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Extra WasserzählerGartenbesitzer im Kölner Raum könnten sparen – sollten aber rechnen

Lesezeit 3 Minuten
Eine Wasseruhr vor einer roten Hausfassade. An dem Zapfhahn ist ein Gartenschlauch angeschlossen.

Gartenbesitzende verbrauchen in trockenen Sommern häufig mehr Trinkwasser – und zahlen zweimal: Wann sich ein Gartenwasserzähler lohnt.

Ob sich ein Gartenwasserzähler lohnt, hängt vom eigenen Verbrauch und den städtischen Gebühren ab. Was es am Beispiel Köln zu beachten gibt.

Für Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer sind trockene Jahre schnell auch teure Jahre: Regnet es weniger, verbrauchen sie mehr Wasser für das Gießen ihrer Pflanzen. Und dafür zahlen sie doppelt. Nicht nur das Trinkwasser wird abgerechnet, für das Abwasser fällt ebenso eine Gebühr an. Dabei fließt das Gartenwasser gar nicht in die Kanalisation, sondern versickert. Und genau hier kann gespart werden. Wer einen Gartenwasserzähler hat, muss die Abwassergebühr für Gießwasser nicht zahlen. Allerdings lohnt sich der Aufwand nicht immer finanziell. Was Sie beachten sollten:

Ein Gartenwasserzähler ist eine Wasseruhr, die an den Wasserhahn im Garten geschraubt wird, um zu zählen, wie viele Liter des Trinkwassers draußen verbraucht werden und damit nicht in die Kanalisation fließen. Allerdings ist die Anschaffung und Anmeldung des Zählers mit Kosten verbunden. Gartenbesitzende sollten also gegenrechnen, ob diese die Ersparnisse nicht übersteigen.

Wie Sie einen Gartenwasserzähler anbauen und anmelden

Kaltwasserzähler gibt es zum Beispiel im Baumarkt zwischen 20 und 40 Euro zu kaufen. Ihre Eichung gilt für sechs Jahre. Ein Neukauf ist in der Regel günstiger als eine Nacheichung, daher wird diese kaum durchgeführt. Zumal es viele Gemeinden erlauben, einen verplombten Wasserzähler selbst einzubauen. Dafür kommt die Außenwasserleitung im Keller infrage. Schreibt die Behörde nicht vor, dass sich der Zähler im Haus befinden muss, kann er auch direkt vor den Hahn an der Zapfstelle im Garten geschraubt werden. Er sollte aber frostgeschützt sein. Ein Fachbetrieb nimmt zwischen 100 und 200 Euro für die Montage.

In trockenen Sommern verbrauchen Gartenbesitzende häufig mehr Trinkwasser für die Bewässerung ihrer Pflanzen.

In trockenen Sommern verbrauchen Gartenbesitzende häufig mehr Trinkwasser für die Bewässerung ihrer Pflanzen.

Danach kann ein Antrag auf den Internetseiten der Entwässerungsbetriebe der Gemeinden ausgefüllt werden. Abgefragt werden die Anschrift des Grundstücks, das Kassenzeichen des Gebührenbescheids (der vorherigen Rechnung zu entnehmen) und Fotos des eingebauten Zählers und der Zapfstelle. Darauf sollte klar werden, dass von ihr keine Einleitungsmöglichkeit in das öffentliche Kanalnetz besteht wie durch ein Waschbecken oder Bodenablauf, und dass sich der Zapfhahn draußen befindet.

Ob sich ein Gartenwasserzähler lohnt: Rechenbeispiel Köln

Anders als in vielen Gemeinden im Umland nehmen die Stadtentwässerungsbetriebe Köln eine Gebühr für die Einreichung des Antrags zur Reduzierung der Schmutzwassergebühr von 48,43 Euro. Rechnet man die Anschaffung eines Zählers etwa in Höhe von 30 Euro hinzu, müssten in sechs Jahren also 80 Euro Abwassergebühr gespart werden, damit sich der Einbau des Zählers lohnt.

Im Rechenbeispiel Köln beträgt 2023 die Schmutzwassergebühr 1,54 Euro je Kubikmeter. Eine Gebührenreduzierung in Höhe von 80 Euro entspricht also einem Wasserverbrauch von 52.000 Litern. In der Zeitspanne von sechs Jahren müssten 8.500 Liter Wasser pro Jahr im Garten genutzt werden, um den Einbau eines Wasserzählers zu rentieren.

In Gemeinden ohne die Anmeldegebühr lohnt sich ein Gartenwasserzähler schon bei einem viel geringeren Verbrauch, zum Beispiel in Bergisch Gladbach. Zumal hier die Schmutzwassergebühr von 2,77 Euro pro Kubikmeter deutlich höher ist.

Ob sich ein Gartenwasserzähler lohnt: Eigenen Wasserverbrauch einschätzen

Wie viel Wasser Gartenbesitzende verbrauchen, ist gar nicht leicht einzuschätzen. Das können sie zum Beispiel mit einem digitalen Wassermengenzähler auf dem Wasserschlauch messen. Die Rhein-Energie nennt als groben Richtwert, dass auf einem 1000 Quadratmeter großen Grundstück mit Garten jährlich 25.000 Liter Wasser versickerten.

Der Zählerstand muss dann jährlich innerhalb einer Frist – in Köln einen Monat nach Eintreffen des Gebührenbescheids – gemeldet werden. Die Entwässerungsbetriebe weisen darauf hin, dass Wasser für Pools nicht von den Abwassergebühren befreit werden können, weil ihr Wasser unabhängig davon, ob es gechlort ist, nicht zur Versickerung in den Garten geleitet werden darf.

Die Kosten für Trinkwasser lassen sich derweil auch reduzieren, wenn Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer in Regentonnen investieren. Das wirkt auch in trockenen Sommern langfristig einer möglichen Wasserknappheit entgegen.