so das Improvisationstalent in der Küche? Bei Youtube gibt es jede Menge Tutorials für Kochanfänger – auch zur cleveren Resteverwertung.

Zettel: Der gute alte Einkaufszettel (oder digital als App) bewahrt einen vor „Lustkäufen“. Bedingung: Sie müssen sich an ihn halten ...