Berlin – Für Eis-Fans hat die Stiftung Warentest eine coole Nachricht: elf von 19 Haushaltspackungen mit Vanilleeis, also mehr als jedes zweite, schneiden im Test gut ab. Eine Packung erreicht sogar ein „sehr gut“, wie die Zeitschrift „test“ (Ausgabe 8/2019) berichtet.
Dabei handelt es sich um die Marke Häagen-Dazs. Die Eiscreme ist mit 15 Euro pro Kilo die zweitteuerste im Test, hat aber auch mit einem Anteil von 39 Prozent Schlagsahne den höchsten Fettanteil und damit reichlich Geschmacksträger. Als Preis-Leistungs-Sieger macht das Eis „Grandessa“ von Aldi-Süd das Rennen: 1,91 Euro pro Kilo mit nur sechs Prozent Schlagsahne.
Echte Vanille im Eis
Positiv fiel den Testern auf, dass die meisten Hersteller nicht mehr mit Vanille geizen - im Gegensatz zum Test von vor zehn Jahren. Im Schnitt verdoppelte sich der Gehalt. Keiner der untersuchten Hersteller hilft mit synthetischem Vanillin nach. Das Labor fand heraus, dass nur fünf Produkte sehr wenig Vanille (0,01 bis 0,04 Prozent) enthalten. Zum Vergleich: Der Durchschnitt liegt bei 0,18 Prozent.
Die Warentester merken an, dass Vanille nicht gelb ist und die Hersteller zum Beispiel mit Karotinen das Eis färben, um den gelblichen Farbton zu erreichen. Bei den getesteten Eissorten war nur der Testsieger von Häagen-Dazs und die beiden Bioeiscremes von Alantura und Dennree (beide erhalten das Testurteil „gut“) nicht gefärbt. Sie kosten 9,35 beziehungsweise 9,60 Euro pro Kilo.
Zwei Eissorten erhalten die Note „mangelhaft“
Zwei Packungen wurden mit einem „mangelhaft“ eingestuft, weil sie Fremdaromen wie Karamell und Lupine aufweisen. Ein Eis davon habe sogar eher kräftig nach Vanillepudding geschmeckt.Die Testverlierer sind die Eiscremes von Eismann und Made with Luve. Fremdaromen wie etwa Zabaione oder Kokos liegen in sechs Fällen auf der Zunge - dafür kassieren sie „befriedigend“ oder „ausreichend“.
So wie Hersteller, die bei „Schokoladeneis“ auch Schokolade und kein Kakao verwenden sollten, wenn sie Schokoladen-Stückchen auf der Packung abbilden, gilt das auch für Vanilleeis. Bei abgelichteten Vanilleblüten oder -schoten sollte der Geschmack ausschließlich aus gemahlenen Vanilleschoten, Vanilleextrakt oder natürlichen Vanillearomen stammen. So geben es die Leitsätze für Speiseeis des Deutschen Lebensmittelbuches vor.
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Leitsätze legen fest, was Eis enthalten sollte
Allerdings handelt es sich bei den Leitsätzen um freiwillige Ziele, erklärt die Verbraucherzentrale Bayern. Die Begriffe aus den Leitsätzen geben aber eine erste Orientierung, welches Eis was enthält:
Cremeeis enthält mindestens 50 Prozent Milch und auf einen Liter Milch mindestens 270 g Vollei oder 90 g Eigelb sowie kein zusätzliches Wasser.
Eis darf auch pflanzliches Fett, meist Kokosfett enthalten. Das ist für die Hersteller günstiger und weniger hochwertig als Milchfette.
Sahneeis enthält mindestens 18 Prozent Milchfett aus der bei der Herstellung verwendeten Sahne (Rahm).
Milcheis enthält mindestens 70 Prozent Milch.
Eiscreme enthält mindestens 10 Prozent der Milch entstammendes Fett.
Fruchteis muss einen Anteil von mindestens 20 Prozent an Frucht haben.
Fruchteis enthält mindestens 8 Prozent der Milch entstammendes Fett und einen deutlich wahrnehmbaren Fruchtgeschmack.
Frucht-Sorbet darf keine Milch oder Milchbestandteile enthalten. Der Fruchtanteil beträgt normalerweise mindestens 25 Prozent. Ausnahmen: Zitrus- und andere saure Früchte mit intensivem Geschmack wie Mango, Passionsfrucht oder Guave. (dpa/tmn/rha)