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Bares, Sparplan, Aktien?Wie aus Geld ein gutes Geschenk für Kinder wird

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Geldgeschenke für Kinder zu Weihnachten: Doch lohnt sich statt dem üblichen Geldschein vielleicht ein eigenes Depot?

Köln – Geld als Weihnachtsgeschenk für ein Kind? Was auf den ersten Blick ein bisschen unpersönlich und fantasielos wirken mag, ist durchaus sinnvoll und bringt dem Kind später umso mehr. Mit einem Sparplan etwa lässt sich bis zum 18. Geburtstag auch mit kleinen Beträgen ein Vermögen ansparen – für den Führerschein, die Ausbildung oder die erste eigene Wohnung. Womöglich hat das Kind einen großen Wunsch und das Weihnachtspräsent von heute hilft ihm mal dabei, ihn zu verwirklichen.Welche Möglichkeiten es außer Bargeld gibt und für wen sie sich eignen, erklären unter anderem Anlage-Experten von Stiftung Warentest.

Bargeld

Ganz wichtig: Wer etwa als Oma, Opa, Verwandter oder Freund einem Kind Geld schenken will, sollte dies vorher mit den Eltern absprechen, rät Alexandra Langmeyer vom Deutschen Jugendinstitut in München. Stehen die Eltern dem Geldpräsent – aus welchen Gründen auch immer – kritisch gegenüber, sollte man das akzeptieren.

Gibt es indes grünes Licht für ein Bargeld-Geschenk, stellt sich automatisch die Frage, wie viel nun genau angemessen ist. „Pauschale Lösungen gibt es nicht, es kommt darauf an, wie viel man geben kann oder will“, stellt Langmeyer klar.

Bank- und Aktiensparpläne

Nicht nur Bares bietet sich als Geldpräsent an Weihnachten an. Denkbar ist auch, stattdessen Geld für das Kind anzulegen. Als Präsent bieten sich etwa klassische Banksparpläne an. Ihr Nachteil: Sie werfen derzeit kaum Zinsen ab. Daneben gibt es Aktienfonds-Sparpläne – mit Chancen auf höhere Renditen, dafür aber auch mit einem höheren Risiko.

Festgeld

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann eine verzinste Festgeldanlage schenken. Die gibt es schon mit Laufzeiten von zwölf Monaten. Je länger die Laufzeit, desto höher in der Regel auch der festgelegte Zins. Mehr als 1 Prozent pro Jahr sollten Sparer aber bei Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren nicht erwarten. Vergleiche von Festgeldangeboten auf dem aktuellen Stand gibt es online von verschiedenen Fachmagazinen und Vergleichsportalen.

ETF: Indexfonds

Die börsengehandelten Indexfonds (ETF) bilden einen Aktienindex ab und sind somit breiter gestreut als Einzelaktien, wodurch sie weniger riskant werden. ETF bieten höhere Renditechancen und sind Stiftung Warentest zufolge zwar nicht ohne Risiko, aber weniger riskant als viele glauben. Sie eignen sich für eine langfristige Anlage von mindestens zehn bis 15 Jahren. Wird etwa von der Geburt bis zur Volljährigkeit des Kindes Geld angelegt, können Kursschwankungen und sogar Crashs an den Börsen einfach ausgesessen werden.

Thesaurierende ETF legen die jährlichen Erträge direkt wieder an, sodass das Kind zunehmend vom Zinseszins-Effekt profitiert – ausschüttende ETF zahlen dagegen die Erträge jährlich aus.

ETF-Sparplan oder Einmalbetrag

Wer regelmäßig kleinere Beiträge anlegen möchte, wählt einen ETF-Sparplan. Diese sind laut „Finanztest“ flexibel, bequem und verursachen nur geringe Kosten. „Bei ETF-Sparplänen fallen deutlich geringere Verwaltungsgebühren als bei Aktienfonds-Sparplänen an“, sagt auch Dirk Stein vom Bundesverband deutscher Banken. Ein Sparplan lässt sich einfach aufstocken, durch Einmalzahlungen ergänzen oder aussetzen. Was neben dem Vermögensaufbau ebenfalls für einen Sparplan spricht: „Das Kind wird durch das Geschenk an die Finanzwelt herangeführt und lernt den Umgang mit Geld“, betont Stein.

So geht's: Depot und Sparplan eröffnen

Zunächst muss für das Kind bei dem jeweiligen Geldinstitut ein Depot eröffnet werden. Dafür ist ein Antrag auszufüllen, in dem Namen, Geburts- sowie Adressdaten des Kindes ebenso einzutragen sind wie die Daten der Eltern. Anschließend wählen Schenkende einen passenden Sparplan aus.

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Wichtig: Wird auf den Namen des Kindes gespart, gehört das Geld ausschließlich dem Kind, Erwachsene dürfen es nur verwalten. Ab dem 18. Geburtstag kann das Kind mit dem Geld machen, was es will.

Tipp: Steuerfreibeträge nutzen

Läuft das Depot auf den Namen des Kindes, kann es für einen Fondssparplan einen eigenen Sparerfreibetrag nutzen. Er liegt bei 801 Euro pro Jahr. „Eltern müssen diesen Freistellungsauftrag für Kinder bei der Bank in die Wege leiten“, erklärt Stein.

Zudem locken weitere Steuerfreibeträge. So fallen auf Erträge aus dem Kinderdepot keine Steuern an, solange Kinder kein eigenes Einkommen haben. Ebenfalls steuerfrei sind Erträge, die nicht höher sind als der Grundfreibetrag pro Kind – 2020 liegt er bei 9408 Euro, 2021 bei 9696 Euro. Dazu kommt der Sonderausgaben-Pauschbetrag von 36 Euro.

Sparbuch

Statt Bargeld oder Sparplan kann auch ein klassisches Sparbuch für ein Kind unter dem Weihnachtsbaum liegen, auf das der Schenkende schon eine Einzahlung getätigt hat. Einige Banken bieten Zinsaufschläge oder Bonuszahlungen an, falls das Sparbuch auf den Namen eines Kindes läuft. (bbm/dpa/tmn)