Berlin – Wer nicht fließend Behördendeutsch spricht, den schrecken die Formulare der Steuererklärung schnell ab. Dabei kann man sie auch positiv sehen und sich darauf freuen, Geld vom Staat zurückzubekommen. Spezielle Software soll beim Erstellen der Steuererklärung unterstützen.
Für wen eignet sich eine Steuersoftware?
Eine Steuersoftware ist für jene sinnvoll, die ihre Steuererklärung selbst machen möchten, aber befürchten, sich in den Formularen nicht zurechtzufinden. „Steuerprogramme nehmen einen an die Hand und führen durch die Steuererklärung“, sagt Michael Beumer von der Stiftung Warentest; sie hat verschiedene Programme getestet – die Ergebnisse können Sie hier nachlesen. Ein wenig Vorwissen brauche es aber auch mit einer Steuersoftware. „Es ist von Vorteil, vorher zu wissen, was Werbungskosten sind oder welche Quittungen gesammelt werden müssen.“
Was kann eine Steuersoftware leisten?
Bei den Papierformularen und der elektronischen Variante per Elster muss sich ein Steuerzahler das Wissen selbst aneignen oder aus den Hilfetexten zusammensuchen. Im Gegensatz dazu geben Steuerprogramme eine Hilfestellung. Die Eingabe erfolgt wahlweise frei oder per Interview, berichtet das Magazin „Chip“ (Ausgabe 3/2018). Details werden Stück für Stück abgefragt, damit nichts übersehen wird. Außerdem verringern Menüs und Auswahlboxen den Eingabeaufwand. Assistenten helfen, komplexe Sachverhalte in mehreren Schritten zu erfassen. Eine automatische Kontrolle weist auf mögliche Fehler hin.
Was kostet eine Steuersoftware?
Die Preisspanne reicht von rund 10 Euro bis 40 Euro. Günstigere Programme sind für einfache Steuerfälle von Angestellten gedacht. Teurere Versionen locken mit Zusatzfunktionen und ergänzenden Nachschlagewerken. Der Preis gilt jeweils für ein Jahr, dann wird eine neue Lizenz fällig. Dafür lassen sich aber auch die Ausgaben für die Steuersoftware jährlich bis zu einer Höhe von 100 Euro von der Steuer absetzen.
Für wen ist Elster ausreichend?
Wer sich zutraut, allein durch die Steuerformulare zu finden und auch weiß, welche Ausgaben absetzbar sind, kommt auch mit der Software Elster aus. Elster hat dabei nichts mit dem diebischen Vogel zu tun, sondern steht für „Elektronische Steuererklärung“ und ist die offizielle Steuersoftware der Finanzämter. Allerdings gibt diese keine Tipps zur Steuererklärung.
Was haben Steuersoftware und Elster gemeinsam?
Sowohl in Elster als auch bei den zusätzlichen Steuerprogrammen können Steuerzahler eine sogenannte vorausgefüllte Steuererklärung einrichten. Dabei besorgt sich das Finanzamt zahlreiche Informationen automatisch, zum Beispiel vom Arbeitgeber, der Sozialversicherung oder der privaten Krankenversicherung.
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Welche Grenzen hat Steuersoftware?
Auch die beste Steuersoftware kann nicht darüber hinweghelfen, dass man immer noch selbst die notwendigen Dokumente und Quittungen zusammensuchen muss. Aber auch bei komplizierten Fällen kann eine Steuersoftware an ihre Grenzen kommen: Bei oft wechselnden Arbeitsverhältnissen, Versteuerung von Abfindungen und selbstständiger Arbeit kann es schon mal knifflig werden. Wer unsicher ist, ob die persönliche Lebenssituation vom Steuerprogramm gut abgebildet werden kann, sollte professionellen Rat suchen. Das geht bei Steuerberatern oder bei der Lohnsteuerhilfe.
Und noch eine Grenze gibt es: Die Steuerprogramme können zwar Daten aus den Vorjahren übernehmen. Das geht aber nur, wenn immer wieder das gleiche Programm genutzt wird. Bei einem Wechsel ist in der Regel eine Neueingabe fällig.
Worauf sollte man bei der Übertragung der Daten achten?
Wer seine Steuererklärung elektronisch zum Finanzamt sendet, schickt seine Daten zwangsläufig über das Internet. Bei Elster werden die Daten verschlüsselt und auf zertifizierten Servern gespeichert, erklärt das Landesamt für Steuern in Bayern auf seiner Website.
Bei Steuersoftware können Steuerzahler sich für Programme entscheiden, die sie auf ihrem Computer installieren. Die sensiblen Daten sind dann bei ihnen zu Hause gespeichert. Daneben gibt es aber auch webbasierte Programme. Bei diesen wird die Steuererklärung auf Webservern gespeichert. Das hat den Vorteil, dass Nutzer ihre Steuererklärung von unterschiedlichen Geräten abrufen können. Bei diesen Angeboten rät die Stiftung Warentest, darauf zu achten, dass die Daten verschlüsselt versendet werden und wohin die Daten geschickt werden. (dpa/tmn)